Wer war Jesus wirklich? War er, wie in der Bibel geschrieben, der Sohn Gottes, war er ein Reformer der Kirchen oder ein Gestaltenwandler, der die Fähigkeit besaß, Gestalt und Form verschiedener Wesen anzunehmen?
Ein 1200 Jahre altes frühkoptisch-apokryptisches Manuskript mit ägyptischen Texten, das einst von Mönchen in der Bücherei vom Kloster St. Michael versteckt wurde, könnte Antworten auf die Frage geben.
Einer, der sich ausgiebig mit den Schriften auseinandergesetzt hat, ist der der niederländische Historiker Roelef van den Broek von der Universität Utrecht. Er hat ein Buch dazu geschrieben, dass den Titel trägt „Pseudo-Cyril of Jerusalem on the Life and Passion of Christi“.
Roelef van den Broek hat sich lange und ausgiebig mit dem 1200 Jahre alten ägyptischen Manuskript beschäftig und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, das die Schrift ein völlig anderes Licht auf die Passionsgeschichte wirft, dass sie nicht stimmt. Das fängt schon damit an, dass die Verhaftung Jesus nicht am Donnerstagabend stattgefunden hat, sondern bereits am Dienstag.
Und dass der römische Feldherr Pontius Pilatus nicht der unbarmherzige Scharfrichter war, für den er gehalten wird. Pontius Pilatus scheint sogar das Gegenteil gewesen zu sein.
Laut der Bibel verurteilte Pontius Pilatus Jesus zum Tode – doch die alten ägyptischen Texte werfen ein völlig anderes Licht auf den römischen Feldherren. Offenbar erkannte oder wusste Pilatus schon länger, wer Jesus wirklich war, dass er am Vorabend der Hinrichtung mit Jesus zu Abend aß.
Demnach muss Pontius Pilatus spätestens nach dem Todesurteil erkannt haben, dass Jesus ein ganz besonderer Mensch ist, dass er plötzlich bereit war, seinen eigenen Sohn anstelle von Jesus zu opfern. Pilatus sprach zu Jesus:
„Nun siehe, die Nacht ist gekommen, stehe auf und ziehe dich zurück, und wenn der Morgen kommt und sie mich wegen dir beschuldigen, werde ich ihnen den einzigen Sohn geben, den ich habe, damit sie ihn an deiner Stelle töten.“
Diese Worte sprach Pilatus zu Jesus beim gemeinsamen Abendessen. Handelt es sich bei diesem Dinner möglicherweise sogar um das letzte Abendmahl? Jesus lehnt das Angebot des Richters dankend ab, gleichzeitig hat er Pilatus für seine Einsicht und Loyalität gedankt und spricht:
„Oh Pilatus, du wurdest einer großen Gnade würdig erachtet, weil du mir eine gute Einstellung gezeigt hast.“
Als Jesus Pilatus ansah, wurde er körperlos
Dann muss etwas geschehen sein, was das Weltbild des römischen Feldherrn völlig auf den Kopf gestellt hat. Pilatus wurde Zeuge einer wundersamen Wandlung. Er sah, wie sich Jesus von seinem leiblichen Körper trennte und im seine wahre Gestalt offenbarte.
Im Originaltext heißt es: „Jesus schaute Pilatus an und siehe, Jesus wurde körperlos.“ Laut der ägyptischen Schrift, soll Pilatus ein loyaler und ergebener Anhänger Jesu gewesen sein. In koptischen und äthiopischen Kirchen wird Pontius Pilatus sogar noch heute als Heiliger verehrt.
In der Nacht vor Jesus Tod wurde der römische Feldherr von einem seltsamen Traum ergriffen: er sah, wie ein Adler getötet wurde. Pilatus war überzeugt, dass es ein symbolischer Traum war, der Jesus Tod am Kreuz symbolisieren sollte. Pilatus war von dem Gedanken gepackt, die Kreuzigung zu verhindern.
Dass Jesus ein Gestaltenwandler war, das wussten die Juden längst. Und damit kommen wir zu Judas verräterischen Kuss, der ebenso unkorrekt interpretiert wurde wie der Rest der Passionsgeschichte. Die Juden selbst waren es, die zu Judas sagten, dass man Jesus unmöglich in Haft nehmen könne, weil der doch ständig seine Gestalt ändere.Im Originaltext heißt es:
„Dann sprachen die Juden zu Judas Ishariot: Wie sollen wir denn Jesus unter Arrest stellen, hat er doch nicht nur eine Erscheinungsform und sein Aussehen verändert sich stetig? Manchmal ist er weiß und manchmal wieder rot. Manchmal hat er die Farbe von Weizen und manchmal ist er blass wie ein Asket. Manchmal ist er ein Jugendlicher, dann wieder ein alter Mann.“
Auch der Theologe Horigenes Adamantus (185-254 v. Chr) wusste von der Fähigkeit Jesus, die Gestalt zu wandeln. Seinerzeit erklärte Adamantus, dass Jesus nicht allen mit dem gleichen Aussehen erschien.
Es ist anzunehmen, dass Judas, wie auch die anderen Apostel, dazu in der Lage war, Jesus in der Menge auf Anhieb zu erkennen. Doch wollte Judas offenbar nicht mit dem Finger auf ihn zeigen, sondern wählte stattdessen den Kuss als vereinbartes Zeichen.
Die Geschichte kennt viele Götter, die über die außergewöhnliche Fähigkeit der Formwandlung verfügten. So wurde beispielsweise dem germanischen Gott Odin nachgesagt, dass er die Gestalt eines Vogels oder einer Schlange annehmen konnte, um etwa ferne Orte aufzusuchen. Auch Hexen wurden in spätmittelalterlichen Sagen häufig als Hüllenläuferinnen bezeichnet.
Jesus war der Anwalt der Armen und Schwachen?
Das Manuskript könnte in der Tat eine kleine Sensation sein. Vor allem zeigt es, dass die Bibel verändert und umgeschrieben wurde. Was wollte man damit erreichen?
Schon lange spricht einiges dafür, dass Religionen lediglich der Bewusstseinskontrolle dienen und eher ein politisches Instrument sind statt einer Verbindungsquelle zum Schöpfer.
Man wollte wohl schon früh verhindern, dass sich die Menschen ihrer wahren Stärke und Macht bewusst werden, um sie klein und in der Opferrolle zu halten und zu versklaven. Was dann ja auch so geschah. Das hätte der angebliche Jesus gewiss nie gewollt. Er war ein Rebell und der Anwalt der Armen und Geknechteten.
Nicht umsonst sperrt sich die christliche Kirche noch heute, dass neue Wissen anzuerkennen. Das, was wir jetzt über Jesus erfahren haben, lässt nur ein Schluss zu, dass der vermeintliche Jesus ganz sicher kein Anhänger der Kirche war, sondern er war ein überzeugter spiritueller Geist, der mit dem gesamten Universum und dem Schöpfer verbunden war.
Wenn man es mal salopp ausdrücken will, könnte die Figur Jesus für die Kirche lediglich als Aushängeschild dienen, um der politisch motivierten christlichen Religion den Spirit einzuhauchen.
Etwas schwieriger wird es bei der Beurteilung der in den Schriften beschriebenen Formwandlung, die auch in der Literatur früh Einzug gehalten hat. Möglicherweise haben wir es in den ägyptischen Texten mit einer Metapher oder einer poetischen Umschreibung Jesus Verhaltens zu tun. Immerhin wurden die Texte in einer ganz anderen Sprachform verfasst, die uns heute völlig unbekannt ist.
Andererseits könnte es sich um einem klassischen Fall von Astralreise handeln, die unter bestimmten Voraussetzungen jeder von uns erlangen kann. Dazu muss man wissen, dass der Astralleib ein unsichtbarer feinstofflicher Körper ist, der unsere Seele umgibt.
Astralkörper heißt aus dem Griechischen übersetzt Sternenkörper. Der griechische Philosoph Platon bezeichnete den Astralkörper als ein Gewand unserer Seele, gleichzeitig aber auch als Seelenfahrzeug.
Man geht davon aus, dass der Astralkörper nach dem Ableben langsam zerfällt und dass die vom Astralkörper gespeicherten Informationen an unsere Seele übertragen werden. Die Seele enthält sämtliche Informationen zu unserem wahren ICH, zu denen wir (noch) keinen direkten Zugang haben.
Bei einer Astralreise verlässt der Astralkörper den physischen Körper. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen machen rund fünf bis zehn Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben eine außerkörperliche Erfahrung. Übrigens fallen auch Nahtoderfahrungen darunter.
Astralreisen kann man willentlich steuern, etwa mit Hilfe alter schamanischer Techniken und durch Meditation und Visualisierungstechniken. Zumindest die sogenannte Auferstehung Jesu könnte mit einer Astralreise erklärt werden.
Das koptische Originalmanuskript wurde 1911 von den Nachfahren des Bankiers JP Morgan erworben und später der Morgan Library in New York vermacht. Dort befindet es sich noch heute.
Eine Kopie befindet sich im Museum der Universität von Pennsylvania. Der überwiegende Teil der Übersetzung stammt aus dem Manuskript des New Yorker Museums, weil wichtige Teil der Übersetzung aus der Universität teils unleserlich sind.
Schreibe einen Kommentar