Sonneneruption oder Weltraumschlacht? Explosion auf der Rückseite der Sonne und ein riesiges Mutterschiff

Vor einigen Monaten wurde von NASA-Satellit LASCO C2 wieder eine massive Explosion auf der Sonne beobachtet, die untypisch ist für eine gewöhnliche Sonneneruption.

In der Vergangenheit gab es zahlreiche ähnliche Zwischenfälle. Am 1. November 2020 hat der NASA-Satellit EIT  304 ein raumschiffähnliches Objekt eingefangen, das offenbar einen Laserstrahl auf die Sonne abgefeuert hat.

Es kam ebenfalls zu einer Detonation. Ein zigarrenförmiges Objekt wurde vor wenigen Tagen vom Satellit SDO AIA 131 in der Nähe der Sonne erfasst. Von Frank Schwede

Das Objekt könnte nach Berechnungen von Experten größer als die Erde sein. Allerdings ist nicht klar, ob es möglicherweise nur ein Bildfehler, ein Schmutzpartikel oder Weltraumschrott ist.

  

Ähnliche Objekte wurden in letzter Zeit häufig in der Nähe der Sonne beobachtet. Am 29. Februar 2020 erfasste die Teleskopkamera der NASA-Raumsonde Stereo-A ein riesiges Objekt, das an der Sonne vorbei flog.

Internet-Beobachter haben später behauptet, dass die Übertragung unterbrochen wurde, als das Objekt erschien. Die Aufnahme wurde auf dem YouTube-Kanal The Hidden Underbelly 2.0 veröffentlicht.

Eine logische Erklärung auf die Frage, was das ist, ist auch für Experten nicht einfach, denn zunächst müssen wir uns der Tatsache bewusst sein, dass der Weltraum rappelvoll ist mit Schrott.

Alte Satelliten, Module der Raumstation ISS – was nicht mehr benötigt wird, wird im All entsorgt. Auch Asteroiden werden häufig von Satelliten-Kameras erfasst und je nachdem, wie weit sie von der Kamera entfernt sind, können sie als unnatürlich groß erscheinen.

Ganz auszuschließen sind interstellare Objekte, die möglicherweise sogar aus anderen Universen kommen, nicht. Erst im Spätherbst 2017 beobachteten Astronomen am hawaiianischen Haleakala-Observatorium auf Maui einen seltsamen Himmelskörper.

Das Objekt hat die Erde in einer Entfernung von 33 Millionen Kilometer passiert. Das ist die 85-fache Distanz zwischen Mond und Erde. Aufgrund der ungewöhnlichen Bahn und Geschwindigkeit war den Astronomen bald klar, dass es sich um kein gewöhnliches Objekt handelt.

Asteroiden, Kometen oder andere größere und kleinere Gesteinsbrocken kamen zunächst nicht in Frage, weil der klassische Schweif fehlte. Der Schweif zeigt an, dass der Himmelskörper an Masse verliert.

Das Objekt war nach Ansicht von Forschern möglicherweise der erste jemals beobachtete Besucher aus einem anderen Sonnensystem. Ein Bote aus der Vergangenheit. Deshalb tauften die Astronomen den seltsamen Himmelskörper auf den Namen Oumuamua, was auf hawaiianisch Späher oder Anführer heißt.

 

Wissenschaftler sind dem Geheimnis auf der Spur

Nach Meinung von Wissenschaftlern stehen Objekte dieser Art nicht gerade auf der Tagesordnung,  sind aber auch nicht ungewöhnlich. Um besser vorbereitet zu sein auf so ungewöhnlichen Besuch, schlugen Jennifer Hudson und Gabriel Vivan von der Western Michigan University im vergangenen Jahr vor, gleich mehrere Satelliten innerhalb unseres Sonnensystems in Stellung zu bringen, die sich gewissermaßen auf die Lauer legen, um Objekte wie Oumuamua abpassen zu können.

Als passender Ort bieten sich laut der Forscher so genannte Lagrange Punkte an, an denen es möglich ist, eine massearme Sonde aufgrund des Zwischenspiels der Schwerkraft zwischen Sonne und Planet zu parken.

Einen geeigneten Punkt gibt es sogar schon. Lagrange-Punkt L2. Er befindet sich rund 1, 5 Kilometer auf der sonnenabgewandten Seite und wird bereits von zahlreichen Weltraumteleskopen genutzt.

Auch Jupiter bietet laut Hudson und Vivian interessantere Möglichkeiten, weil ein Satellit in der Nähe von Jupiter mehr Energie hat, um auch Besucher mit hoher Geschwindigkeit einzufangen.

2029 startet der ESA-Comet Interceptor. Eine dreiteilige Raumsonde, die auf Abruf neu entdeckte Kometen oder interstellare Objekt wie Oumuamua ansteuern und untersuchen soll.

Die Sonde wird zusammen mit dem Weltraumteleskop Ariel entsandt und am Lagrange Punkt L2 des Erde-Mond-Systems parken. Von dort aus soll sie, sobald sich eine Gelegenheit bietet, zum Zielobjekt weiterfliegen, was aber Monate oder sogar Jahre dauern kann.

Die drei Teile der Raumsonde werden sich vor Erreichen ihres Ziels voneinander trennen, um das Objekt im Vorbeiflug aus verschiedenen Perspektiven untersuchen zu können.

Die Sonde besteht aus Hauptsonde A und zwei kleineren Sonden B1 und B2. B1 wird übrigens von der Japanischen Weltraumbehörde beigesteuert.

Wissenschaftler hoffen mit der Untersuchung von Kometen und interstellaren Objekten zukünftig mehr Erkenntnisse über unser früheres Sonnensystem zu erhalten. Sollte ein Objekt wie Oumuamua noch einmal auftauchen, würde die ESA-Sonde sofort aus der Deckung kommen und die Verfolgung aufnehmen.

Einziges Problem dabei ist, die Mission muss beim ersten Anlauf gelingen. Sobald die Sonde ihre Position verlassen und sich dem Objekt genähert hat, wird sie in eine Umlaufbahn um die Sonne einschwenken und dort auch verharren.

Raumschiff oder Planetenfragmente?

Oumuamua war zweifellos ein außergewöhnliches Objekt, das nicht nur die Phantasie von UFO Forschern anregt, sondern auch die von Astronomen und Astrophysikern. Es ist davon auszugehen, dass Oumuamua spätestens Mitte der 2030er Jahren wieder den interstellaren Raum erreichen wird.

Vielleicht gibt es aber auch noch eine zweite, eine ganze andere Erklärung. Neue Computersimulationen legen nahe, dass Oumuamua möglicherweise das Fragment eines zerstörten Planeten ist.

Einige dieser Fragmente könnten bereits schon vor Millionen von Jahren in den interstellaren Raum geschleudert worden sein und erreichen jetzt unser Sonnensystem.

Sollte diese Theorie zutreffen, ist damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren weitere Objekte dieser Art unser Sonnensystem passieren oder sie tun es bereits.

Von dieser Vermutung geht auch der Forscher Héctor Socas-Navarro vom Instituto de Astrofisica de Canarias aus. Gegenüber Euronews sagte er, dass Oumuamua nur das erste bekannte Objekt ist und dass davon auszugehen ist, dass weitere Objekte dieser Art im interstellaren Raum unterwegs sind, die gelegentlich auch in unser Sonnensystem eindringen. Möglicherweise gehören ja auch die seltsamen Objekte in der Nähe der Sonne zu diesen Fragmenten.

Unbekannte Objekte vor der Sonne sind seit Sommer 2018 nichts Ungewöhnliches mehr. Nahezu monatlich werden sie auf der ganzen Welt beobachtet. Von Astronomen, Hobbyastronomen und natürlich auch von Sonnen-Observatorien.

Auch Explosionen auf der Sonne scheinen sich in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Am 1. November 2020 hat der NASA-Satellit EIT 304 ein Objekt erfasst, dass offenbar einen Art Laserstrahl auf die Sonne gerichtet hat, wonach es zu einer gewaltigen Explosion kam.

Am 9. März 2021 kam es zu einer weiterer mysteriöse Explosion auf oder in unmittelbarer Nähe der Sonne. Das zeigt eine Aufnahme der SOHO-Sonde. Auffällig war hier ein riesiges Dreieck, das sich hinter der Sonnenscheibe aufhielt. Kurz darauf kam es zur Detonation, die aber durchaus auch eine Sonneneruption gewesen sein könnte.

Sonneneruptionen sind koronare Masseauswürfe, die aufgrund großer Plasmablasen über der Sonnenoberfläche entstehen. Das sind Bögen, die aus verdrehten Magnetfeldern bestehen und das heiße Gas zusammen halten.

Die haben ihren Ursprung tief im Sonneninnern. Durch dieses Ereignis verliert laut Volker Bothmer von der Universität Göttingen die Sonne etwas mehr als eine Million Tonnen Masse. Bothmer wörtlich:

„Und dieser Sonnenwind in Form geladener Teilchen – primär Wasserstoff, Heliumatome und Elektronen – strömt nun gegen alle Objekte des Sonnensystems an, einschließlich unserer Erde. Dort löst er bestimmte Effekte aus, die wir auch zu spüren bekommen.“

Besonders zu Beginn des Jahres 2021 kam es immer wieder zu solchen Masseauswürfen. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einem Sonnensturm. Bei einem Sonnensturm wird viel Plasma freigesetzt, das in die Atmosphäre gestoßen wird. Ein Ereignis, das auf der Erde in Gestalt imposanter Nordlichter sichtbar ist. Polarlichter lassen sich im Norden als aurora borealis und im Süden als aurora australis beobachten.

Bei besonders schweren Sonnenstürmen sind Polarlichter aber auch an anderen Orten auf der Welt zu sehen. Der Grund sind elektrisch geladene Teilchen infolge dieser Sonnenstürme, die auf unsere Atmosphäre treffen. Dort gelangen sie mit Luftteilchen in Verbindung und bringen diese dazu, hell zu leuchten. Bis zur Erde benötigt ein Sonnensturm etwa 24 bis 36 Stunden

Bei Sonnenstürmen schleudern in Verbindung mit Plasma-Fontänen auch mehrere Millionen Grad heiße Masseauswürfe weit ins All, die im schlimmsten Fall auch die Erde treffen können, wie Dr. Bernd Inhester vom Max Planck-Institut gegenüber der  Redaktion Bild erklärt:

„Plasma ist ein Gas, das aus elektrisch geladene Teilchen besteht. Das Problem: Diese Teilchen rasen teilweise mit Lichtgeschwindigkeit durchs All und können, wenn die Richtung stimmt, auch die Erde treffen.“

Das Weltraumwetter ist in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Im November 2020 hat der damalige US Präsident Donald Trump ein Gesetz zur Forschung und Beobachtung des Weltraumwetters unterzeichnet. Das Gesetz sieht vor, dass Behörden durch die Erfassung von Wetterdaten aus dem Weltraum ihre Vorhersagen in Zukunft verbessern können.

Die Erforschung in Verbindung mit einer zuverlässigen Prognose des Weltraumwetters ist auch eines der wichtigsten Ziele des Weltraumüberwachungsprogramms SSA der ESA – hierfür stehen gegenwärtig mehr als 30 Millionen Euro bereit.

Was die aktuelle Detonation auf der Sonne ausgelöst hat, ob es tatsächlich nur eine gewöhnliche Eruption war oder ob möglicherweise mehr dahintersteckt, wird wohl noch eine ganze Weile ein Geheimnis bleiben – zumindest ein öffentliches.

Am 13. August 2021 erfasste der Satellit SDO AIA 131 ein riesiges Objekt, das mit enormer Geschwindigkeit an der Sonne vorbeiflog. Das Objekt ist größer als der Planet Erde und es ist sicherlich kein kosmischer Staub oder ein Kamerafehler.

Es ist oft davon die Rede gewesen, dass Eindringlinge durch Plasma- oder Laserwaffen zerstört wurden. Ob diese Theorie der Wahrheit entspricht oder ob sie lediglich der allzu lebhaften Phantasie von Science Fiction Anhängern geschuldet ist, ist schwer zu sagen.

Jedenfalls machen Hobbyastronomen diese Beobachtungen schon eine ganze Weile. Viele Astrophysiker sind davon überzeugt, dass unser Universum regelmäßig Besuch aus angrenzenden Universen bekommt, was nach unserem aktuell Stand der Wissenschaft kaum oder nur schwer vorstellbar ist.

Auch der Astrophysiker Abraham Loeb glaubt, dass Oumuamua ein Raumschiff ist. 2019 stellte Loeb in einem Interview mit dem Magazin New Yorker die Hypothese auf, dass Oumuamua eine Botschaft aus der Vergangenheit ist – eine Art Flaschenpost. Wir sollten aufgeschlossen bleiben, so der Astrophysiker. Nach Worten Loebs können wir viel von Außerirdischen lernen.

Video:

2 Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein