Cargo-Kulte mit Folgen – Rätsel der präkolumbianischen Goldflieger (Videos)

Goldamulette aus präkolumbischen Fürstengräbern zählen zu den merkwürdigsten Funden der Archäologie. Mehr als 35 „Goldflieger“ aus Museen in Kolumbien, Amerika und Deutschland geben der Fachwelt Rätsel auf – weitaus mehr Relikte als bisher bekannt.

Gefunden wurden diese goldenen Schmuckstückein Schachtgräbern von präkolumbianischen Fürsten der Calima-, Tolima- und Tairona- Kulturen im heutigen Kolumbien. Aber auch im Diquis-Delta in Costa Rica.

Diese 2-5 cm grossen Grabbeigaben wurden in verschiedensten Ausführungen entdeckt, doch weisen alle flugtechnische Eigenschaften auf.

Gelehrte stufen diese Objekte als Insekten oder Vögel ein, wobei zu beachten wäre, dass keine gefiederten Wesen auf diesem Planeten, vertikale Schwanzfedern besitzen. Dieses Heckruder ist eine Wieder-Entdeckung unserer heutigen Luftfahrt.

Fliegende Amulette – Stammen diese Formen möglicherweise aus einer anderen Welt?

Natürlich weist der ostfriesische Zahnarzt Dr. Algund Eenboom den Vorwurf zurück, er sei ein Phantast. Dabei hat er doch nur herausgefunden, dass einige der Amulette aus der präkolumbianischen Goldsammlung des Bremer Überseemuseums phantastische Flugeigenschaften aufweisen, wenn man sie im Maßstab 16 zu 1 vergrößert nachbaut. Gemeinsam mit seinem Freund Peter Belting gründete er das Aereon-Team zur Erforschung antiker Flugtechniken.

Peter Belting, im Hauptberuf Luftwaffenoffizier, ist ein passionierter Modellflugzeugbauer. Aus kohlefaserverstärktem Styropor entstanden in seiner Bastelwerkstatt die ersten Goldflieger, die sich erstaunlich leicht manövrieren lassen, wenn sie erst einmal in der Luft sind.

Physikalisch ist das problemlos erklärbar. Die Tragflächen weisen wie bei modernen Space-Shuttles eine Deltageometrie auf und sind unter dem Rumpf der Goldflieger angebracht, der dadurch zum Tiefdecker wird. Das Leitwerk mit Seitenruder und Höhenruder ist aerodynamisch exakt dimensioniert.

Auch der Schwerpunkt liegt an der richtigen Stelle. „Zusammengefasst entsprechen diese Details dem Einmaleins des modernen Flugzeugbaus“, ist sich Algund Eenboom sicher, „und nicht etwa Konstruktionen aus dem ersten oder zweiten Weltkrieg.“

Die fliegenden Amulette sind wesentlich älter. Sie stammen aus der Tolima-Kultur und wurden vor rund 1500 Jahren als Grabbeigaben für die Ewigkeit geschaffen. Das wirft Fragen auf: Wie konnten Menschen nur 500 Jahre nach der Zeitenwende bereits Formen kennen, die im heutigen Flugzeugbau verwendet werden?

Gab es gar technologische Entwicklungen in frühen südamerikanischen Kulturen, die im Laufe der Jahrhunderte spurlos untergegangen sind? Oder stammen diese Formen möglicherweise nicht von dieser Welt?

Die Leiterin des Bremer Überseemuseums, Wiebke Arndt, hält nichts von solchen Spekulationen und verweist darauf, dass man ohnehin nur sehr wenig über die alten Völker im Gebiet des heutigen Kolumbien weiß. In der Broschüre „Die Wiederentdeckung des Goldes“ berichtet das Museum über die abenteuerlichen Wege, die der in Bremen ausgestellte Goldschatz nahm.

Die 144 Kunstgegenstände wurden aus Gräbern geplündert oder bei Raubgrabungen zutage gefördert. Es waren keine wissenschaftlichen Grabungen. Niemand weiß, an welchen Stellen im Grab die Amulette lagen, die heutigen Flugzeugen ähneln. Also kann auch niemand etwas über deren rituelle Funktion sagen.

Viele der Goldstücke sind einfach erklärbar. Es gibt Ohrpflöcke, Anhänger, Haarnadeln, Ohrspulen und Nasenschmuck. Nachbildungen von Insekten, von Vögeln und Fledermäusen könnten die Flieger sein, aber dem widerspricht der Hobbyforscher Algund Eenboom energisch: Diese Tiere seien Hochdecker, die hätten ihre Flügel im Schulterbereich. Die Amulette hätten mit Formen aus der Natur hingegen nichts zu tun.

Algund Eenboom glaubt, die Flieger seien Objekte eines „Kultes der fliegenden Schamanen“, der seine Wurzeln in einer religiösen Mythologisierung unverstandener Technologie haben könnte. Ganz offen vertritt er inzwischen die Däniken-These: Aliens haben als Götter der Menschheit einen Besuch abgestattet.

Mit der inzwischen nach Berlin gegangenen ehemaligen Leiterin des Bremer Überseemuseums, Viola König, hat er sich deshalb bereits überworfen. Aber die offenen Fragen, welche die seltsamen Goldflieger aufwerfen, bleiben bis heute unbeantwortet.

Cargo-Kulte mit Folgen

Im Frühjahr 1945 hatten die Amerikaner das Gebiet um Hollandia in Neuguinea zu einem Basislager ausgebaut. Zeitweise waren dort bis zu 40 000 Soldaten stationiert. Flugzeuge landeten und starteten nonstop, um Nachschub für den Krieg im Pazifik zu bringen.

Die Buschbewohner, meist Papuas, beobachteten das Treiben der Fremden verständnislos. Sie hatten weder eine Ahnung von Weltpolitik noch von Technologie. Nun verteilten amerikanische Soldaten immer wieder kleine Geschenke, beispielsweise Schokolade, Kaugummi, alte Schuhe oder eine leere Flasche. Bald belegten die Eingeborenen alle diese Geschenke mit dem Wörtchen “Cargo”, das sie bei den Fremden gehört hatten. Cargo ist die englische Bezeichnung für “Ware”.

Immer mehr Eingeborene wagten sich aus dem Busch bis an die Ränder der Flugpiste. Dort beobachteten sie, wie grosse, silberne Vogel mit lautem Lärm in die Wolken stiegen. Wahrscheinlich zum Himmel. Die Eingeborenen wünschten sich, dass diese Himmelsvögel direkt auf ihr Stammesgebiet flogen und dort ihr “Cargo” ausluden.

Was war zu tun? Die Papuas glaubten, sie mussten sich nur genauso verhalten wie die Fremden. So entstand auf der Insel Wewak ein regelrechter Geisterflughafen mit imitierten Pisten und Flugzeugen aus Holz und Stroh. Im östlichen Hochland von Neuguinea fanden holländische Beamte ”Radiostationen” und aus Blättern zusammengerollte “Isolatoren”.

Armbanduhren wurden imitiert – aus Holz und Eisen. Sogar nachempfundene Stahlhelme aus Schildkrötenpanzern entstanden. Holländische und amerikanische Offiziere betrachteten diese Narreteien ziemlich fassungslos und lachten köstlich darüber. “Die Eingeborenen imitierten tapfer und mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit alles, was sie beobachteten.”

In der Ethnologie werden all diese Missverständnisse mit dem Wörtchen “Cargo-Kult” abgedeckt. Der Startschuss für einen Cargo-Kult ist stets das Zusammenprallen zweier unterschiedlicher Gesellschaften. Eine Kultur ist technologisch weniger entwickelt als die andere und versteht die Technologie der weiter entwickelten Gesellschaft nicht.

Sämtliche Kontakte von Eingeborenen mit einer überlegenen Technologie liefen auf dasselbe heraus:

  1. Die Träger der überlegenen Technologie wurden von der anderen Seite als “übernatürlich” eingestuft.
  2. Der Irrtum wurde bald erkannt und die “Übernatürlichen” ins Reich der Menschen zurückgestuft.

  3. Bereits vor dem Eintreffen der Fremden waren andere, wiederum “Übernatürliche Götter” bekannt. Ihre Rückkehr wurde allgemein erwartet…

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