Wenn ein Gewitter aufzieht, kann es draußen schnell ungemütlich werden. Aber wie bildet es sich und warum blitzt es? „Gewitter kommen das ganze Jahr vor, haben in Deutschland aber im Juni und Juli Hochsaison, da die Sonne dann die meiste Kraft hat“, erklärt Wetterexperte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Sie bilden sich, weil stark unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinandertreffen oder bei großen Temperaturunterschieden in der Atmosphäre.
„Dann steigen feuchtwarme Luftmassen nach oben. Die Feuchtigkeit kondensiert, schließlich entsteht eine Cumulonimbus-Wolke, die Gewitterwolke“, so Friedrich.
Die sich in der massiven Gewitterwolke bildenden Wasser- und Eisteilchen bewegen sich im Inneren aneinander vorbei. Die positive elektrische Ladung im oberen Teil der Wolke nimmt zu, während sich an der Unterseite der Wolke die negativen Ladungen anreichern.
Ein Spannungsfeld entsteht, das schließlich zu einem Kurzschluss führt: dem Blitz. Die Luft im Blitzkanal erhitzt sich auf 30.000 Grad Celsius, wodurch sie sich explosionsartig ausdehnt und eine Schockwelle, den Donner, auslöst. Donner gibt es also nur mit Blitz.
Der Blitz hat die Funktion, den Unterschied der Spannungen wieder auszugleichen. In Deutschland werden dem DWD zufolge jährlich über 700.000 Blitze registriert.
Es gibt zwei Arten: Der Wolkenblitz, der sich, – wie der Name verrät -, innerhalb der Wolke entlädt. Diese Art kommt häufig vor.
Seltener, aber gefährlicher ist der Erdblitz. „Er kann zur Gefahr für Mensch und Tier werden“, sagt Friedrich vom DWD.
„Ein Blitz, der einen Menschen trifft, hat nicht selten eine Stromstärke von bis zu 200.000 Ampere. Das kann tödlich enden.“
In Deutschland werden durchschnittlich 110 Personen vom Blitz getroffen, vier Einschläge enden tödlich. Überlebt jemand einen Blitzeinschlag, liegt das in der Regel daran, dass der Blitz über den Körper floss statt durch ihn hindurch.
Doch die Betroffenen leiden oft an Verbrennungen, Herz- Rhythmusstörungen und sind nicht selten traumatisiert.
Wie kann ich mich vor einem Blitzschlag schützen?
Dass Bäume den Menschen vor Blitzeinschlägen schützen, ist ein Ammenmärchen. „Bäume, Wasser, metallische Gegenstände wie Fahrräder sowie Strommasten sollten bei einem Gewitter unbedingt gemieden werden“, warnt Friedrich.
Sein Tipp: Die Zeitspanne zwischen Blitz und Donner zählen. Beträgt diese zehn Sekunden, ist der Blitz etwa drei Kilometer entfernt. „Das genügt meistens, um in ein sicheres Gebäude oder in ein Auto zu flüchten.“
Wer sich auf einem freien Feld aufhält und vom Gewitter überrascht wird, sollte folgendes machen: „Sich in eine Mulde in die Hocke setzen, Arme und Beine an den Körper legen und die Füße eng zusammenstellen“, sagt Friedrich.
Ein zu großer Abstand zwischen den Füßen kann zu einer lebensgefährlichen Schrittspannung führen. Und dann heißt es: Abwarten.