Das ist eine faustdicke Wissenschafts-Sensation: Ganz tief im Innern unsere Erde haben sich die Überreste eines anderen Planeten versteckt. Fast wie ein Alien.
Vor rund 4,6 Milliarden Jahren, also kurz nach der Entstehung unseres Sonnensystems, krachte der Himmelskörper Theia in unsere Erde.
Theia war so groß wie der Mars, kein kleiner Asteroid. Eine gigantische, zerstörerische Kollision im Weltall. Aus den ins All geschleuderten Trümmern entstand später unser Mond. Das war bisher bekannt.
Was nicht bekannt war: Auch tief im Mantel der Erde haben sich Überreste von Theia erhalten. Das hat jetzt ein Forschungsteam aus den USA und Großbritannien herausgefunden. Übrigens: Die Erde sah damals zum Zeitpunkt der Kollision noch völlig anders aus, wie eine steinige, glühend heiße Kugel.
Die Forscher untersuchten zwei bislang rätselhafte Regionen in der Erde, die eine deutlich erhöhte Dichte haben.
Exakt diese Regionen lassen sich als Ansammlungen von Theia-Materie erklären, schreiben die Wissenschaftler jetzt in ihrer Studie.
Qian Yuan von der Arizona State University: „Untersuchungen des Erdinneren zeigen uns zwei kontinentgroße Regionen, in denen sich seismische Wellen ungewöhnlich langsam ausbreiten.“
Bislang gab es für diese Regionen keine wissenschaftliche Erklärung. Jetzt sind sich die Wissenschaftler sicher: Das müssen Brocken von Theia sein.
Die Forscher nutzten für ihre Untersuchung umfangreiche Computer-Simulationen, um die Anomalien tief im Erdmantel zu erklären. Sie liegen unter dem Pazifik und unter Afrika.
Wie schätzen andere Experten die Studie ein?
Prof. Doris Breuer, Abteilungsleiterin der Planetenphysik am Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, sagt: „Das ergibt durchaus Sinn. Und ist auch nicht verwunderlich. Denn in der Vergangenheit gab es im Weltall oft solche Kollisionen zwischen Planeten. Und es ist möglich, dass bei so einem Impakt das Material eines anderen Himmelskörpers als Relikt übrigbleibt.“
Wer weiß, vielleicht finden Forscher im Inneren unserer Erde auch noch Spuren anderer Kollisionen.
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