Wissenschaftler haben einen riesigen Riss unter der Erde entdeckt, der sich zwischen der arabisch-afrikanischen und der eurasischen Platte bildet.
Unter der Leitung des Geologen Renas Koshnaw vom MIT und der University of Miami bestätigen die Forscher, dass dieser Riss mit dem Verschwinden eines urzeitlichen Ozeans – des Neotethys-Ozeans – zusammenhängt, der einst die Superkontinente Gondwana und Laurasia trennte.
Die Überreste dieser ozeanischen Platte lagen Millionen von Jahren im Erdmantel verborgen. Doch neue seismische Daten und fortschrittliche geodynamische Modelle zeigen, dass die Platte in zwei Teile zerbricht.
Die Verwerfungszone beginnt im Südosten der Türkei und erstreckt sich in Richtung Nordirak und des Zagros-Gebirges.
„Das ist, als würde eine alte Wunde wieder aufreißen“, sagt Koshnaw. Der ozeanische Teil der Platte kollabiert in den Erdmantel und erzeugt dadurch seitliche Spannungen, die das tektonische Gleichgewicht in der Region verändern könnten.
Laut Experten kann dieses Phänomen die Häufigkeit und Intensität von Erdbeben erheblich beeinflussen, schreibt A2 CNN. Die umliegenden Regionen – Türkei, Irak und Iran – liegen in einer seismisch aktiven Zone.
Wenn sich der Riss weiter ausdehnt, kann er neue Risse aktivieren und die angesammelte Energie im Erdinneren neu verteilen.
Professor Jean-Philippe Avouac vom Caltech warnt: „In den kommenden Jahrhunderten könnten wir in dieser Gegend stärkere Erdbeben erleben.“
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