„The Weather Channel“-Meteorologe Jan Schenk spricht eine dringliche Warnung aus: „Ich habe noch nie so starke Gewitter-Marker in Deutschland gesehen.“
Von Südwesten ziehen extreme Gewitter auf. Es droht Lebensgefahr. Dortmund selbst wird höchstwahrscheinlich zum Spiel nicht getroffen, dafür das Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Teile Nordrhein-Westfalens.
„Die Gewitter-Kennzahlen sind so groß wie bei tropischen Gewittern. Aber in unseren Breiten kommen noch Schwerwinde hinzu, die alles noch schlimmer machen“, erklärt Meteorologe Jan Schenk von „The Weather Channel“.
„Es ist keine Frage mehr, ob es zu Superzellen kommt, sondern nur noch wie viele es werden“, so Schenk. Und auch die Tornadogefahr ist stark erhöht. Die tropische Luftmasse erhitzt sich am Nachmittag auf bis zu 34 Grad, was die stärksten Gewitter hervorrufen wird, die wir überhaupt in Deutschland kennen.
Es drohen Hagel, Orkanwinde, extremer Starkregen, Überflutungen, Tornados und ernsthafte Schäden an Häusern und Infrastruktur. „Bitte bleiben sie am Samstagabend zu Hause. Es droht Lebensgefahr bei Gewitteraufzug! Ich habe selbst noch nie so starke Gewitter-Marker in Deutschland gesehen“, erklärt der Meteorologe.
Eigentlich unterdrücke Hochdruck die Gewittertätigkeit am Samstag, erklärt Schenk. Doch die Gewitter „sprengen einfach den Deckel auf“. Und weiter: „Die potenzielle Gewitter-Energie (CAPE) erreicht Werte von 4000 J/kg, also Werte, die wir in Deutschland so nicht haben.“
Ursache sei die tropische Luftmasse, die sich am Samstag schnell von Südwesten ausbreitet und dazu auch noch mit extrem viel Feuchtigkeit angereichert werden. 100 Liter Regen pro Quadratmeter könnten so in kurzer Zeit fallen, so Meteorologe Schenk.
In sechs Bundesländern drohen am Freitag erneut Gewitter
Heftige Unwetter haben in Teilen Deutschlands am Donnerstag zu Feuerwehreinsätzen und Verkehrsbehinderungen geführt. Auch am Freitag drohen in einigen Bundesländern Gewitter:
Baden-Württemberg
Bis zum Freitagabend örtlich Gewitter mit Starkregen bis 25 l/qm in einer Stunde, kleinem Hagel und stürmischen Böen bis 70 km/h. Ganz vereinzelt sind auch Unwetter mit Starkregen um 30 l/qm in einer Stunde möglich.
Bayern
Am Freitag mit Ausnahme Unterfrankens erneut Gewitter. Dabei Starkregen (Mengen um 25 l/qm in 1 Stunde), Hagel und Böen um 60 km/h. Besonders am Nachmittag und Abend Unwetter durch heftigen Starkregen mit Mengen bis 40 l/qm in kurzer Zeit, Hagel mit Korngrößen um 2 cm sowie dazu Sturmböen um 75 km/h nicht ausgeschlossen. Eingangs in der Nacht zum Samstag rasch abklingende Gewitter.
Brandenburg und Berlin
Im Tagesverlauf unter leichter Verstärkung ostwärts ziehend. Vor allem in Ost- und Südbrandenburg ab dem Mittag Gewitter mit Sturmböen um 70 km/h, Starkregen um 20 l/qm und kleinem Hagel.
Mecklenburg-Vorpommern
Heute mit Kaltfrontdurchgang kurze Gewitter. Im Tagesverlauf unter leichter Verstärkung ostwärts ziehend. Vor allem in Ostmecklenburg und Vorpommern ab dem Mittag Gewitter mit Sturmböen um 70 km/h, Starkregen um 20 l/qm und kleinem Hagel, am späten Nachmittag nach Polen abziehend.
Sachsen-Anhalt
Heute vor allem am Mittag und am frühen Nachmittag östlich von Elbe und Saale einzelne starke Gewitter. Dabei Starkregen um 20 l/qm innerhalb kurzer Zeit, kleinkörniger Hagel und Sturmböen um 70 km/h, am Nachmittag nach Osten abziehend.
Sachsen:
Heute Mittag bis zum Abend von West nach Ost durchziehende Gewitter. Dabei Starkregen um 20 l/qm innerhalb kurzer Zeit, kleinkörniger Hagel und Sturmböen um 70 km/h. Örtlich – vor allem im Bergland und in der Oberlausitz – auch unwetterartige Entwicklungen mit heftigem Starkregen um 30 l/qm innerhalb 1 Stunde und lokal größerem Hagel um 2 cm sowie schweren Sturmböen bis 100 km/h.
Thüringen:
Heute vor allem am Mittag und am frühen Nachmittag in Mittel- und Ostthüringen einzelne starke Gewitter. Dabei Starkregen um 20 l/qm innerhalb kurzer Zeit, kleinkörniger Hagel und Sturmböen um 70 km/h, am Nachmittag nach Osten abziehend.
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