Ernst Rifgatowitsch Muldaschew – Arzt, Forscher und Visionär
Der Name E. R. Muldaschew ruft widersprüchliche Reaktionen hervor. Für manche ist er ein führender russischer Augenarzt und Chirurg, dessen Methoden der Augengewebetransplantation Tausenden von Patienten das Augenlicht gerettet haben.
Für andere ist er ein mutiger Reisender und Autor von Büchern über verborgene Zivilisationen und das „außerirdische Erbe“ der Menschheit.
Ob wir ihn als Wissenschaftler oder als Visionär betrachten, seine Geschichte zeigt, wie schmal die Grenze zwischen akademischer Wissenschaft und der Welt der Hypothesen am Rande der Esoterik sein kann.
Ein weltbekannter Arzt und Chirurg
Ernst Rifgatowitsch Muldaschew (1948, Baschkirien, Russland) studierte Medizin und spezialisierte sich auf Augenheilkunde. Bekannt wurde er vor allem auf dem Gebiet der rekonstruktiven und plastischen Augenchirurgie.
Er entwickelte Methoden zur Transplantation von Augengewebe und zur Behandlung schwerer Gesichtsverletzungen.
Er ist Autor mehrerer Patente im Bereich der Augenchirurgie.
Er war Direktor des Russischen Zentrums für Augenheilkunde in Ufa.
Seine Arbeiten wurden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und in der klinischen Praxis eingesetzt.
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine beruflichen Aktivitäten und wurde zu einem anerkannten Spezialisten in der internationalen medizinischen Gemeinschaft.
Expeditionen und Esoterik
In den 1990er Jahren begann Muldaschew, sich einem völlig anderen Gebiet zu widmen – der Suche nach Spuren alter Zivilisationen.
Er organisierte Expeditionen nach Tibet, Nepal, Syrien und Ägypten. Er arbeitete mit Lamas und lokalen Gelehrten zusammen und zog aus ihren Aussagen und seinen eigenen Beobachtungen mutige Schlussfolgerungen.
In seinen Büchern (z. B. „Woher wir kamen“, „In der Umarmung der Zeit“, „Woher wir kamen“) beschreibt er die Theorie, dass …
Der Himalaya unterirdische Städte und die sogenannten Städte der Götter verbirgt, in denen sich das „Archiv der Menschheit“ befindet.
In Höhlen und heiligen Bergen gibt es ein „Heiligtum der Menschheit“, wo uralte Wesen in einer Art Schlaf (einem Zustand des Samadhi) ruhen.
Die Zivilisationen von Lemuria und Atlantis existierten tatsächlich und hinterließen in monumentalen Bauwerken verschlüsseltes Wissen.
Hohe Berge und Pyramiden sind nicht nur das Werk von Menschen, sondern auch Energiepunkte der Erde, die mit der Struktur des Universums verbunden sind.
Beziehung zur Wissenschaft
Muldaschew versuchte, seine Schlussfolgerungen auf wissenschaftliche Terminologie zu stützen – er verwendete Konzepte aus Genetik, Geologie, Archäologie und Physik. Kritiker werfen ihm jedoch vor, keine wissenschaftliche Grundlage zu haben und Fakten mit Legenden zu vermischen.
Dennoch haben seine Werke Millionen von Lesern in ihren Bann gezogen. Für viele verkörpert Muldaschew den Typ eines Wissenschaftlers und Entdeckers, der sich nicht scheut, klassische Medizin mit Fragen nach dem Ursprung der Menschheit und spirituellen Traditionen zu verbinden.
Zwischen Wissenschaft und Mythos
Muldaschews Leben und Werk offenbaren ein seltsames Paradoxon: Auf der einen Seite strenge medizinische Wissenschaft, auf der anderen Seite kühne Theorien über alte Zivilisationen und kosmisches Bewusstsein. Seine Popularität rührt genau aus dieser Doppelrolle – Experte und Geheimnissucher.
Ob wir seine Schlussfolgerungen akzeptieren oder ablehnen, ein Verdienst ist unbestreitbar: Er eröffnete eine öffentliche Debatte darüber, woher die Menschheit kam und wohin sie sich entwickelt. In einer Zeit, in der sich die Wissenschaft oft nur auf überprüfbare Fakten konzentriert, erinnert uns Muldaschew daran, dass menschliche Neugier vor keinem Dogma Halt macht.
Schreibe einen Kommentar