Die Großwetterlage zeigt aktuell ein faszinierendes Zusammenspiel der Kräfte: Während Nordamerika mit einem extremen Kaltlufteinbruch zu kämpfen hat, erreicht Deutschland ungewöhnlich milde Luft.
Temperaturen klettern hierzulande zum Wochenende (25. und 26. Januar) auf bis zu 14 Grad, begleitet von Regen und kräftigen Winden.
„Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie global vernetzt unser Wetter ist“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Der Grund liege im Jetstream, der durch den massiven Kälteeinbruch über den USA eine Wellenbewegung entwickelt.
Dadurch werde kalte Luft nach Nordamerika gezogen, während milde Luft aus subtropischen Regionen nach Europa ströme. Ein Extremwinter in den USA bedeutet also häufig, dass wir in Deutschland frühlingshaftes Wetter erleben, so Jung.
Jetstream als Schlüssel: So kommt die warme Luft zu uns
Der Jetstream, ein Starkwindband in großer Höhe, sei der Motor für unser Wetter. Durch die eisige Kaltluft, die sich derzeit in den USA ausbreitet, werde der Jetstream stärker und instabiler. Dabei entstehen Wellenbewegungen – sogenannte Rossby-Wellen –, die warme Luftmassen aus dem Atlantik und dem Süden Europas nach Mitteleuropa transportieren.
Diese Strömungen sorgen laut dem Wetter-Experten dafür, dass Deutschland derzeit milde Temperaturen, Regen und stürmisches Wetter erlebt.
Das Ergebnis: Statt Winterwunderland gibt es bei uns Pfützen, Windböen und Frühlingsgefühle. Gleichzeitig bleibt die Kaltluft in Nordamerika gefangen und verursacht dort extreme Minusgrade und Schneemassen.
Mild, nass und stürmisch: Was das Wetter in den nächsten Tagen bringt
Die nächsten Tage bringen für Deutschland eine typische Westwetterlage, sagt Jung. Milder Atlantikwind treibe die Temperaturen in die Höhe, während Tiefdruckgebiete Regen und Stürme mit sich bringen würden.
Besonders an den Küsten und in den Bergen müssen wir mit stürmischen Böen rechnen, die örtlich auch Orkanstärke erreichen können. Gleichzeitig beginne die Natur durch die milden Bedingungen bereits, erste Frühlingsanzeichen zu zeigen: Schneeglöckchen sprießen, und Frühblüher wie Krokusse lassen sich blicken.
Doch der Meteorologe warnt: Die hohe Feuchtigkeit und die starken Winde erhöhen die Gefahr von Überschwemmungen und umgestürzten Bäumen.