Wochenlang brodelte es im Untergrund. Tausende Erdbeben gab es in den vergangene Wochen in der Region. Auf eine weitere Serie am Montagabend folgte der lange befürchtete Ausbruch!
Ab 22.17 Uhr schleuderte der Vulkan auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands Lava und Geröll in die Luft, so das isländische Wetteramt. Rauch stieg kilometerweit am Nachthimmel auf, tauchte ihn in leuchtendes Orange. Auf Video ist zu sehen, wie Lava aus einem kilometerbreiten Riss sprudelt.
Der Riss in der Erdoberfläche sei etwa 3,5 Kilometer lang und vergrößere sich schnell, teilte das Wetteramt mit.
Etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava strömten pro Sekunde aus, ein Vielfaches mehr als bei früheren Eruptionen in der Region, sagte die isländische Seismologin Kristin Jonsdottir dem öffentlich-rechtlichen Sender RUV. „Es ging wirklich sehr schnell.“
Der Geophysiker Benedikt Ofeigsson von der isländischen Wetterbehörde sagte örtlichen Medienberichten zufolge, die Eruption sei am Sundhnjúka-Krater lokalisiert worden, etwa drei Kilometer von der Stadt Grindavík. Derzeit sei es schwer zu sagen, ob Infrastruktur oder der Ort Grindavík in Gefahr seien.
Regierungschefin Katrin Jakobsdottir erklärte, sie sei in Gedanken bei der Bevölkerung der Gegend. „Wir hoffen das Beste, aber es ist klar, dass es sich um einen bedeutsamen Ausbruch handelt.“
Islands Präsident Gudni Jóhannesson schrieb auf Facebook, es sei noch unklar, welchen Schaden der Ausbruch anrichten könnte. Er bat die Menschen vor Ort, „in diesem gefährlichen Moment“ allen Empfehlungen der Rettungsdienste zu folgen.
Volcano eruption in Iceland
pic.twitter.com/nrNkoUcH1l— Antonio Sabato Jr (@AntonioSabatoJr) December 19, 2023
Wochenlange Erdbeben-Serie
Im November evakuierte die Polizei die Stadt Grindavik, nachdem starke seismische Aktivitäten in der Gegend Häuser beschädigt und Befürchtungen über einen bevorstehenden Ausbruch geweckt hatten. In den vergangenen zwei Monaten hatte es in der Region Tausende von Erdbeben gegeben.
Grindavik, ein Fischerdorf mit 3400 Einwohnern, liegt auf der Halbinsel Reykjanes, etwa 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik und unweit des Flughafens Keflavik, dem wichtigsten isländischen Flughafen für internationale Flüge.
Die nur wenige Kilometer vom Ort entfernt liegende Touristenattraktion Blaue Lagune war nach einer vorübergehenden Schließung erst am Wochenende wieder eröffnet worden. Sie liegt nur rund 40 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Reykjavík. Zum Zeitpunkt der Eruption befand sich den Berichten zufolge kein Gast dort.
Für die Luftfahrt wurde vorübergehend die rote Warnstufe ausgerufen, diese wurde dann aber wieder auf Orange herabgestuft. Der Flughafenbetreiber Isavia erklärte auf seiner Website, derzeit gebe es bei Starts und Landungen am internationalen Hauptstadtflughafen Keflavik keinerlei Behinderungen.
An eruption has started on the Reykjanes peninsula.
The eruption is located about 3 km north of Grindavik. The eruption began at 22.17 following the earthquake swarm that started around 21:00. https://t.co/9vYBBjNcX9 pic.twitter.com/sYLwWhUtlA— Veðurstofa Íslands / Icelandic Met Office (@Vedurstofan) December 18, 2023
Der jetzige Vulkanausbruch ist der vierte auf Island innerhalb von zwei Jahren. Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Island liegt zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Erdplatte. Da sich die Platten in entgegengesetzte Richtungen bewegen, kommt es in dem Inselstaat immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Im Jahr 2010 hatte der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajokull hunderte Isländer aus ihren Häusern vertrieben. Rund 10 000 Flüge mussten gestrichen werden.
Das hat aber ganz schön gerumst, war das ein Erdbeben? Captain Kirk: Da wir nicht auf der Erde sind, kanns auch kein Erdbeben gewesen sein.