ARCHÄOLOGEN DES NARA MUNICIPAL BURIED CULTURAL PROPERTIES RESEARCH CENTRE HABEN IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM NARA PREFECTURAL ARCHAEOLOGICAL INSTITUTE OF KASHIHARA BEI AUSGRABUNGEN AUF DEM TOMIOMARUYAMA-GRABHÜGEL IN DER STADT NARA, JAPAN, EIN RIESIGES, 2,3 METER LANGES DAKOKEN-SCHWERT FREIGELEGT.
Der Grabhügel von Tomiomaruyama stammt aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. während der Kofun-Zeit (300 bis 538 n. Chr.), der frühesten Ära der aufgezeichneten Geschichte in Japan.
Der Hügel hat einen Durchmesser von 86 Metern und erreicht eine Höhe von 10 Metern.
Bei früheren Ausgrabungen wurden landwirtschaftliche Werkzeuge, Utensilien, zylindrische Kupferwaren, Bronzewaren und mehrere verzierte Spiegel mit Gott-und-Tier-Motiven freigelegt.
Jüngste Ausgrabungen haben ein riesiges 2,3 Meter langes Dakoken-Schwert aus Eisen freigelegt, zusammen mit einem schildförmigen Bronzespiegel in einer Tonschicht, die einen 5 Meter langen Holzsarg bedeckt.
Typischerweise sind Bronzespiegel, die an archäologischen Stätten in Japan gefunden wurden, abgerundet, aber der aus dem Grabhügel von Tomiomaruyama ist schildförmig und misst 64 cm in der Höhe und 31 cm in der Breite.
Die Mitte der Rückseite des Spiegels ist erhöht, mit zwei abgerundeten Mustern, die mit den Mustern identisch sind, die typischerweise auf „Daryukyo“-Spiegeln aus der Kofun-Zeit eingraviert sind.
Schildförmiger Bronzespiegel – Bildnachweis: Archäologisches Institut der Präfektur Nara in Kashihara
Nach Angaben der Forscher ist die Oberfläche des schildförmigen Bronzespiegels die größte aller bekannten Bronzespiegel, die in Japan gefunden wurden, wobei das einzige vergleichbare Beispiel in der Größe der Bronzespiegel ist, der in den Ruinen von Hirabaru in Fukuoka entdeckt wurde.
Das etwa 2,3 Meter lange Schwert hat eine leicht gebogene Klinge wie eine Schlange, ein typisches Beispiel für ein „Dakoken“-Schwert im Zusammenhang mit der Verehrung des Schlangengottes.
Das Schwert ist das größte, das in Japan intakt entdeckt wurde, wobei Experten vermuten, dass es einen zeremoniellen Zweck hatte, um das Böse abzuwehren.
Die Archäologen müssen den Holzsarg noch öffnen, glauben aber, dass sein Inhalt intakt ist, da es keine Hinweise auf Grabraub gibt. Das Team plant, den Inhalt des Sarges zu einem späteren Zeitpunkt zu untersuchen, wobei Schwert und Spiegel derzeit restauriert werden.
Seigo Wada, Direktor des Archäologiemuseums der Präfektur Hyogo, sagte gegenüber Asia & Japan Watch: „Ich frage mich über den Status der Person, die mit den Objekten bestattet wurde, da die Person mit einem sehr ungewöhnlichen Schwert und Spiegel bestattet wurde. Es werden hohe Erwartungen an das Studium des Sarginhalts gestellt.“
Bronzezeitliche Ritualobjekte oder Titanenwaffen? Die Riesenäxte im archäologischen Museum von Herakleion
Auf der Webseite S8intcom findet sich ein interessanter Verweis auf drei riesenhafte Doppeläxte, die Archäologischen Museum Heraklion in der Stadt Iraklio (Herakleion) auf der Insel Kreta ausgestellt werden, wo auch der berühmte Diskos von Phaistos zu besichtigen ist.
In einer kurzen, auf besagter Webseite zitierten Selbstdarstellung des Museums, in der man voller Stolz auf die Fülle der dort ausgestellten Exponate verweist, werden diese drei in der Tat außergewöhnlichen Spezimen allerdings nur am ganz Rande, quasi nebenbei erwähnt:
„Das Archäologische Museum von Herakleion enthält eine einzigartige Sammlung von antiken Objekten aus Ausgrabungen in allen Teilen Kretas, einschließlich der archäologischen Stätten von Knossos, Phaistos, Gortyn und vielen anderen.
Die Exponate stammen hauptsächlich aus der prähistorischen minoischen Ära, die nach dem legendären kretischen König Minos benannt ist. Das Museum ist in 20 Galerien unterteilt, die Funde aus Palästen, Häusern, Gräbern und Höhlen enthalten, die in Gruppen nach Zeit und Herkunft angeordnet sind.
Die Exponate umfassen eine Zeitspanne von 5.000 Jahren, von der Jungsteinzeit bis zur griechisch-römischen Zeit. Beispiele sind Töpferei, Steinschnitzerei, Siegelgravur (eine der Miniaturkünste, in denen die Minoer ausgezeichnet waren), Goldarbeiten, die aufgrund ihrer Technik und der Vielfalt ihrer Themen bemerkenswert sind, Metallarbeiten (Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Waffen und heilige Äxte, sorgfältig und genial gemacht) und Fresken…“
Und in einer Beschreibung der Äxte heißt es dort lediglich:
„Bronzene Doppeläxte aus dem Megaron von Nirou. Die Doppelaxt wurde auf Kreta, wo sie einst das Instrument zur Opferung des heiligen Stiers war, zum wichtigsten religiösen Symbol der Kreter (sie wird meistens zusammen mit einem Stierkopf dargestellt). Der minoische Name für die Doppelaxt ist >Labrys<, daher könnte das Wort Labyrinth ursprünglich >Haus der Doppelaxt< gemeint haben. Sie [die ausgestellten Äxte; d.Ü.] datieren aus der Zweiten Palastperiode und der Nachpalastzeit (1700-1300 v. Chr.).“
An keiner Stelle wird auf die monströse Größe dieser Bronze-Äxte eingegangen, die sie ganz offensichtlich von anderen ‚Kultobjekten‘ dieser Art unterscheidet, und so wirft man bei S8intcom zu Recht die Frage auf:
„Wenn Sie ein weltberühmtes und einzigartiges Museum mit antiken minoischen und kretischen Artefakten [besäßen] und in Ihrer Sammlung riesige doppelköpfige Äxte von erstaunlicher Größe hätten – würden Sie nicht etwas in ein Foto der Artefakte zur Bestimmung des Maßstabs einschließen? Würden Sie die Dimensionen der Objekte nicht in den offiziellen Beschreibungen des Artefakts angeben?“
Dass in Veröffentlichungen zu diesen Äxten regelmäßig ‚vergessen‘ wird auf ihre Übergröße hinzuweisen, die erst auf Fotos deutlich wird, in denen Museumsbesucher vor und neben ihnen stehend zu sehen sind, muss schon befremden. Möchte man hier vielleicht bewusst Bezugnahmen auf das Thema ‚Riesen‘ vermeiden?
Tatsächlich steht die offizielle Interpretation der drei Spezimen als Ritual-Objekte insofern auf einem schwachen Fundament, dass wohl nur echte Riesen in der Lage gewesen wären, mit ihnen ein Stieropfer zu vollziehen; und als reine Devotionalien (Anbetungs-Gegenstände) würden sie eine nur schwer zu erklärende Ausnahme von der Regel darstellen, denn ansonsten haben die bisher entdeckten rituellen Doppeläxte im ägäischen Großraum offenbar allesamt kein allzu beeindruckendes Format.
Andererseits wurde die Insel Kreta noch in der Antike, als sie auch unter dem Namen Arcadia bekannt war, in höchst eindeutiger Weise mit Riesen und Riesenvölkern in Verbindung gebracht.
Dazu heißt es z.B. auf der Webseite Gnostic Warrior: „Der griechische Historiker Herodot hat über Eustathios, einen anderen Historiker geschrieben, dieser habe ausgesagt, dass Arcadia früher wegen der Riesen, die einst dort gelebt hatten, Gigantis, >Land der Giganten< genannt wurde. […]
Mehrere der einflussreichsten Autoren der Welt bestätigten im Laufe der Geschichte Berichte von Riesen, Göttern und der Insel Kreta. Leute wie Diodorus Siculus, Plinius, Strabo, Plutarch und Platon, um nur einige zu nennen. […]
Plinius spricht im 6. Kapitel des 7. Buches seiner Naturgeschichte von einem Berg auf Kreta, der bei einem Erdbeben eingestürzt sei und die Knochen eines gewaltigen Riesen enthüllt habe. Philodemos von Gadara (ca. 110-40 v.Chr.) berichtete von einem anderen auf Kreta gefundenen Riesen, der 48 Ellen lang war; dies würde einer Länge von 72 Fuß [ca. 22 m: d.Ü.] entsprechen“. [3] Und noch der mittelalterliche italienische Mönch, reisende Geograph und Kenner der Ägäis, Cristoforo Buondelmonti (1386 – ca. 1430) schrieb „über eine Stadt auf Kreta namens Sarandopolis, die vormals von Riesen bewohnt worden sei…“
Halten wir also, um abschließend noch einmal auf die drei ‚Titanenäxte‘ aus dem Museum zurückzukommen, mit dem Autor von S8intcom fest: „Die Tatsache, dass diese Objekte sehr groß sind, beweist nicht, dass sie von Riesen benutzt wurden. Vielleicht waren sie auch, wie das Museum und andere Quellen behaupten, nur Votiv- oder Anbetungs-Objekte.“
Allerdings können uns sollten wir weder die erstgenannte Option (d.h. die ‚Riesenhypothese‘) völlig ausschließen, noch die Möglichkeit ignorieren, dass Religion und Kulte der Minoer von der Erinnerung an – oder sogar durch die Präsenz von – Riesen der Vorzeit beeinflusst wurden.