Der Hintergrund zu diesem Tag im Jahreskreis ist der Moment, an dem die Sonne den Himmelsäquator im Herbstpunkt passiert, womit der Beginn dieser Jahreszeit astronomisch definiert ist.
Es ist einer der zwei Tage im Jahr, an denen der lichte Tag und die dunkle Nacht gleich lang dauern. Danach sind die Nächte erst einmal länger als die Tage.
Energetisch ist das Herbst-Equinox ein Zeitpunkt von Ausgleich und Harmonie.
An diesem Tag wird das Gleichgewicht zwischen Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit, zwischen Geburt und Tod der Natur hergestellt.
Ein Fest – viele Namen.
Dieses Jahreskreis-Fest wurde auch in Hexenkreisen lange Zeit schlicht als Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche oder als Herbst-Equinox bezeichnet. Doch im Vergleich zu den wohlklingenden Namen anderer Feiertage, wie Beltaine oder Samhain, war das manchen wohl zu sachlich.
Der Autor einiger bekannter Wicca-Bücher, Aidan Kelly, hat daher in den 1970er Jahren den Namen „Mabon“ (gesprochen: MAY-bonn) für das Herbstfest ausgewählt.
So wie auch der Name „Litha“ für die Sommer-Sonnenwende nicht besonders weit zurückreicht, sondern laut einiger Quellen eine Erfindung J. R. R. Tolkiens sein soll. „Mabon“ ist ursprünglich eine Gestalt aus den keltischen Mythen, das Wort ist aus dem mittelalterlichen Walisisch.
Man kann das Fest auch mit seinem walisischen Namen „Alban Elued“ („Licht des Wassers“) bezeichnen, passend zu den Namen „Alban Eiler“ für die Frühlings-Tag- und-Nacht-Gleiche, „Alban Heruin“ für die Sommer-Sonnenwende und „Alban Arthuan“ für die Winter-Sonnenwende. Manche bezeichnen dieses Fest auch als ‘Herbstäquinoktium’.
Der Begriff ‘Äquinoktium’ kommt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Wörtern „aequus“ (gleich) und „nox“ (Nacht) zusammen, was auf die Gleichheit von Tag und Nacht an diesem Tag hinweist. Es unterstreicht die Bedeutung des Tages als Zeitpunkt des natürlichen Gleichgewichts.
Dieses Fest ist kein ursprüngliches keltisches Fest.
In früheren Zeiten wurden um diesen Zeitpunkt herum jedoch immer schon Erntedank-Feste gefeiert.
Die Feste waren dabei so unterschiedlich wie die Ernte selbst. Es gab fröhliche Feste zur Weinlese und Weinernte, Kartoffelernte-Feste mit Kartoffel-Feuern, Apfelernte-Feste mit speziellen Bräuchen und Traditionen.
Diese Traditionen sind nicht nur auf keltische oder heidnische Kulturen beschränkt. In vielen Weltreligionen gibt es ähnliche Rituale, um den Göttern oder der Natur für die Ernte zu danken.
Den Göttern sei Dank.
Daher galt die letzte Garbe als heilig und ihre Vernichtung als unglücksbringend. Sie wurde entweder geschmückt an einem besonderen Platz aufbewahrt oder als Opfergabe auf dem Feld belassen. In diesen letzten Ähren konzentrierte sich der Geist des Kornes, wenn alles andere schon geerntet war.
In Irland wurden früher Schwangere über die zuvor mit Bändern und Blüten geschmückten letzten Ähren gehoben, damit sich Erd- und Menschenfrucht gegenseitig segnen.
Mit dem Erntedank verbanden sich Ehrerbietung und Besänftigung der Natur oder der Götter. Ein Teil der Ernte wurde stets rituell geopfert.
Dabei galt den ersten Pflanzen, Ähren und Früchten besondere Aufmerksamkeit, ebenso wie den letzten Gaben der Natur. Diese wurden häufig auf den Feldern stehen gelassen, damit das nächste Jahr ebenfalls wieder fruchtbar werden möge.
Es ist die Zeit, um eine Bilanz für das Jahr zu ziehen.
Dies ist auch eine gute Gelegenheit, um persönliche Ziele zu überdenken und eventuell neue zu setzen. Was hat man erreicht, welche Dinge im Leben sind abgeschlossen, welche möchte man noch weiterführen?
Jetzt ist noch genügend Zeit, um nachzuholen, was bisher vielleicht noch nicht geklappt hat – damit man am Ende des Jahres dann mit sich selbst ganz und gar zufrieden sein kann.
Schutz und Segen für magische Haushalte.
Man dankt an diesem Tag den höheren Mächten für ihren Schutz und ihre Begleitung im vergangenen Jahr und erbittet Schutz und Begleitung für das kommende Jahr.
Schutz-Zauber, die den Haushalt vor den dunklen Energien der dunkleren Jahreszeit bewahren sollen, werden hergestellt und am höchsten Punkt des Hauses angebracht / aufbewahrt.
Außerdem werden magische Utensilien, wie Schutz-Amulette, Räucherkessel oder Hexenbesen, von alten Energien gereinigt und danach mit neuer (Schutz-)Energie aufgeladen.
In der Natur wird nun nicht mehr gesammelt.
Pflanzen und Kräutern für die magische Verwendung sollten nach der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche nicht mehr in größeren Mengen gesammelt werden.
Dies ist aus Respekt vor der Natur und den Tieren, die sich auf den Winter vorbereiten, und um den natürlichen Lebenszyklus nicht zu stören.
Alles, was dann noch im Wald und auf den Wiesen steht, gehört der Natur, den Tieren … für den Winter.