Neue Ergebnisse: Nahtoderfahrungen sind keine Halluzinationen! Der klinische Tod ist nicht das Ende

In der Medizinforschung kam es durch Einsatz modernster Technik in den letzten Jahren zu vielen bahnbrechenden Erkenntnissen. Der Tod und welche Wahrnehmung damit zusammenhängt, ist jedoch nach wie vor ein Mysterium.

Ein Forschungsteam hat nun zusammengetragen, was über Nahtoderfahrungen aus wissenschaftlicher Sicht bekannt ist.

Eine Arbeitsgruppe der NYU Langone Health in New York City (USA) hat die erste wissenschaftliche Konsenserklärung über Nahtoderfahrungen verfasst und dazu eine Leitlinie entwickelt. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Annals of the New York Academy of Sciences“ präsentiert.

Menschen in erhöhten Bewusstseinszustand versetzt

Menschen, die eine Begegnung mit dem Tod überlebt haben, berichten von unerklärlichen Wahrnehmungen mit erhöhtem Bewusstsein.

Solche Erlebnisse werden im Volksmund unter dem Begriff „Nahtoderfahrungen“ zusammengefasst. Aus wissenschaftlicher Sicht wurden Erfahrungen rund um den Tod bislang wenig bewertet.

Um diese Lücke zu schließen, hat sich ein multidisziplinäres Forschungsteam führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengetan und das vorhandene Wissen über Nahtoderfahrungen zusammenzutragen.

Weltweit erste Leitlinie über Nahtoderfahrungen

Aus der Studie ist die erste Leitlinie über Nahtoderfahrungen mit dem Titel „Guidelines and Standards for the Study of Death and Recalled Experiences of Death“ hervorgegangen. Die Arbeit stellt den ersten wissenschaftlich überprüften Konsens zu dem Thema dar.

Erinnerte Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Tod

Dank der Fortschritte in der Wiederbelebung gelingt es immer häufiger, Menschen, die klinisch gesehen als Tod gelten, ins Leben zurückzuholen. Ein Großteil der Personen berichtet nach einer Wiederbelebung über außergewöhnliche Erlebnisse, die mit dem Tod zusammenhängen.

Nahtoderfahrungen nicht als Halluzinationen klassifizierbar

Wie die Arbeitsgruppe feststellte, stimmen die Nahtoderfahrungen nicht mit Schilderungen über Halluzinationen, Illusionen oder Wahrnehmungen nach der Einnahme von psychedelischen Drogen überein.

Nahtoderfahrungen ähneln sich in der Struktur

Stattdessen folgen Erfahrungen während des Todes einem spezifischen Erzählbogen, der in den meisten Fällen folgende Elemente beinhaltet:

Eine Trennung vom Körper mit einem erweiterten, weitreichenden Gefühl des Bewusstseins und der Erkenntnis, gestorben zu sein.

Eine Reise zu einem bestimmten Zielort.

Ein sinnvoller und zielgerichteter Rückblick auf das eigene Leben, der auch eine kritische Analyse der eigenen Handlungen, Absichten und Gedanken beinhalten kann.

Die Wahrnehmung, an einem Ort zu sein, der sich wie eine Heimat anfühlt.

Die Rückkehr ins Leben.

Nahtoderfahrungen sind überwiegend positiv

Zudem stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass eine überwiegende Mehrheit die Erfahrungen mit dem Tod als positiv wahrgenommen hat. Beängstigende oder erschütternde Berichte kamen nicht nur seltener vor, sondern hatten oftmals auch eine schlechtere narrative Qualität.

Wie die Arbeitsgruppe berichtet, profitieren wiederbelebte Personen oft von den Nahtoderfahrungen und nutzen diese für einen positiven Lebenswandel.

Gehirnaktivität deutet auf erhöhtes Bewusstheit hin

Aus wissenschaftlicher Sicht kann beim Eintreten des Todes über die Elektroenzephalographie (EEG) eine erhöhte Gamma-Aktivität und elektrische Spitzen im Gehirn gemessen werden. Solche Ausschläge stehen mit Zuständen erhöhtem Bewusstseins in Verbindung.

Der klinische Tod ist nicht das Ende

„Das Aufkommen der kardiopulmonalen Reanimation hat uns gezeigt, dass der Tod kein absoluter Zustand ist, sondern ein Prozess, der bei manchen Menschen sogar noch nach seinem Beginn rückgängig gemacht werden kann“, erläutert Studienhauptautor Dr. Sam Parnia, Direktor der Forschungsabteilung für Intensivpflege und Wiederbelebung an der NYU Grossman School of Medicine.

Wenn das Herz stehen bleibt, sterben die Gehirnzellen erst über Stunden hinweg aus Sauerstoffmangel ab. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass alle gesammelten Berichte und Studien zu dem Thema darauf hindeuten, dass psychedelische und kognitive Prozesse nicht direkt mit dem Eintreten des klinischen Todes enden.

1 Kommentar

  1. Wir wissen nicht, wie es ist, wenn man wirklich tot ist?

    Wer Drogen nimmt, meint meist, er sei den anderen überlegen, er habe den Durchblick, Drogen machten intelligenter. Das stimmt nicht. Musiker, die unter dem Einfluß von Drogen spielen, halten sich für Beethoven. Aber wehe, sie hören sich den Mitschnitt an.
    Man wird damit weder Denker noch Dichter. Dazu gehört Talent. Wir müssen uns mit dem zufrieden geben, was wir haben und was wird sind.

    Meine Erfahrungen mit Drogen besagen, daß nur das herauskommen kann, was drinnen war. Und bei den meisten war nichts drinnen. Die sind auch unter Drogen so, nur mit mehr Verve.

    Auch Meditation macht nicht intelligenter. Intelligenz ist eine Sache des willigen und richtigen Lernens, des Verknüpfens von Inhalten, der Kreativität.
    Auf höheren Bewußtseinsebenen ist nichts los. Für viel wichtiger erachte ich eine Meditation, die einen gut drauf bringt. Mit einer positiven Grundstimmung ist man zwar auch nicht klüger, aber man kann besser lernen. Pauken ist angesagt. Fähigkeiten schulen. Üben. Von nichts kommt nichts.

    Erleuchtungen kommen von selber. Die kann man weder mit Magie noch mit Meditation hervorufen. Plötzlich kann man Gedankenlesen in der Straßenbahn. Aber das verflacht, bis man es suchen muß. Das sind einmalige Erfahrungen. Die kann man nicht üben. Glückfälle, Geschenke.

    Und überhaupt sollte man gründlich nachdenken nach einer solchen Erfahrung. Wenn es denn so ist, wo will man morgen leben? Die Inder haben das Ziel, dem Rad der Wiedergeburten zu entkommen. Und dafür geben sie ihr weltliches Leben auf.

    Besser noch, beschäftige dich hier und heute im Tüchtigen.

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