Das geheimnisvolle Leben der Omm Sety und die Faszination der Reinkarnation

Reinkarnation ist ein Thema, bei dem sich noch immer die Geister scheiden. Immer wieder behaupten Menschen, dass sie schon einmal gelebt haben. Viele darunter wollen sogar eine bedeuten Rolle in der Geschichte gespielt haben, wie der Fall Dorothy Eady zu beweisen versucht.

Eady erblickte am 16. Januar 1904 als einziges Kind einer gutbürgerlichen Londoner Familie das Licht der Welt. Im Alter von drei Jahre fällt Eady aufgrund einer schweren Kopfverletzung ins Koma und wird von den Ärzten für klinisch tot erklärt.

Als das Kind wie durch ein Wunder aus dem Koma erwacht, beginnt es sich für die ägyptische Geschichte zu interessieren. Weltweite Berühmtheit erlangte Eady später als Omm Sety. Von Frank Schwede

Die junge Dorothy erlebte immer wiederkehrende seltsame Träume, in denen sie Gebäude mit großen langen Säulen sah. Nur konnte sie die Traumbilder zunächst nicht einordnen – sodass sie zeichnen versuchte.

Erst viel später sollte Dorothy erfahren, was es mit den Träumen auf sich hatte. Eines Tages besuchte sie gemeinsam mit ihren Eltern das britische Museum, in dem sich auch eine Abteilung für alte ägyptische Kultur befindet. Plötzlich ergaben die Traumbilder einen Sinn. Als das Mädchen zum ersten Mal die Räume betrat, riss es sich sofort von der Hand der Mutter los, rannte auf die ausgestellten Statuen zu und küsste ihre Füße.

Zum Erstaunen der Eltern erklärte sie, dass sie sich hier zuhause fühle. Der Besuch des Museums löste im Unterbewusstsein des Mädchens Erinnerungen an ein früheres Leben in Ägypten aus.

Von diesem Zeitpunkt an besuchte Dorothy regelmäßig mit ihren Eltern das Museum, wo sie schließlich bald die Bekanntschaft von Professor Wallis Budge machte, der ihr unter anderem auch das Lesen von Hieroglyphen lehrte. Im Jahr 1930, als Dorothy Eady noch Studentin der Ägyptologie war, reiste sie das erste Mal an den Nil, wo sie den ägyptischen Englischlehrer Eman Abdel Meguid kennen und lieben lernte.

Bereits ein Jahr später zog Eady nach Ägypten, wo sie und Miguid heirateten. Das Paar bekam einen Sohn, den sie Sety nannten, von dem auch ihr populärer Name Omm Sety (Mutter von Sety) abgeleitet ist. Nun brach endgültig die Zeit an,  in der das frühere Leben die Oberhand gewann.

Eady berichtete über nächtliche Besuche durch die Erscheinung eines gewissen Hor-Ra, der ihr über einen Zeitraum von zwölf Monaten die Geschichte ihres gesamten früheren Lebens diktierte, die rund siebzig Seiten kursiven Hieroglyphen-Text umfasst.

Nun wusste Eady, wer sie wirklich war, nämlich Bentreshyt, eine Priesterin und Dienerin am Hof von Seti I., dem zweiten Pharo der 19. Dynastie von Ramses I. und Sitra.

Mit zwölf Jahren wird Bentreshyt zur Priesterin Isis geweiht

Bentreshyt stammte aus einfachen Verhältnisse und lebte in Abydos. Ihr Vater war Soldat während der Regierungszeit von Seti I. (ca 1290 v. Chr. bis 1279 v. Chr.), ihre Mutter eine Gemüseverkäuferin. Als Bentreshyt drei ist, stirbt ihre Mutter und ihr Vater wird in eine andere Kompanie nach Theben versetzt. Weil er sich nicht um das kleine Mädchen sorgen konnte, gab er sie in die Obhut des Tempels von Kom el-Sultan, wo sie schließlich zur Priesterin ausgebildet wurde.

Im Alter von zwölf Jahren fragte sie ihr Lehrer, der Hohepriester Antef, ob sie sich auch sicher wäre, Priesterin zu werden, da alle Priester Eigentum des Tempels seien und ein ganzes Leben lang Jungfräulichkeit leben müssten. Bentreshyt stimmte zu und wurde zur Priesterin Isis geweiht.

Zwei Jahre nach der Priesterweihe gestattet Pharao Sethos I. Abydos einen Besuch ab, um sich vom Fortschritt des Baues der Tempelanlage zu überzeugen. Und so kam es, dass der Pharao auch Bekanntschaft mit der schönen Bentreshyt machte. Trotz der sozialen Distanz verliebten sich beide ineinander. Kurz vor der Abreise SethosI.  kommt es zum Beischlaf.

Als das Geheimnis eines Tages herauskam, wurde Bentreshyt von Antef verhört. Der Verlust der Jungfräulichkeit war ein großes Vergehen gegen das religiöse Gesetz und wurde mit dem Tode bestraft. Bentreshyt gab im Verhör alles zu, nannte aber keinen Namen, um Sethos I. nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Bevor Bentreshyt zum Tode verurteilt werden konnte, beging sie Selbstmord.

Die Geschichte von Betreshyt ist in keinem historischen Dokument aufgezeichnet, was eine Beurteilung bezüglich der Echtheit nicht gerade einfach macht, dennoch ist damit noch lange nicht bewiesen, dass sich Dorothy Eady die Geschichte ausgedacht hat.

Eady ist es in der Vergangenheit immer wieder gelungen, selbst Ägyptologen und Archäologen zu verblüffen. Abydos hatte stets eine tiefe Bedeutung für Eady, weil sie fest davon überzeugt war, die Wiedergeburt von Bentreshyt gewesen zu sein und weil sie glaubte, jene Bentreshyt habe im Tempel von Seti I. gelebt und gedient.

Dorothy Eady konnte die Lage des Gartens neben dem Tempel von Sati I. präzise beschreiben, als über die Existenz dieses Gartens noch nicht viel bekannt war. Sie konnte Archäologen genau beschreiben, wo sie graben mussten, um die Anlage freilegen zu können und sie konnte genau sagen, wo sich ein unterirdischer Tunnel befindet, den man schließlich bei Ausgrabungen im Norden der Tempelanlage fand.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 1981 lebte Eady im ägyptischen Abydos und arbeitete an der Seite mit den Ägyptologen Selim Hassan und Ahmed Fakhry. Eady war die erste weibliche Angestellte im ägyptischen Supreme Council of Antiquities, die auch an Forschungen beteiligt war.

Wenn das frühere Leben wieder online ist

Dorothy Eadys Reinkarnationsgeschichte klingt zugebener Maßen in weiten Teilen abenteuerlich, so, wie sich das gesamte Thema Reinkarnation für Viele noch nicht vollständig erschließt.

Auch die Autorin Daniela Mattes versucht in ihrem Buch Faszination Reinkarnation: der erstaunliche Fall der Omm Sety dem Geheimnis von Dorothy Eady auf die Spur zu kommen. Sie sucht nach möglichen Erklärungen auf die Frage, wie Eady an das Wissen hätte kommen können, weil viele Informationen darüber zu jener Zeit überhaupt noch nicht bekannt gewesen sind.

Die Frage, ob Dorothy Eady tatsächlich schon einmal gelebt hat oder ob sie nur eine clevere Betrügerin war, ist in der Tat schwierig zu beantworten, weil die Wissenschaft ähnliche Fälle wie diesen kennt.

Wissenschaftler und Psychologen der ganzheitlichen Medizin glauben, dass Informationen zu früheren Inkarnationen, auf die wir nicht so leicht Zugriff erhalten, entweder in unserer zellulären DNA oder in unserem Seelenbauplan gespeichert sind.

Es wird auch vermutet, dass bestimmte Ereignisse aus früheren Leben nicht selten einen entscheidenden Einfluss auf unser aktuelles Leben haben. Schon der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung war davon überzeugt, dass in der Seele ein kollektives Unterbewusstsein schlummert, worin im Laufe der menschlichen Entwicklung gesammelte Erfahrungen gespeichert sind, auf die unsere Psyche im Traum zugreifen kann, um diese wieder in Erinnerung rufen zu können.

Möglich, dass Dorothy Eadys Kopfverletzung in Verbindung mit dem Koma den Erinnerungsprozess wieder in Gang gesetzt hat. In diesem Fall könnte man sagen, dass die Erinnerungen in Eadys Bewusstsein wieder online waren.

Auch ein Kinder- und Jugendpsychiater spekulierte mit dem Gedanken, dass der Sturz bei Eady möglicherweise zu einer Schädigung des Locus ceruleus geführt haben könnte. Dieser Teil des Hirnstamms ist unter anderem an physiologischen Reaktionen auf Stress und Panik beteiligt und er ist Teil des retikulären Aktivierungssystems. Dorothy Eady hat einmal gesagt: „Der Tod hat keinen Schrecken auf mich… Ich werde einfach mein Bestes geben, um durch das Urteil zu kommen. Ich werde vor Osiris kommen, der mir wahrscheinlich ein paar schmutzige Blicke zuwerfen wird, weil er mich kennt, ich habe einige Dinge begangen, die ich nicht hätte tun sollen.“

Nahezu alle Ägyptologen, die Dorothy Eady kannten, waren beeindruckt von ihrem Wissen über das alte Ägypten. Ein bekannter Ägyptologe, der nicht genannt werden wollte, sagte einmal:

„Ich war zutiefst schockiert, als ich eines Nachts an einer Party von Dr. Ahmed Fakhry hinter der großen Pyramide teilnahm… und dort unter Vollmond Dorothy Eady einen Bauchtanz vollführte. Ich konnte meinen Augen nicht trauen.“

Auch der US amerikanische Astrophysiker und Autor Carl Sagan sah in Eady eine lebhafte, intelligente  und sehr engagierte Frau, die gute Beiträge zur Ägyptologie geleistet hat, unabhängig an den Glauben an die Reinkarnation.

Auch Sagan wies darauf hin, dass es keine unabhängigen Aufzeichnungen gibt, die Eadys Erzählungen belegen können. Dorothy Eady starb am 21. April 1981 im Alter von 77 Jahren und hinterlässt bis heute mehr ungeklärte Fragen als Antworten.

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3 Kommentare

  1. Viele Menschen haben Probleme damit, daß sie letztlich ein Pups in der Biologie sind, dessen Ausscheidungsprodukte sie täglich mehrfach bewundern können. Da kommen solche Gschichten gerade recht. Das wissen u. a. auch die sog. Re-Inkarnierten. Vielleicht taucht die gewitzte Dame ja wieder als reinkarnierte Kleopatra mit einem Caesar (Quazar) auf.
    https://www.studysmarter.de/schule/geschichte/altes-aegypten/kleopatra/
    https://aegyptische-goetter.de/osiris/

    Nur 50%?
    https://www.focus.de/wissen/mensch/archaeologie/fast-jeder-zweite-deutsche-stammt-von-tutanchamun-ab-koenigliche-gene_id_2215236.html
    https://www.20min.ch/story/jeder-zweite-schweizer-hat-die-pharao-dna-271899094405

    https://www.youtube.com/watch?v=edhHL4YbVaA

    https://www.youtube.com/watch?v=YzKCfPQBEYc

    https://www.youtube.com/watch?v=yICpPjGJI74

    „In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der »Weltgeschichte«; aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mußten sterben. –

    So könnte jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustriert haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt. Es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten.
    Könnten wir uns aber mit der Mücke verständigen, so würden wir vernehmen, daß auch sie mit diesem Pathos durch die Luft schwimmt und in sich das fliegende Zentrum dieser Welt fühlt. Es ist nichts so verwerflich und gering in der Natur, was nicht durch einen kleinen Anhauch jener Kraft des Erkennens sofort wie ein Schlauch aufgeschwellt würde; und wie jeder Lastträger seinen Bewunderer haben will, so meint gar der stolzeste Mensch, der Philosoph, von allen Seiten die Augen des Weltalls teleskopisch auf sein Handeln und Denken gerichtet zu sehen.

    Es ist merkwürdig, daß dies der Intellekt zustande bringt, er, der doch gerade nur als Hilfsmittel den unglücklichsten, delikatesten, vergänglichsten Wesen beigegeben ist, um sie eine Minute im Dasein festzuhalten, aus dem sie sonst, ohne jene Beigabe, so schnell wie Lessings Sohn zu flüchten allen Grund hätten. Jener mit dem Erkennen und Empfinden verbundene Hochmut, verblendende Nebel über die [309] Augen und Sinne der Menschen legend, täuscht sich also über den Wert des Daseins, dadurch, daß er über das Erkennen selbst die schmeichelhafteste Wertschätzung in sich trägt. Seine allgemeinste Wirkung ist Täuschung – aber auch die einzelsten Wirkungen tragen etwas von gleichem Charakter an sich.

    Der Intellekt als Mittel zur Erhaltung des Individuums entfaltet seine Hauptkräfte in der Verstellung; denn diese ist das Mittel, durch das die schwächeren, weniger robusten Individuen sich erhalten, als welchen einen Kampf um die Existenz mit Hörnern oder scharfem Raubtier-Gebiß zu führen versagt ist.

    Im Menschen kommt diese Verstellungskunst auf ihren Gipfel: hier ist die Täuschung, das Schmeicheln, Lügen und Trügen, das Hinter-dem-Rücken-Reden, das Repräsentieren, das im erborgten Glanze leben, das Maskiertsein, die verhüllende Konvention, das Bühnenspiel vor anderen und vor sich selbst, kurz das fortwährende Herumflattern um die eine Flamme Eitelkeit so sehr die Regel und das Gesetz, daß fast nichts unbegreiflicher ist, als wie unter den Menschen ein ehrlicher und reiner Trieb zur Wahrheit aufkommen konnte.

    Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht »Formen«, ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich, Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen.
    Dazu läßt sich der Mensch nachts ein Leben hindurch im Traume belügen, ohne daß sein moralisches Gefühl dies je zu verhindern suchte: während es Menschen geben soll, die durch starken Willen das Schnarchen beseitigt haben.

    Was weiß der Mensch eigentlich von sich selbst! Ja, vermöchte er auch nur sich einmal vollständig, hingelegt wie in einen erleuchteten Glaskasten, zu perzipieren? Verschweigt die Natur ihm nicht das allermeiste, selbst über seinen Körper, um ihn, abseits von den Windungen der Gedärme, dem raschen Fluß der Blutströme, den verwickelten Fasererzitterungen, in ein stolzes gauklerisches Bewußtsein zu bannen und einzuschließen!

    Sie warf den Schlüssel weg: und wehe der verhängnisvollen Neubegier, die durch eine Spalte einmal aus dem Bewußtseinszimmer heraus und hinab zu sehen vermöchte und die jetzt ahnte, daß auf dem Erbarmungslosen, dem Gierigen, dem Unersättlichen, dem Mörderischen der Mensch[310] ruht in der Gleichgültigkeit seines Nichtwissens und gleichsam auf dem Rücken eines Tigers in Träumen hängend.
    Woher, in aller Welt, bei dieser Konstellation der Trieb zur Wahrheit!“
    http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Über+Wahrheit+und+Lüge+im+außermoralischen+Sinn?hl=nietzsche+uber+wahrheit+und+luge+im+ausermoralischen+sinn

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