Neurochirurg Eben Alexander fiel in Folge einer Hirnhautentzündung ins Koma. Der für das Bewusstsein zuständige Gehirnteil setzte aus. Er überlebte. Doch das eigentliche Wunder sei geschehen, als er fast tot war.
Es ist der 10. November 2008, halb fünf morgens, als ein höllischer Schmerz durch die Wirbelsäule des 54-Jährigen Neurochirurgen Eben Alexander zuckt. Ob ihm der Virusinfekt so zusetzt, den er schon seit einer Woche mit sich herumschleppt? An Schlaf ist nicht mehr zu denken, er lässt sich ein heißes Bad ein. Kaum in der Wanne durchzuckt ihn ein weiterer intensiver Schmerz. Das kann definitiv nicht die Grippe sein.
Alexanders Körper war gefangen in einem epileptischen Anfall
Stunden später ruft seine Frau Hilfe. Ein Krankenwagen bringt den mittlerweile Bewusstlosen ins Hospital nach Lynchburg, wo er selbst gelegentlich operierte. Diesmal trifft er auf der Krankenbahre ein, sein Körper gefangen in einem ausgeprägten epileptischen Krampfanfall.
Die Diagnose der Ärzte ist erstaunlich: eine bakterielle Meningitis. Gewöhnlich rufen Viren Hirnhautentzündungen hervor. Dass Bakterien sie verursachen, ist nicht nur selten, sondern für den Betroffenen auch gefährlicher.
Wird die Krankheit nicht behandelt, verläuft sie tödlich. Selbst mit geeigneten Antibiotika liegt die Mortalitätsrate zwischen 40 und 80 Prozent, schreibt Scott Wade, ein Spezialisten für Infektionskrankheiten und behandelnder Arzt von Eben Alexander.
Bakterien zerstören effizient Strukturen des Gehirns
Die Bakterien, die eine Hirnhautentzündung verursachen, greifen zunächst die äußere Oberfläche des Gehirns an und zerstören sehr effizient solche Strukturen, die laut Alexander für den „menschlichen Teil unseres Gehirns“ zuständig sind – den Neocortex. Die tieferen Gehirnstrukturen, die überlebenswichtig sind, bleiben zunächst intakt. Erst ganz zum Schluss schalten die Bakterien sie aus.
Alexanders Überlebenswahrscheinlichkeit lag bei weniger als drei Prozent
Eben Alexander fällt ins Koma, sein gesamter Neocortex funktioniert nicht mehr, schreibt der Arzt. Sein Zustand ist ernst. „Trotz einer sofortigen, aggressiven Antibiotika-Behandlung seiner E.-coli-Meningitis und kontinuierlicher Pflege auf der Intensivstation lag er sechs Tage im Koma, und die Hoffnung auf eine schnelle Genesung schwand“, schreibt Scott Wade. Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 97 Prozent sollte der Familienvater sterben. Wenn er es schaffte, dann als Pflegefall.
Eine erschreckend reale Welt aus reinem weiß-goldenen Licht
Doch Eben Alexander überlebt ohne bleibende Hirnschäden – ein medizinisches Mysterium, sagt der Arzt. Aber das eigentliche Wunder habe er in der Zeit erlebt, in der er fast tot war, erzählt der Amerikaner. In seinem gerade auf Deutsch erschienenen Buch „Blick in die Ewigkeit“ berichtet er von seiner Nahtoderfahrung.
Er sei in eine Welt eingetaucht, die ihm erschreckend real vorgekommen sei. Eine Welt aus reinem, hellem, weiß-goldenem Licht, die die „eigenartigste, schönste Welt“ war, die er je gesehen hatte.
Alexander war bis zu diesem Zeitpunkt überzeugt davon, dass es eine solche Welt – ein Bewusstsein außerhalb des Körpers – nicht geben könne. Als renommierter Neurochirurg und überzeugter Wissenschaftler, der unter anderem an der Harvard Medical School in Boston gearbeitet hatte, ging er davon aus, dass das Gehirn die Maschine sei, die das Phänomen Bewusstsein erzeugt: „Wenn diese Maschine ihre Funktion einstellt, kommt auch das Bewusstsein zum Erliegen.
So ungemein kompliziert und mysteriös die tatsächliche Mechanik der im Gehirn ablaufenden Prozesse auch sein mag, im Prinzip ist es einfach: Wenn man den Stecker zieht, geht der Fernseher aus“, lautete seine Erklärung.
Er betreute Menschen, die schwere Hirnschäden hatten und im Koma lagen. Manche davon waren dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen. Solchen, die von Begegnungen mit lieben Verstorbenen in einer anderen Welt redeten, die von Licht und Liebe dort sprachen, hörte der Wissenschaftler verständnisvoll zu und war sich indes sicher: Es musste sich um eine „von Kummer induzierte Fantasie“ handeln.
Hirnareale, die solche Erfahrungen hätten vorgaukeln können, fielen laut Alexander bei ihm vollständig aus
Doch während seiner Zeit im Koma will sich Eben Alexander selbst in dieser Welt wiedergefunden haben. Von Nahtoderfahrungen berichteten einige Menschen. Das Besondere an dem Erlebnis von Alexander: Wissenschaftler glauben, dass das Gehirn dem Menschen kurz vor dem Tod solche Erfahrungen vorgaukeln kann.
Weil bei Alexander jedoch zumindest die Hirnfunktionen des Neocortex, die für das Bewusstsein zuständig sein sollen, komplett ausfielen, ist diese Erklärung seiner Ansicht nach nicht möglich. Als Neurochirurg kennt er sich besonders gut mit den Vorgängen im Gehirn aus. Er erklärt, was die Krankheit mit seinem Gehirn gemacht hat und auch, warum er nie an die Welt glaubte, die ihm nun erschreckend real vorkam.
Zudem gibt es mögliche wissenschaftliche Erkläransätze für seine Erlebnisse – etwa, dass das von Wissenschaftlern angenommene „Neustart-Phänomen“ in seinem Fall aufgetreten sein könnte. Demnach würde das Gehirn Ansammlungen von nicht zusammenhängenden Erinnerungen und Gedanken abspielen, bevor es sich letztlich verabschiedete. In seinem Buch widerlegt er alle Erklärungsansätze.
Für Alexander ist nur eine Lösung möglich: Es gibt ein Bewusstsein, das ohne den Körper existieren kann. Auf seiner Reise in die andere Welt, will er verschiedene Stationen durchlaufen haben. Er nennt sie die Unterwelt oder das „Reich der Regenwurmperspektive“, den Übergang und das Zentrum.
Seine erste Station, das „Reich der Regenwurmperspektive“ beschreibt der Arzt wie ein rot-braunes Meer aus Objekten, die aussahen wie „Wurzeln“ und „Blutgefäße in einem gewaltigen, schlammigen Mutterleib“.
Er war mittendrin, tief in der Erde, aus der manchmal groteske Tiergesichter hervorkamen, „stöhnten und krächzten und verschwanden“. Sprache, Gefühle, Logik – alles sei weg gewesen. Es habe nach Kot, Blut und Erbrochenem gerochen.
Kein Ort, um zu bleiben. Doch dann erzählt Alexander von einem Tunnel mit Licht, der ihn in einen Übergangsbereich leitete. Dort fand er üppig grüne, erdähnliche Landschaften. „Ich flog über Bäume und Felder, Flüsse und Wasserfälle, hier und da auch über Menschen. Kinder waren auch darunter.
Sie lachten und spielten. Die Menschen sangen und tanzten in Kreisen“, schreibt er. Eine hübsche junge Frau soll ihn auf der Reise durch die Übergangsphase ins Zentrum begleitet haben.
Im „Zentrum“ angekommen, einem Ort zu dem er über rosa-weiße Wolken gelangt sein will, glaubt der Neurochirurg Gott selbst begegnet zu sein. Er beschreibt Gott als „tiefschwarze Dunkelheit, die zugleich übervoll mit Licht war“.
Und weiter: „Es kannte mich in- und auswendig und sprudelte über vor Eigenschaften, die ich mein ganzes Leben lang mit menschlichen Wesen – und nur mit menschlichen Wesen – in Verbindung gebracht hatte: Wärme, Mitgefühl, Pathos … ja, sogar Humor und Ironie.“ Das Herzstück der anderen Welt sei die Liebe gewesen.
Für einen Traum zu realistisch
Einen solch realen Traum oder eine Fantasie, an die er sich so detailliert erinnern könnte und die ihm sein nicht mehr funktionsfähiger Neocortex vorgespielt haben soll, hält der Neurochirurg für ausgeschlossen. Unabhängig von Religion und Kultur berichten Menschen, die dem Tod knapp entkamen, oft von ähnlichen Erlebnissen. Andere sagen, sie hätten nichts gesehen, nichts gespürt, da sei nichts gewesen, außer einer großen Dunkelheit.
Die Erlebnisse, die der Chirurg in „Blick in die Ewigkeit“ beschreibt, faszinierend und verstören zugleich. Seine Geschichte fesselt und macht nachdenklich. Wer neuropsychologische oder andere wissenschaftliche Erklärungen für das sucht, was Alexander passiert ist, wird sie in seinem Buch aber nicht finden. Ob seine Geschichte wahr ist, oder, ob Bücher über Nahtoderfahrungen einfach nur ein lohnendes Geschäft sind – Alexanders Roman steht seit Wochen in der Bestsellerliste der New York Times ganz oben – bleibt dahingestellt.
Fest steht: Wenn seine Angaben über den Verlauf der Krankheit korrekt sind, scheint seine Krankengeschichte für die Wissenschaft nahezu unerklärlich. Die Erlebnisse, die er dabei machte, sind es gänzlich. Ob es ein Bewusstsein außerhalb des Körpers überhaupt gibt? Keiner wird das im Leben je wissen, beweisen oder widerlegen können. Hier heißt es glauben oder es lassen.
„Aber das eigentliche Wunder habe er in der Zeit erlebt, in der er fast tot war, erzählt der Amerikaner.“
Fast tot ist halt nicht ganz tot du Trottel
Ich war tot is mir egal was andere denken. Ich g schreibe nicht darüber weil es mir zu blöd ist mich beschimpfen zu lassen. Die Menschen die sowas nicht erlebt haben sollten sich zurück halten. Man kann anderen nicht abstreiten wenn man keine Erfahrung darin hat. Das sind die Grunde warum Menschen sich in bestimmten Dingen nicht öffnen können und reden. Über den Tellerrand hinaus schauen geht in unserer Gesellschaft scheinbar nicht man wird sofort Mundtot gemacht und man wünscht sich nie etwas gesagt zu haben. Traurig.
Den Stress bewusst mitzukriegen das man stirbt wünsche ich keinem. Ärzte sind in Hektik deine Angehörigen werden gerufen und Du selbst kannst nix mehr sagen ist schlimmer als schlimm. Aber wenn man dann seinen Körper verlässt ist es ein Gefühl von Liebe das man hier auf Erden nicht erlebt und nie erleben wird. Mehr schreib ich nicht darüber hab es einmal getan nie wieder. Lg Lena
https://rulof.de/
Mehr braucht es nicht…!
Ja das Leben geht immer weiter, er hat auf diese Art erfahren das die Seele ewig lebt, und der Körper nur ein Vehigel ist um auf der Erde Erfahrung zusammeln. Ich kann das so behaupten weil ich schon ganz bewußt aus meinem Körper gegangen.