Dicke Luft über Deutschland: Hochdruck hält den Feinstaub fest

Die Luftqualität in Deutschland ist nicht gut.

Der Feinstaub sammelt sich in der Hochdruckluft und in allen Bundesländern kommt es zu Grenzwertüberschreitungen. Doch warum ist das so im Moment und wann ändert sich das wieder?

Hochdruck macht schlechte Luft

Bei Hochdrucklagen kann es zu schlechter Luft kommen. Denn Hochdruck, gerade im Winter, neigt dazu, Sperrschichten in der Atmosphäre auszubilden, sogenannte Inversionen.

Das bedeutet, dass warme Luft über kalter Luft liegt. Dabei steigt nur die Warmluft auf, die Kaltluft bleibt eher unten.

Damit haben wir eine Luftschicht am Boden, die sich quasi nicht mehr mit der freien Atmosphäre austauscht. Die Folge: Es sammeln sich Schadstoffe in den bodennahen Luftschichten und die Luftqualität nimmt ab.

Und selbst wenn eine Inversion mal aufbricht, ist häufig eine zweite Inversion bei Hochdruck im Winter da, die die Frischluftzufuhr abschneidet.

Hohe Schornsteine sind wichtig, helfen aber nur bedingt

Das Problem mit der schlechten Luft ist nicht neu. Früher gab es viel mehr Smog. Das heißt eine Mischung aus Rauch und Nebel (engl. smoke + fog = smog). Dieser entstand früher oft in Städten, weil Abgase und Rußpartikel nahe am Boden ausgestoßen wurden und sich dann ein zäher dichter bodennaher Nebel, genannt Smog gebildet hat. In manchen Städten in Asien gibt es das Phänomen nach wie vor.

Die Lösung waren hohe Schornsteine. Denn die Schonsteine waren höher als die nächtliche Bodeninversion und haben die Schadstoffe weiter oben abgeladen. Es konnte sich also kein Smog mehr bilden.

Doch die zweite Inversion kann auch in 1000 Meter Höhe liegen oder höher. Und da hilft auch kein Schornstein mehr. Und auch die Abgase durch den Straßenverkehr bleiben ab Boden.

Es sammeln sich also weiterhin Schadstoffe in der unteren Atmosphäre, selbst wenn sich der Nebel oder Hochnebel mal auflösen sollte. Abhilfe schafft da nur einer: der Wind.

Frischluft ab Freitag

Um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern, brauchen wir einfach frische Luft. Das bedeutet, dass der Hochdruck wegmuss und bestenfalls ein Tiefdruckgebiet durchzieht, das die Luft austauscht.

Das passiert in Deutschland am Freitag und Samstag zumindest teilweise. Denn es setzt Südwind ein und das Hochdruckgebiet zieht sich weit nach Osteuropa zurück. Dann gibt es wieder Frischluft.

Aber leider kommt der Hochdruck wahrscheinlich wieder zurück und die Luft wird dann wieder schlechter werden. Den ganzen Februar könnte es eher schlechte Luftqualität geben, da wir von viel Hochdruck ausgehen.

Im Übrigen besitzt die Atmosphäre eine unglaublich starke Selbstreinigungskraft: den Regen.

Denn der Regen wäscht den ganzen Schmutz, Rauch und Ruß aus der Atmosphäre raus. Ohne den Regen wäre die ganze Erde ein einziger grauer Rauchball. Gut, dass es ihn gibt.

Hier die Messwerte für Europa.

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