Katastrophe eingetreten: Blatten liegt unter meterhohen Geröllmassen – jetzt kommt die Flut (Video)

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Der Gletscher oberhalb von Blatten VS (Schweiz) ist am Mittwochnachmittag abgebrochen. Geröll und Eismassen krachen ins Tal. Das Wichtigste im Überblick.

Grosse Schuttwolke über Blatten VS: Am Mittwochnachmittag kam es im Lötschental zu einem grossen Gletscherabbruch. Bilder zeigen, wie die Eis- und Geröllmassen ins Tal krachten. Die wichtigsten Fragen und Antworten in der Übersicht:

Was ist passiert?

Das Walliser Dorf Blatten wurde wegen der Bedrohung eines Bergsturzes am 19. Mai evakuiert. Betroffen sind etwa 300 Personen und mehrere Landwirtschaftsbetriebe. In der vergangenen Woche gab es am Berg immer wieder Bewegung. Es kam auch zu mehreren Abbrüchen.

Bis am Mittwoch lagen neun Millionen Tonnen zusätzliches Material auf dem Gletscher. Am Mittwochnachmittag brach ein grosser Teil des Birchgletschers ab und löste einen sehr grossen Murgang aus. Laut den Behörden stürzten drei Millionen Kubikmeter, die auf dem Gletscher waren, ins Tal. Auch das Flussbett der Lonza wurde verschüttet. Das birgt grosse Gefahren.

Wie sieht es im Tal aus?

Laut der Dienststelle für Naturgefahren ist das Worst-Case-Szenario eingetreten. Das Tal sei 50 bis 200 Meter aufgeschüttet. Das Ausmass der Zerstörung wird in Drohnenaufnahmen sichtbar. Die genaue Anzahl der betroffenen Gebäude ist derzeit noch nicht klar.

Laut der Dienststelle ist das meiste Material heruntergekommen. «Wir müssen zuerst schauen, was noch oben geblieben ist.»

Wurden Personen verletzt?
Zunächst hiess es vonseiten des Regionalen Führungsstabs, dass man keine Kenntnis über verletzte Personen habe. Am Abend bestätigte die Gemeinde an einer Pressekonferenz, dass eine Person vermisst wird.

Was sagten die Zuständigen bisher?
Nach dem massiven Gletscherabbruch haben die Verantwortlichen der Gemeinde Blatten eine Mitteilung veröffentlicht: «Das Unfassbare ist eingetreten. Ein grosser Teil des Dorfes ist betroffen», so die Verantwortlichen. Am Abend sagte der sichtlich gerührte Gemeindepräsident: «Wir haben das Dorf heute verloren, aber nicht das Herz.» Die Bevölkerung halte zusammen und mache es möglich, Blatten wieder aufbauen zu können. «Der Berg und der Gletscher kann nicht zweimal runterkommen. Wir helfen einander und trösten einander», so Matthias Bellwald.

Das kantonale Führungsorgan hat zudem zusätzlich zu den ordentlichen Mitteln mehrere Einsatzmittel mobilisiert. Laut einer Mitteilung wurde unverzüglich die Armee um Unterstützung mit Pumpen zur Sicherung des Lonza-Bettes, mit Geräten zur Räumung und Evakuierung von Schutt sowie mit Beleuchtungsmasten für das Katastrophengebiet angefordert. Das KFO hat auch Lufttransporte für den Transport dieser Mittel angefordert. Der Zivilschutz ist ebenfalls im Einsatz. Am frühen Morgen hatte der Staatsrat beschlossen, die besondere Lage auszurufen.

Ein weiteres Problem: Seit dem Bergrutsch meldet die Messstation des Bundes am Fluss Lonza keine Daten mehr. „Nach dem großen Gletscherabbruch oberhalb von Blatten muss davon ausgegangen werden, dass die hydrologische Messstation des Bundes in Blatten an der Lonza zerstört wurde“, zitiert die Schweizer Tageszeitung „Blick“ das Bundesamt für Umwelt (Bafu).

See wird „größer und größer“

Laut dem Kantonsgeologen Raphaël Mayoraz bilde sich jetzt ein See, „der größer und größer wird“. Das könne zu einer Überschwemmung führen.

Dem Schweizer Fernsehen sagte Mayoraz, das Lawinenmaterial fungiere dabei wie ein Damm. „Die Lonza wird einen Weg da durchfinden, das können wir nicht kontrollieren.“ Es gebe es aber einen Notfallplan. Die Behörden hatten bis Mitternacht deshalb noch Teile der Gemeinden Wiler und Kippel evakuieren lassen. Am Donnerstagmorgen waren weitere Drohnen-Aufklärungsflüge geplant, die wegen der Dunkelheit Mittwochnacht eingestellt werden mussten.

Video:

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Kommentare

Eine Antwort zu „Katastrophe eingetreten: Blatten liegt unter meterhohen Geröllmassen – jetzt kommt die Flut (Video)“

  1. Avatar von uwe
    uwe

    Soso..angeblich Millionen Jahre alte aufgefaltete ‚Platten‘ fallen gerade jetzt in sich zusammen. Unser ‚Fischglas‘ befindet sich im Ernte-und Sanierungsmodus. Alle lebenserhaltende Systeme der Voiliere sind bestimmt nach 26T?Jahren abgeschaltet.
    Die lassen uns hier drinnen mit bissl Krieg vermengt einfach ganz langsam verrecken.

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