Wissenschaftler überrascht: Leben wir alle in einer Matrix?

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Die Realität als Computerprogramm? Wissenschaftler findet Hinweise auf simuliertes Universum

Im Science-Fiction-Klassiker „The Matrix“ entdeckt Protagonist Neo die erschütternde Wahrheit: Die Welt ist nur eine ausgeklügelte Computersimulation. Was 1999 als fesselnde Filmfiktion Kinosäle füllte, könnte laut einem britischen Wissenschaftler mehr Realitätsbezug haben als gedacht.

Melvin Vopson von der University of Portsmouth hat sich von der Vision der Wachowski-Geschwister inspirieren lassen und forscht ernsthaft an der Möglichkeit, dass unser Universum tatsächlich eine digitale Simulation sein könnte. In seinem kürzlich erschienenen Buch „Reality Reloaded“ – eine Anspielung auf den zweiten Matrix-Film – behauptet Vopson etwas Bahnbrechendes: Er verfüge über wissenschaftliche Hinweise, die früheren Denkern dieser Theorie fehlten.

„Die Physik basiert auf Gesetzmäßigkeiten, die sämtliche Vorgänge im Universum steuern – von Objektbewegungen bis zum Energiefluss“, erklärte Vopson 2022. „Eines der fundamentalsten Prinzipien ist der zweite Hauptsatz der Thermodynamik (Entropie nimmt zu): Die Entropie – also das Maß für Unordnung in einem isolierten System – kann nur zunehmen oder konstant bleiben, niemals jedoch abnehmen.“

Entropie-Widerspruch

Genau hier beginnt Vopsons Entdeckung: Bei Informationssystemen, die er in früheren Arbeiten als „fünften Aggregatzustand der Materie“ definiert hatte, verhält sich die Entropie überraschend anders. Statt wie erwartet zuzunehmen, bleibt sie konstant oder sinkt sogar auf einen Minimalwert. Dieser direkte Widerspruch zum thermodynamischen Grundprinzip führte Vopson zur Formulierung des „Zweiten Gesetzes der Informationsdynamik“.

„Unser Universum dehnt sich ohne Wärmeaustausch aus, was eine konstante Gesamtentropie erfordert“, schreibt der Forscher. „Die Thermodynamik lehrt uns jedoch, dass Entropie stets zunimmt. Dieser scheinbare Widerspruch deutet auf die Existenz einer zweiten Entropieform hin – der Informationsentropie – die den thermodynamischen Anstieg ausgleicht.“

Simulationstheorie

Die Tragweite dieser Theorie ist bemerkenswert: Vopson sieht Auswirkungen auf atomare Strukturen, kosmologische Prozesse und sogar biologische Systeme. Besonders provokant ist seine Aussage zur Evolution: Im Gegensatz zu Darwins Zufallsprinzip würden genetische Mutationen gezielt so auftreten, dass sie die Informationsentropie minimieren. Seine Analyse des SARS-CoV-2-Virus, veröffentlicht in der peer-reviewten Fachzeitschrift AIP Advances, zeigt „eine einzigartige Korrelation zwischen Information und der Dynamik genetischer Mutationen“.

Für Vopson sind all diese Beobachtungen Indizien dafür, dass wir möglicherweise in einer Simulation leben. „Ein hochkomplexes Universum wie unseres würde als Simulation zwangsläufig Datenoptimierung und Komprimierung benötigen, um Rechenleistung und Speicherplatz zu sparen“, argumentiert er. „Genau diese Muster beobachten wir – bei digitalen Daten, in biologischen Systemen, bei mathematischen Symmetrien und im gesamten Universum.“

Wissenschaftliche Kontroverse

Trotz dieser faszinierenden Perspektive bleibt wissenschaftliche Vorsicht geboten. Vopsons Thesen werden in der aktuellen Fachliteratur weiterhin kontrovers diskutiert. Eine breite wissenschaftliche Anerkennung des „fünften Aggregatzustands“ existiert bislang nicht, und zahlreiche Physiker fordern experimentelle Nachweise, bevor diese Konzepte als etabliert gelten können.

Besonders kritisch wird Vopsons behauptete Korrelation zwischen Informationsentropie und Virus-Mutationen betrachtet. Andere Forscher betonen, dass diese Verbindung weiterer unabhängiger Überprüfung bedarf, bevor daraus Rückschlüsse auf die Evolutionstheorie oder die Simulationshypothese gezogen werden können.

Die uralte philosophische Frage, die bereits Platon stellte – ob unsere Realität echt oder nur ein Abbild ist – bleibt somit weiterhin unbeantwortet. Vopsons Arbeiten liefern jedoch neue Denkansätze für eine der faszinierendsten Fragen der Wissenschaft.

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