Überall auf der Welt suchen Menschen nach neuen Möglichkeiten, Energie zu gewinnen. Jetzt sagen zwei Erfinder aus Hennef, dass sie ein Material entdeckt haben, mit dem man Strom aus der Umgebungswärme gewinnen kann.
Ihre neue Forschungshalle steht noch voll mit Kartons und Gerätschaften, doch mitten im Umzugschaos beugen Anton Ledwon und Waldemar Lewtschenko sich schon wieder über ihre neue Erfindung: kleine schwarze Kunststoff-Module, die sie mit Drähten an ihr Spannungsmessgerät anschließen.
Das Messgerät schlägt sofort aus. Als sie das Modul durch Hauchen erwärmen, steigt die Voltzahl weiter an.
Gerade erst haben sie das Patent für ihre Entdeckung angemeldet, die Anton Ledwon immer noch fasziniert: „Wir brauchen kein Licht, wir brauchen keinen Wind. Wir brauchen kein Ladegerät. Allein die Umgebungstemperatur reicht aus, diesen Speicher zu füllen und als elektrische Energie wieder auszugeben. Das ist fantastisch!“
Niedertemperatur als neue Energiequelle?
Schon ab 9,5 Grad Raumtemperatur sollen die „Niedertemperatur-Wandler“ Strom erzeugen können. Je wärmer es ist, desto mehr.
Ein Material, das bei so niedrigen Temperaturen Strom erzeugen und sogar speichern kann, hat bisher noch niemand gefunden. Das sei laut Ledwon „ein Quantensprung zu den bisher bekannten Möglichkeiten.“
Noch befinden sie sich mit ihrer Entdeckung in einem frühen Forschungsstadium. Verschiedene Wissenschaftler, die der WDR um eine Einschätzung zu dem neuen Material gebeten hat, wollen sich jedoch in dieser frühen Phase der Idee noch nicht dazu äußern.
Neues Dieselverfahren erfunden
Gestartet haben Anton Ledwon und Waldemar Lewtschenko vor einigen Jahren in einem Hobbykeller. Damals haben sie ein Verfahren für einen besonders sauberen und verbrauchsarmen Diesel entwickelt.
Der wird inzwischen in größeren Mengen produziert und soll noch dieses Jahr an mehreren Tankstellen in Rheinland-Pfalz verkauft werden. Das „Heionit“, mit dem sie jetzt den Wärmewandler hergestellt haben, ist eigentlich ein Abfallprodukt aus diesem Bio-Diesel.
Solarzelle, die gleichzeitig speichern kann
Für noch eine Erfindung haben sie gerade ein Patent angemeldet: Eine Solarzelle aus Recycling-Kunststoff, die nicht nur Strom erzeugen, sondern ihn gleichzeitig auch speichern können soll. Ohne dass ein Akku oder seltene Erden benötig werden.
Zu jedem Problem gibt es eine Lösung
Das Genie in diesem Team sei Waldemar, sagt der Ingenieur Ledwon. Lewtschenko hat früher als Juwelier und Kunstmaler gearbeitet, brennt aber schon lange für die Naturwissenschaften und experimentiert in jeder freien Minute.
Lewtschenko selbst sagt dazu pragmatisch, es sei doch alles schon da auf der Welt. Man müsse es nur entdecken:
„Immer, wenn es auf der Welt ein Problem gibt, gibt es auch eine Lösung. Man muss sie nur finden und nutzen.“
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