Verbotene Geschichte: Von Mythen, Göttern und Robotern im antiken Griechenland (Video)

Künstliche Intelligenz fasziniert die Menschheit seit dem frühen 19. Jahrhundert in Kunst und Wissenschaft. Maschinen, die unsere Arbeit erledigen, die für uns in den Krieg ziehen und denen wir eines Tages vielleicht einmal unser Herz schenken.

Wenn es nach der US amerikanische Wissenschaftshistorikerin Adrienne Mayor geht, reicht die Fähigkeit, sich künstliche Intelligenz vorzustellen, bis weit in die Antike zurück.

In ihrem 2018 erschienen Werk Gods and Robots: Mythen, Machines, and Ancient beschäftigt sich Mayor ausführlich mit der griechischen Mythologie und behauptet, dass künstliche Intelligenz und Roboter schon Themen der griechischer Schriftsteller Hesiod und Homer waren, die zwischen 750 und 650 v. Chr. lebten.

In Wahrheit aber sind die Mythen ein Spiegel unserer Gegenwart, weil sie zeigen, dass die Menschheit aus ihren alten Fehlern nie wirklich gelernt hat.

Zu allen Zeiten schon hat die Phantasie Mythos und Wissenschaft miteinander verbunden. Viele Wissenschaftshistoriker glauben, dass antike Mythen über künstliches Leben im Grunde nur leblose Materie ist, die erst durch einen Gott oder am Ende sogar einer ganzen Heerschar von Göttern zum Leben erweckt wurde.

Der britische Schriftsteller Arthur C. Clarke sagte einmal: „Je fortschrittlicher die Technologie, desto magischer scheint sie.“

Wenn der Phantasie Flügel wachsen, erscheint auch Unmöglich plötzlich als möglich. Doch wie das so mit der Phantasie ist – ist sie nur ein Produkt unserer Sehnsüchte und Wünsche oder sie möglicherweise eine Botschaft unseres allwissenden Unterbewusstseins?

Oft wird behauptet, dass die menschliche Intelligenz selbst sei eine Art Blackbox ist, auf die unsere Realität als Programm abgespeichert wurde. Das würde bedeuten, dass die Menschheit selbst, zumindest aber Teile davon, eine antike Form der Künstlichen Intelligenz ist.

Geht es nach dem Willen der Elite-Wissenschaft, werden wir schon bald Maschinen in Form Künstlicher Intelligenz haben, die ohne Eingabe von Befehlen Datenmengen sammeln, auswählen und interpretieren, ohne das die Urheber der Schöpfung diese verstehen.

Möglicherweise aber ist dieser entscheidende Schritt schon vor mehr als 2000 Jahren im antiken Griechenland geschehen. Wenn ja, dann war der erste Roboter, der auf Erden wandelte, der bronzene Riese Talos.

Talos, der stählerne Wächter von Kreta aus der Werkstatt von Schmiedegott Hephaistos, war unverwundbar. Er hatte nur einen Schwachpunkt: seine Fessel um einen Knöchel. In ihm steckte ein geheimnisvoller bronzener Nagel, der mit einer dünnen Hautschicht bedeckt war.

Hinter der Haut verbarg sich eine Vene, durch die das Ichor, das Blut der Unsterblichkeit der Götter, zirkulierte. Die Arterie durchzog wie ein dicker Schlauch seinen gesamten Corpus vom Hals bis zu jenem Knöchel, wo sie durch den Nagel verstopft war, der am Ausbluten hinderte .

Talos, der in der Melidoni-Höhle lebte, war nicht nur der Beschützer Kretas, sondern er überbrachte auch den Bewohnern die Gesetze von König Minos. Täglich umkreiste der stählerne Riese die Insel und peilte mit seinen magischen Augen die Schiffe an, die sich der Insel näherten.

Auch in Apollonios  Epos Argonautika, das im 3. Jahrhundert v. Chr. entstand, wird Talos als technologisches Produkt beschrieben. Als bronzenes, programmiertes Automaton, was aus dem altgriechischen übersetzt „eigene Bewegung“ heißt.

In der Argonautika sind Iason und die Argonauten mitsamt dem Goldenen Vlieses auf der Heimfahrt. Ihr Schiff, die Argo, wird schließlich Opfer einer Flaute. Erschöpft vom unermüdlichen Rudern steuern die Argonauten eine geschützte Bucht zwischen zwei hohen Klippen auf Kreta an. Talos entdeckt die Eindringlinge schon von Weitem. Sogleich bricht er riesige Felsen von der Klippe und wirft sie in Richtung der Argo.

Furchtergriffen versuchen sie Seefahrer dem bronzenen Ungetüm zu entkommen. Schließlich hat die mit an Bord der Argo befindliche Zauberin und Hexe Medea (medeia = gerissen) einen Plan. Sie beschwor die Geister und veranlasst sie dazu, Talos Trugbilder vorzugaukeln. Sie ruft: „Wartet! Auch wenn Talos Körper aus Bronze ist, wissen wir nicht, ob er unsterblich ist. Ich glaube, ich kann ihn besiegen.“ Sie will Talos mit einem Schlag vernichten.

In der Argonautika setzt Medea dazu ihr besonderes Wissen ein, nur sie scheint die Physiologie des Roboters zu kennen, weil sie weiß, dass Schmiedegott Hephaistos Talos mit nur einer einzigen Arterie versehen hat, durch die das Lebenselexier der Götter strömt, die am Knöchel mit einem Nagel verschlossen wurde.

Es kommt zu einem heroischen Duell zwischen der gerissenen Hexe und dem schrecklichen Roboter. Sie murmelt unverständliches Zeug und fixiert mit einem durchdringenden Blick Talos Augen an. Die unheilvolle Macht der Telepathie zeigt bald darauf Wirkung.

Talos verliert die Orientierung und stolpert, als er versucht, einen weiteren Findling aufzunehmen, um ihn auf die Argo zu schleudern. Ein scharfkantiger Felsen schlägt eine tiefe Kerbe in seine Fessel und verletzt seine einzige lebenswichtige Ader. Talos verliert das Gleichgewicht und stürzt mit lautem Donnergetöse ins Meer. In einer der unzähligen Buchten an Kretas Küste rostet der antike Androide vermutlich noch heute vor sich hin.

Talos hat bis heute nichts von seiner Strahlkraft eingebüßt. Der Mythos des unbesiegbaren Kriegers ist erhalten geblieben. Vor allem in militärischen Kreisen. 1948 wurde eine Strahltriebwerkrakete nach Talos benannt und das US Special Operations Command hat in Kooperation mit der Defense Advanced Research Projects Agency DARPA 2013 ein Projekt ins Leben gerufen, das einen futuristischen, roboterhaften, gepanzerten Exoskelett-Anzug für Soldaten in speziellen Missionen entwickeln soll. Sie gaben dem Projekt den Namen Tactical Assault Light Operator Suit, kurz TALOS.

Pandora und die Büchse des Bösen

Hephaistos war ein ausgesprochen begabter und talentierter Meister, der sein Handwerker verstand. Es wird angenommen, dass er eine große Auswahl an Werkzeugen herstellte, die allesamt von den Göttern verwendet wurden – darunter die geflügelten Sandalen des Götterboten Hermes, den berühmte Donnerkeil von Zeus und sogar Pandora soll ein geniales Werk Hephaistos sein.

Adrienne Mayor schreibt in ihrem 2018 erschienen Werk Gods and Robots , dass alle Androiden im Olymp eigentlich harmlos waren – aber in dem Moment, wo sie die Erde betraten, wurden sie zum Ursprung schrecklichen Unglücks.

Pandora ist da freilich keine Ausnahme. Die nach außen augenscheinliche Unschuld vom Lande ist nämlich derartig von Neugier getrieben, dass sie eines schönen Tages eine Büchse öffnet, die alles Böse der Welt enthält, das sich wie die biblische Sintflut über die Menschheit ergoss.

Und das alles nur, um die Sterblichen dafür zu bestrafen, dass sie das von den Göttern gestohlene Feuer angenommen haben. Zeus war nämlich derart erzürnt darüber, dass er umgehend Hephaistos damit beauftragt haben soll, eine Falle in Gestalt einer begehrenswerten jungen Frau namens Pandora zu erschaffen.

Der Mythos wurde zum ersten Mal im 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. aufgezeichnet in der Theogonie und in Werke und Tage, die beide Hesiod und Böotien zugeschrieben werden.

Die Strafe an die sterbliche Menschheit sollte natürlich wohlverpackt in Form eines Geschenks erfolgen. Umgehend schuf Hephaistos eine künstliche Frau, ein Scheinbild, eine Venusfalle würde man heute sagen. Die schöne Athena und weitere Götter trugen im Wesentlichen zur Entstehung bei. Und auch der Name Pandora ist kein Zufall, denn er bedeutet Allgebende oder Allbegabte.

Pandora wird samt ihrer mit ruchlosen Gaben in Gestalt böser Geister gefüllten Büchse zur Erde geschickt und bald darauf zur Quelle aller Missgeschicke und Sorgen, die die Sterblichen von nun an quälen.

In Wahrheit aber symbolisiert die Büchse der Pandora nur das Unbekannte, das Reizvolle – vor allem die Neugier, die wie die bösen Geist in Pandoras Büchse auch in einem jeden von uns stecken.

Symbolisiert am Ende der Mythos der Pandora unser eigenes Leben, das uns zuweilen auch wie ein unbekannter Geist erscheint, eingeschlossen in Pandoras mystischer Büchse, die wir jeden Tag aufs Neue öffnen, um unseren eigenen Geist daraus zu entlassen, den wir Alltag nennen und der uns Tag ein Tag aus in die Weite des uns Unbekannten führt? Es ist schließlich unser Leben, unsere Zukunft.

Die Geister, die sich einem jeden Neugierigen entgegenstellen, der die unheimliche Büchse öffnet, sind multipel. Niemand weiß, ob die Geister darin gut, schlecht oder neutral sind.

Am Ende des Mythos verschmelzen Pandora und die Hoffnung zu einem schönen Übel, einer verführerischen Falle, die verlockend ist, während sie insgeheim eine potentielle Katastrophe verbirgt. Es bleibt uns in der Tat selbst überlassen, wie wir die Geister bewerten.

Die Büchse der Pandora ist mehr als nur ein Mythos. Auch nach mehr als 2000 Jahren hat er weder an Glanz noch an Aktualität verloren. Und das hat einen einzigen guten Grund.

Aus alten Fehlern nie gelernt

Wir hoffen immer nur auf das Beste für uns selbst und natürlich für den Rest der Welt – dabei verlieren wir allzu oft unseren eigenen Kompass aus den Augen.  Wir rennen dabei blind in unser eigenes Verderben, weil wir noch immer die Blinden unter den Suchenden sind, ohne dass wir das merken und uns dieser Tatsache bewusst sind.

Die gesamte Menschheit hat nichts aus ihrer unheilvollen Geschichte gelernt. Sie wiederholt dieselben alten Fehler immer wieder aufs Neue. Die gesamte antike Mythologie ist voll mit tyrannischen Herrschern, die Künstliche Intelligenz gegen die sterbliche Bevölkerung eingesetzten, um sie zu kontrollieren.

Die antike Mythologie ist nichts anderes als ein Spiegelbild unserer Gegenwart, weil sich die Menschen seit mehr als 2000 Jahren im Kreis bewegen und immer wieder in die Gruben fallen, sich die Nase blutig schlagen und nach einem Erlöser schreien, der in Wahrheit in ihnen selbst steckt. Nur wer seine Fehler erkennt und sie nicht wiederholt, kann erlöst werden aus dem Übel.

Menschen, die nicht aus Fehlern lernen, werden niemals erlöst werden – da hilft auch noch so viel Hoffnung nichts. Aus Fehlern lernen heißt, sich weiter entwickeln und aufzusteigen im eigenen Bewusstsein. Das ist die Erlösung, auf die die Menschheit seit mehr als 2000 Jahren wartet.  .

Zeus, Vater der aller Götter, war ein schrecklicher Tyrann, der sich insgeheim freute, wenn die Menschen in seine Fallen tappen. Zeus ist also nichts anderes als die mythische Personifizierung unserer Weltherrscher, die wir gerne Eliten nennen.

Wie wir sehen, war die Menschheit auch schon in der Antike blind auf dem Auge der Freiheit, sonst hätte sie irgendwann einmal erkannt, dass es nur eine Wahl im Leben gibt: nämlich die zwischen Freiheit und Regierung, wobei die Regierung.

Pandora, die schöne Androidin mit dem Aussehen einer attraktiven wie unschuldigen Jungfrau symbolisiert nichts anderes als die Verführung, die von Göttern gelenkt und programmiert werden, der wir täglichen ausgesetzt sind und der wir allzu oft erliegen, weil sie so verlockend ist. Ein Adam und Eva Pendant.

Die Götter waren die Weltherrscher von heute, die uns täglich aufs Neue der Verführung aussetzen, um Macht und Kontrolle über die Sterblichen zu behalten. Und täglich lockt uns Pandora in anmutender Schönheit mit der Kraft der Verführung.

Sind wir bereits schon zu unserer eigenen Geschichte zurückkehrt, zu den Mythen von Talos und Pandora, von denen in 2000 Jahren auch unsere Nachfahren einmal berichten werden – oder drehen wir uns tatsächlich seit 2000 Jahren nur im Kreis und unser Leben ist nichts anderes als ein riesiges Hamsterrad, in dem wir nie an unser Ziel gelangen, weil wir es nicht sehen können, nicht sehen sollen, weil es die Götter so wollen, oder weil wir das glauben sollen?

Nahezu alle Weltherrscher haben ein Faible für Statuen der antiken Mythologie, besonders für die, die Tod und Verderben über die Welt brachten. Sie werden in Bronze gegossen, in den Städten aufgestellt und verehrt wie eh und je.

Das sollte zu denken geben. Herrschen also noch immer dieselben Götter über die Menschheit? Dann drehen wir uns in der Tat seit mehr 2000 Jahren im Kreis und haben nichts aus unserem Leben, unseren zahlreichen Inkarnationen auf der Erde gelernt.

Zeus hatte Pandoras Büchse so programmiert, dass diese zuschlug, bevor der letzte Geist in Gestalt der Hoffnung die Welt erfüllen konnte. Deshalb stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt.

Mehr über die manipulierte Geschichte im Buch: „Die Schlammflut-Hypothese:: Die Geschichte der Theorie über das große Reich von Tartaria

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2 Kommentare

  1. ja, wir drehen uns im kreis, aber was sind schon 2000 jahre?
    auch ein kind braucht seine zeit, um etwas zu lernen. die menschheit insgesamt eben entsprechend länger. auch die menschheit ist zu sehen wie die entwicklung vom baby bis zum tod. momentan scheinen wir noch pubertierende jugendliche zu sein. die welt aus den angeln heben und alles alte und bewährte über bord werfen. noch sind wir nicht da, zu erkennen, dass wir irgendwann, was wir so weit wegwarfen, die erfahrungen der alten, uns zurück holen müssen.

    deshalb sind friedenszeiten so wichtig für die menschheit inkl. dem hochhalten der universellen und zeitlosen werte. nur dadurch wird der einzelne mensch in die lage versetzt, in sich zu gehen und zu erkennen.
    kriege und dekadenz unterbricht immer wieder alle 3 bis 4 generationen diesen prozess und wirft familien, völker und noch größere menschengruppen zurück.
    man erkennt das alles nur, wenn man das eigene ego mal erkannt hat und raus zoomt aus kurzen zeitphasen und die zyklen bzw. auch den fortschritt oder rückschritt erkennt.

  2. …“weil wir noch immer die Blinden unter den Suchenden sind, ohne dass wir das merken und uns dieser Tatsache bewusst sind.“….
    …“Die gesamte Menschheit hat nichts aus ihrer unheilvollen Geschichte gelernt. Sie wiederholt dieselben alten Fehler immer wieder aufs Neue.“….

    Gut gesprochen.

    Wenn man die Geschichte betrachtet ist klar erkennbar das der Mensch aus sich selbst absolut nichts lernen kann.
    Wenn dem aber so ist, warum bleibt der Mensch trotzdem bei seinen selbst hergestellten menschlichen Ideen zur Rettung der Welt, kann doch gar nicht funktionieren, auch wenn die Ideen ethisch noch so logisch und sinnvoll erscheinen, es ist nur menschliches Denken.
    Denn auch Ethik und Moral, ist menschliches Denken, darum sind sogar diese Dinge nicht brauchbar.
    Da werden weltweite sehr große Strukturen geschaffen, doch alle bleiben beim Menschlichen Denken,
    Denn der Mensch bewertet alles aus seinem menschlichen gefühls Denken heraus, seine Gefühle aber leitet der Mensch immer aus erlebten Erfahrungen ab,und je nach dem welche Gefühle produziert wurden, dementsprechend fällt sein Handeln aus.
    Somit kann durch schöne oder schlimme Erfahrungen, jede gewünschte Gefühlslage hergestellt werden, darum sind menschliche Erfahrungen nur Aktion – Reaktion, wie das auch bei Insekten so ist, darum kann diese Aktion – Reaktion Sache keine Vereänderung bringen.
    Doch für jedes planen in die Zukunft bedient sich der Mensch nur der Aktion-Reaktion-Struktur.

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