Supervulkan in Italien: Forscher machen alarmierende Entdeckung

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Titelbild: Die vereinfachten Calderagrenzen 79 sind mit schwarzen durchgezogenen Linien dargestellt. Die größten Bodenhebungen von bis zu 1,8 m im Zeitraum 2014–2024 wurden in der Stadt Pozzuoli gemessen, wo sich die meisten Epizentren befinden.

Die Wissenschaftler fanden einen neuen Riss in der Erdkruste – die Folgen könnten verheerend sein.

Westlich von Neapel liegt eines der faszinierendsten und zugleich gefährlichsten Gebiete Europas: die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei). Dieses gewaltige Vulkanfeld mit einem Durchmesser von rund 15 Kilometern ist keine einzelne Vulkanspitze, sondern eine riesige Caldera – der Überrest einer gewaltigen Explosion vor etwa 39.000 Jahren, einer der größten Eruptionen der letzten 100.000 Jahre.

Heute leben über 500.000 Menschen direkt über diesem aktiven Vulkansystem. Und seit Jahren zeigt der Boden dort beunruhigende Zeichen: Er hebt und senkt sich, Dampf steigt aus Fumarolen auf, und immer wieder bebt die Erde – manchmal mehrmals am Tag.

Eine aktuelle Studie der Universität Roma Tre und des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) hat nun neue Erkenntnisse geliefert, die das Risiko neu bewerten lassen. Die Forschenden haben festgestellt, dass sich unter den Phlegräischen Feldern ein Riss im Gestein gebildet hat, der sich stetig vergrößert.

Lange Zeit war die seismische Aktivität dort diffus verteilt – kleine Erdbeben traten über ein weites Gebiet auf. Doch seit 2023 häufen sich die Erschütterungen an einer klar abgegrenzten Linie tief im Untergrund. Das weist darauf hin, dass sich eine neue Bruchzone, eine sogenannte vulkanotektonische Verwerfung, bildet.

Diese Verwerfung könnte künftig ein „Aufstiegskanal“ werden – also ein Pfad, über den heißes Gas oder sogar Magma aus tieferen Schichten nach oben dringen kann.

Nach Angaben der Forschenden verhält sich das Gestein unter Neapel inzwischen nicht mehr elastisch, wie etwa ein gedehntes Gummiband, das wieder in seine Form zurückkehrt. Stattdessen beginnt es zu brechen und Risse zu bilden. Das bedeutet: Der Druck aus der Tiefe kann sich nicht mehr gleichmäßig verteilen – und sucht sich neue Wege.

Die Magmakammer unter den Phlegräischen Feldern liegt in etwa fünf bis acht Kilometern Tiefe. Sie ist also relativ nah an der Oberfläche. Dass dort nun neue Risse entstehen, könnte langfristig den Weg für Magma erleichtern – und damit das Risiko einer Eruption erhöhen.

Allerdings betonen die Wissenschaftler: Das bedeutet nicht, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht. Der Vulkan befindet sich in einer „Unruhephase“, die sich über Jahre oder Jahrzehnte hinziehen kann. Dennoch zeigen die aktuellen Veränderungen, dass das System dynamischer wird – und seine Spannungen zunehmen.

Das größte Problem: Das Gebiet ist dicht besiedelt. Die Stadt Pozzuoli liegt mitten in der Caldera, Neapel beginnt nur wenige Kilometer weiter östlich. Eine größere Eruption – selbst eine moderate – könnte katastrophale Folgen für Hunderttausende Menschen haben.Deshalb wird die Region vom INGV und internationalen Forschungsteams genau überwacht.

Messstationen registrieren jede kleinste Bodenbewegung, jede Gasveränderung und jedes Erdbeben. Im Ernstfall gibt es Evakuierungspläne, die innerhalb von Stunden greifen sollen.

Herzschlag der Erde“ schreibt auf Facebook:

CAMPI FLEGREI BEREITEN SICH AUF WAS GROßES VOR!

Seit mehr als drei Wochen bebt die Erde unter den phlegräischen Feldern nahezu ununterbrochen. Die seismische Aktivität bleibt auf hohem Niveau, mit mehreren hundert Mikrobeben pro Woche und Einzelschlägen bis Magnitude 2,8.

Gleichzeitig hat sich die Bodenhebung im Zentrum von Pozzuoli auf rund 2 cm pro Monat beschleunigt – ein Wert, der deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 1,5 cm liegt. In der Solfatara haben sich neue Risse geöffnet, und die Gas- sowie Temperaturmessungen zeigen ein immer stärker überhitztes hydrothermales System.

All diese Faktoren – konstante Schwarmbeben, zunehmende Hebung, Gasüberdruck und das ringförmige Bruchnetz im Untergrund, deuten darauf hin, dass das System in eine kritische Vorbereitungsphase eintritt.

Noch sind keine klaren Magmasignale aus oberflächennaher Tiefe (unter 2 km) bestätigt, doch die Indikatoren sprechen für eine progressive Destabilisierung der Caldera.

Prognose:

Sollten die aktuellen Trends anhalten oder sich weiter verstärken, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen eruptiven oder explosiven Durchbruch innerhalb der nächsten Wochen bis 6 Monate im Bereich von 25–35 %, mit steigender Tendenz bei anhaltender Hebung.

Kurzfristig ist vor allem mit einer zunehmenden thermischen und gasförmigen Entladung zu rechnen, eventuell begleitet von kleineren phreatischen Explosionen. Der Vulkan bereitet sich nun deutlich auf eine strukturelle Entladung vor, bleibt aber auf Alarm-Level „gelb“ – Unruhe! – …

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