Extremes Wetter ergreift die Nordhalbkugel: Polarwirbel erreicht Ostsee (Video)

Doppelblizzard in den USA, Hitze in Grönland, extremer Temperarturanstieg in Schweden und nicht zuletzt der Wintereinbruch in Deutschland. Alles lässt sich auf die aktuelle Störung des Polarwirbels zurückführen. Und die wird auch noch etwas anhalten.

Es ist schon eine bemerkenswerte Störung des Polarwirbels, die wir im Moment beobachten können. Zwar wird der Polarwirbel stark abgedrängt, in die Länge gezogen und deformiert, aber er bleibt stark und hält sich sehr weit im Süden.

Der Kern des Polarwirbels erreicht den Norden Norwegens und Finnlands und sogar die Ostsee bis ungefähr auf die Höhe von Helsinki und Uppsala. Auch wenn der Polarwirbel erst mal nur ein Phänomen der Stratosphäre ist, so hat er doch gewaltigen Einfluss auf das Wetter der Nordhalbkugel im Winter.

Die aktuellen und zukünftigen Wetterkapriolen sind zum Großteil auf den Polarwirbel zurückzuführen.

Arktische Hitzewelle löst Plusgrade in Grönland aus

Der Polarwirbel kann den Polarjet stark beeinflussen und manchmal lenkt er ihn sogar. Und genau dieser Effekt trifft gerade große Teile der Nordhalbkugel.

Über Nordamerika ist der Winter hereingebrochen. Es droht ein Doppelblizzard diese Woche mit Schnee bis nach Texas und Wintersturm in New York. Gleichzeitig baut sich ein Wellenmuster auf. Wir sehen eine extreme arktische Hitzewelle.

An manchen Orten kommt während der Polarnacht, wo die Sonne nicht aufgeht, sogar zu Plusgraden. Über Grönland ist es 20 bis 30 Grad zu warm. Über dem Atlantik füllt dann ein Hoch die Welle auf, was und dann auf der kalten Seite des Hochs den aktuellen Wintereinbruch bringt.

Schweden erlebt einen Temperatursprung von 40 Grad

In Schweden sind die Wetterkapriolen noch heftiger. Um Neujahr herum wurden noch Werte bis -43 Grad gemessen, an manchen inoffiziellen Messstellen gar weniger. Und jetzt erreichen die Höchstwerte im gesamten schwedischen Norden wieder den Plusbereich, teilweise bis zu 5 Grad.

Das ist ein Temperatursprung von mindestens 40 Grad. So etwas gibt es nur im arktischen Winter. Einen Temperatursprung von 40 Grad innerhalb weniger Tage schafft auch nicht einmal die heißeste Saharaluft im Sommer.

Es gibt noch weitere Extreme im Moment. Prognosen für Kanada deuten gar

Temperaturabweichungen von bis zu -40 Grad an! Das ist wohl nicht realistisch, aber Werte von deutlich unter absolut -40 Grad westlich von Vancouver werden wohl noch diese Woche auftreten.

Der Polarwirbel überzieht derzeit den halben Planeten mit Extremwetter – doch es deutet sich eine Veränderung an, die auch uns betreffen wird.

Polarwirbel setzt sich in Bewegung

Ab dem Wochenende setzt sich der Polarwirbel in Bewegung. Er bewegt sich retrograd, also von Osten nach Westen, und damit quasi entgegen der planetaren Westwinddrift – in gegengesetzter Richtung zur Erdrotation.

Diese ungewöhnliche Bewegungsrichtung wird zu Unsicherheiten in der Prognose führen. Für uns bedeutet das, dass ab Mitte nächster Woche eine Änderung der Wetterlage in Sicht ist. Genaueres kann man aber noch nicht sagen. Doch ein Trend ist aber absehbar. Der Polarwirbel wird gegen Ende Januar wohl den Nordpol wieder einnehmen. Man spricht dann von einem „Snap-back“.

Der Polarwirbel schnappt sehr schnell wieder auf seine eigentliche Position, den Nordpol, zurück. Dann können wir wieder mildes, windiges und nasses Wetter erwarten.

Doch vorbei ist der Winter dann noch nicht. Auslöser der aktuellen Störung des Polarwirbels ist das Klimaphänomen El Niño, das noch anhält. Eine weitere Störung im Februar, samt späten Wintereinbruch vielleicht im März, ist nicht ausgeschlossen.

Video:

1 Kommentar

  1. Und als wir HIER vor Wochen diese wochenlangen ungeheuren Wassermassen von Himmel-gesandt ??? bekamen, war dieser Wirbel dabei WO GENAU unterwegs ..?? Der zog – extrem südlich verzogen- zwischen Afrika und Brasilien ziemlich mittig von dort aus LINEAR genau Richting Biscaya – auf dem Rückweg nach Norden – und nicht nur eine Woche lang ..!!! Und brachte dabei richtig WARMLUFT plus WASSERDAMPF mit .. aber richtig viel ..
    Konnte man/n auf der JETSTREAM-Seite gut beobachten – die Höhenströmung dort scheint so im Bereich 10-12 Kilometer zuliegen, wenn andere Karten als Vergleich genommen werden ..

    JETZT ist er also -zurückgefedert- ..irgendwie.. oder wurden -andere STÖCKCHEN- zur Ablenkung genommen ..?? Denn im Vergleich zur Antarktis haben wird hier auf der Nordseite gerade ein sehr EXTREMES DURCHEINANDER ..!!
    Dort UNTEN ist übrigens fast ein genaues 6-Eck erkennbar, nur leicht parallel verzogen mit 3er-Spitzen – so ählich wie an den Polen von Saturn und Jupiter .. bei denen aber immer kreisrund ..???!
    >– netweather—tv/charts-and-data/global-jetstream

    Oder sind es DOCH NUR Einwirkungen solarer / kosmischer Einstrahlungen, Magnetfeld-Umpolsprünge ..????? Die wir -Dumms- nicht erklären können ..??
    Und die ganzen -Wetterfröschlis- haben nun NULL an echten Berechnungsgrundlagen, da ein total –chaotisches– Verhalten und KEINE –Blech-KI– kann dabei helfen ..????

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein