Supervulkane sind der Schrecken der Menschheit. Sie können die gesamte Erde in eine gewaltige Katastrophe stürzen. Brechen sie aus, sind globale Klimakatastrophen und ein Massensterben von Tieren und Pflanzen die Folge.
Jetzt warnt der deutsche Vulkanologe Dr. Thomas Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam vor einem möglichen Ausbruch der phlegräischen Felder bei Neapel (Italien).
Auch sie gelten als aktiver Supervulkan mit gigantischen Magmakammern unterhalb der Erdoberfläche..
Besteht die akute Gefahr eines Ausbruches der phlegräischen Felder?
Dr. Thomas Walter: „Es gibt derzeit keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch, aber die aktuelle Lage rät zur Wachsamkeit. Wie schon seit einigen Jahren wurden dort Anstiege der Gastemperaturen, Verformungen und Spannungen nachgewiesen. Somit blicke ich mit Sorge nach Neapel. Schon vor rund einem Jahr habe ich gemeinsam mit anderen Vulkanologen vor einem Ausbruch gewarnt.“
Lässt sich so ein Ausbruch denn vorhersagen?
Dr. Walter: „Im Gegenteil zu Erdbeben sind Vulkanausbrüche meist vorhersagbar. Allerdings können wir die genaue Dauer und Stärke einer Eruption noch nicht präzise prognostizieren. Auch können wir nicht sagen, ob ein Ausbruch in den nächsten Wochen oder Jahren stattfindet.“
Was sollte jetzt getan werden?
Dr. Walter: „Die Behörden in Italien sollten entsprechende Vorbereitungen treffen. Dazu gehört es, Evakuierungspläne zu prüfen, weitere Messinstrumente zu installieren und auch externe Experten hinzuzuziehen. Vielleicht ist dann eine bessere Bewertung der Lage möglich.“
Wie könnte ein Szenario aussehen?
Dr. Walter: „Bei einem Supervulkan rechnen wir mit Vorboten. In fünf bis zehn Kilometern Tiefe angesammeltes Magma würde eine Aufwölbung der Oberfläche bewirken. Die Magmabewegungen zerbrechen das Gestein, so dass Erdbeben entstehen, sowie sogenannte Tremore, das bedeutet ein dauerndes Vibrieren.
Da Magma in diesen Tiefen beginnt zu entgasen, vor allem Kohlendioxid, werden Gasmessungen an der Oberfläche eine Erhöhung zeigen. All dies kann schon Jahre vor einem Ausbruch stattfinden, einige Computermodelle deuten sogar darauf hin, dass Jahrzehnte bis Jahrhunderte vergehen.“
Einer der letzten gewaltigen Ausbrüche eines Supervulkans ereignet sich vor rund rund 75000 Jahren. Damals vernichtete der Toba auf Sumatra fast die gesamte Menschheit. Nur 15000 Menschen sollen überlebt haben. Die Eruption hinterließ einen gigantischen Krater (Caldera) mit einer Größe von 100 mal 30 Kilometern.
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