
Ein plötzliches stratosphärisches Erwärmungsereignis hat eingesetzt, das den Polarwirbel verformt und die Voraussetzungen für einen kälteren Winterbeginn in den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa schafft.
Zeitlicher Ablauf der Ereignisse:
- November: SSW-Ereignis erkannt und beginnt
25.–28. November (Thanksgiving): Maximale Störung des Polarwirbels in der Stratosphäre
1.–7. Dezember: Erste größere Auswirkungen am Boden (Kaltluft) werden in den USA/Kanada erwartet.
Ende Dezember: Mögliche Wetterumstellung, die Kälte/Schnee nach Europa bringt.
Eine plötzliche Erwärmung der Stratosphäre hat begonnen und schwächt den Polarwirbel. Dies dürfte zu kälteren Winterbedingungen in den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa führen.
Die neueste Analyse von Andrej Flis von Severe Weather Europe (SWE) zeigt, dass der Polarwirbel bereits in der mittleren Stratosphäre (in etwa 30 km Höhe) zu deformieren begonnen hat.
Dies ist auf ein Hochdruckgebiet über dem Arktischen Ozean zurückzuführen, das es aus seiner Position verdrängt. Dieses Hochdruckgebiet – im Wesentlichen ein „Antiwirbel“ – ist die direkte Folge des plötzlichen Wetterumschwungs.
Ein starker Polarwirbel hält kalte Luft in den Polarregionen fest und sorgt so für mildere Winter. Wird der Polarwirbel jedoch gestört oder bricht er zusammen, kann die kalte Luft entweichen und in den mittleren Breiten (USA, Kanada und Europa) deutlich kältere Winter verursachen.
Die stärkste Störung des Wirbels wird voraussichtlich um Thanksgiving in der Stratosphäre auftreten. Die Auswirkungen benötigen jedoch typischerweise etwa 2–3 Wochen, um sich nach unten auszubreiten, sodass Wettereinflüsse in den mittleren Breiten Anfang Dezember sichtbar werden sollten.
Dies ist eines der frühesten Einsturzereignisse, die jemals verzeichnet wurden. Nur drei ähnliche Ereignisse zu Beginn der Saison haben sich in den letzten 70 Jahren ereignet (1958, 1968 und 2000).
Derzeit verlagert sich der Kern des Polarwirbels über Ostkanada und den Nordosten der USA. Mit dem Zusammenbruch des Wirbels strömt kalte arktische Luft nach unten. Diese Verlagerung erzeugt eine Art „Pumpe“, die eine anhaltende Nordströmung antreibt und so tiefe Polarluft aus der Arktis nach unten zieht.
Für den Norden, die Mitte und den Nordosten der USA wird ein starker Kälteeinbruch erwartet. Prognosen deuten darauf hin, dass diese Wetterlage relativ stabil bleibt und die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im ganzen Land erhöht. Der Schneefall wird sich voraussichtlich weit in den Südwesten der USA ausdehnen und möglicherweise sogar den Nordwesten von Texas erreichen.
Da sich der Kern des Wirbels über Nordamerika befindet, wird Europa voraussichtlich einen milden, wärmeren Monatsbeginn mit westlichen und südlichen Luftströmungen erleben.
Im weiteren Verlauf der Wetterlage kann sich im Norden ein Hochdruckgebiet bilden, während sich im Süden ein Tiefdruckgebiet entwickelt, wodurch eine östliche Strömung entsteht.
Dies öffnet die Schleusen für eisige Luftmassen, die nach Nord- und Mitteleuropa strömen – ein Phänomen, das oft als „Bestie aus dem Osten“ bezeichnet wird – und im Winter potenziell starke Schneefälle in der Region mit sich bringt.


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