Vielen ist bewusst, dass wetterabhängige und ältere Menschen durch Schwankungen der Sonnenaktivität krank werden. Es stellt sich heraus, dass Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit nicht die schlimmsten Folgen einer hohen Sonnenaktivität sind. Die Menschheit läuft Gefahr, auf unbestimmte Zeit ohne ein einziges Kommunikations- und Informationsmittel dazubleiben.
Wir haben alle gehört, dass das Alter einer Pflanze anhand der Jahresringe von Bäumen bestimmt werden kann, aber wir haben kaum erraten, was Baumstämme über magnetische Stürme aussagen können.
So ruhig die Sonne aus unserem Blickwinkel auch strahlt – von Zeit zu Zeit spuckt sie in gewaltigen Eruptionen unvorstellbar große Mengen an geladenen Teilchen ins All. Wenn sie auf die Erde treffen, kann das zu verheerenden Schäden bei Satelliten, Kommunikationssystemen und Stromnetzen führen.
Bis vor kurzem wurden nur 8 „Miyake-Ereignisse“ aufgezeichnet (wie das Phänomen nach dem Physiker benannt wurde). Jetzt wurde das 9. Ereignis gefunden…
Der bisher stärkste, direkt beobachtete Sonnensturm ist als Carrington-Ereignis bekannt. 1859 brachte ein Ausbruch kosmischer Strahlung das Magnetfeld unseres Planeten derart durcheinander, dass Telegrafen in Brand gesetzt wurden und Polarlichter bis nach Rom, Havanna und Hawaii zu beobachten waren, zum Teil so hell, dass Vögel zu zwitschern begannen, im Glauben, dass es bereits Tag sei.
Lange hielt man nicht für möglich, dass Sonnenstürme noch energiereicher sein können. Bis ein Team um die japanische Physikerin Fusa Miyake 2012 in den Jahresringen japanischer Zedern Hinweise darauf fand, dass im Jahr 774 die Teilchen einer ungleich stärkeren Eruption über die Erde gefegt sein mussten. In den letzten Jahren haben weitere Untersuchungen gezeigt, dass solche heftigen „Superflares“ – die nach ihrer Entdeckerin Miyake-Ereignisse heißen – häufiger vorkamen als angenommen. Neun solcher Ereignisse wurden bereits zwischen 7176 vor unserer Zeitrechnung und dem Jahr 993 entdeckt.
Ein Miyake-Ereignis, das alle bisherig rekonstruierten in den Schatten stellt, wurde nun von einem internationalen Team anhand von Baumringen in den französischen Alpen entdeckt. Demnach wurde die Erde vor 14.300 Jahren vom stärksten Sonnensturm getroffen, der jemals gemessen wurde. Die Intensität der kosmischen Strahlung war um mehr als das Zehnfache höher als bei allen Sonnenstürmen der Neuzeit und doppelt so hoch wie bei den letzten bekannten Miyake-Ereignissen.
Hinweise darauf fand das Forschungsteam in halbfossilen Baumstämmen, die im Drouzet-Fluss nahe Gap in den südlichen französischen Alpen konserviert wurden. Eine Analyse der einzelnen Jahresringe zeigte einen abrupten Anstieg von Radiokarbonwerten vor 14.300 Jahren. Infolge bestimmter Kettenreaktionen, die durch kosmische Strahlung ausgelöst werden, bilden sich ständig Kohlenstoff-14-Isotope in der oberen Atmosphäre. Diese lagern sich in der Umwelt – unter anderem in wachsenden Bäumen – ab.
„Kürzlich haben Fachleute herausgefunden, dass Sonnenstürme und extreme koronare Massenauswürfe einen kurzen Schub energiereicher Teilchen erzeugen können, die sich als gewaltige Spitzen der Radiokarbonwerte nur eines einzigen Jahres zeigen“, sagt Edouard Bard, Hauptautor der Studie vom Collège de France und dem Forschungszentrum Cerege.
„So eine Sammlung an erhaltenen Baumstämmen zu finden war wirklich einzigartig“, sagt Cécile Miramont, Paläoklimatologin an der Universität Aix-en-Provence. „So konnten wir Informationen über vergangene Umweltveränderungen von unschätzbarem Wert finden und Radiokarbonwerte über eine bisher unbekannte Periode messen.“
Parallel untersuchten die Forschenden Eisbohrkerne des „North Greenland Ice Core“-Projekts – und wurden auch hier fündig. In den Eisschichten, die sich vor etwa 14.300 Jahren gebildet hatten, wurden erhöhte Konzentrationen des Isotops Beryllium-10 gemessen, ebenfalls ein Indiz für starke Sonnenstürme.
Würde ein derart intensiver Sonnensturm heute die Erde erreichen, hätte das katastrophale Folgen: „Extreme Sonnenstürme können die Transformatoren in unseren Stromnetzen zerstören und damit ausgedehnte Blackouts auslösen, deren Behebung Monate dauern könnte“, sagt Tim Heaton von der Universität Leeds, ebenfalls Autor der Studie. „Außerdem könnten sie Satelliten außer Betrieb setzen, von denen unsere Navigations- und Telekommunikationssysteme abhängen. Sie würden auch ein schweres Strahlenrisiko für Astronauten darstellen.“
Verglichen mit der Entdeckung des 9. Ereignisses ist „Carrington“ also ein kleiner Sturm im Wasserglas.
Würde es nun zu einem Sturm vergleichbar mit dem 9. Ereignis kommen, würden alle unsere Nanotechnologien den Bach runter gehen. Das Internet, die mobile Kommunikation und die traditionelle Elektrizität werden verschwinden. Die Vorteile der Zivilisation werden nicht mehr verfügbar sein.
Sie kommen zur Arbeit in Ihr Büro, aber es gibt nichts zum Arbeiten – die Computer lassen sich nicht einschalten, die Kaffeemaschine brüht nicht, die Telefone funktionieren nicht.
Alles ist verloren! Geschäfte, Cafés, Clubs und Verkehrsmittel sind unzugänglich geworden.
Obwohl die Auswirkungen von Sonneneruptionen auf die Gesundheit immer noch umstritten sind, bemerken Menschen über 40 an Tagen mit geomagnetischen Störungen zunehmend eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustands.
Soziologischen Untersuchungen zufolge reagieren mehr als 50 % der Weltbevölkerung auf magnetische Schwankungen. Wer also informiert ist, ist bewaffnet.
Sonneneruptionen werden in der zweiten Oktoberhälfte erwartet. Die Stärke der Störung wird sechs von neun möglichen Punkten erreichen. Und bis zum Jahresende sagen Wissenschaftler lediglich einen Anstieg der geomagnetischen Aktivität voraus.
Der Oktober dieses Jahres ist, untypisch für den Herbst, reich an „stürmischen“ Tagen:
- 15. – ein Sturm von bis zu 4 Punkten
- 25., 26. und 27. Oktober – die Leistung wird auf 5 Punkte erhöht;
- 29.-30. Oktober – am Ende des Monats werden wir einen Ausbruch von 6 Punkten erleben.
Ärzte empfehlen, diesen Kalender ernster zu nehmen. Vermeiden Sie an diesen Tagen den Missbrauch von Alkohol, Kaffee, Tee und fetthaltigen Lebensmitteln.
Mehr Obst, Gemüse, Wasser und frische Luft. Ausreichend Schlaf ist eine gute Möglichkeit, einen Sturm zu überstehen. Denken Sie daran: Um eine erholsame Nacht zu bekommen, müssen Sie früh zu Bett gehen und dürfen nicht später aufstehen.
Hoffen wir in der Zwischenzeit, dass Magnetstürme ein integraler Bestandteil des natürlichen Prozesses sind und wie üblich unbemerkt bleiben.
Bereiten Sie sich vor mit alternativer Stromversorgung!