Polarwirbel löst Kältewelle aus – und das nicht zum letzten Mal (Video)

Der Winter hat mit voller Härte auf der Nordhalbkugel zugeschlagen. Besonders in Nordamerika sind Temperaturen von -30 Grad derzeit keine Seltenheit mehr. Schuld daran ist der Polarwirbel. Auch bei uns könnte die arktische Kälte diesen Winter nochmal ankommen – doch erst im März.

Fast ganz Nordamerika zittert vor Kälte. In Quebec und Ottawa fallen die Werte auf bis zu -30 Grad. Arktische Kälte hat große Teile von Kanada und den USA erfasst. Auch in New York fallen die Temperaturen auf -15 Grad. Schuld an der extremen Kälte ist der Polarwirbel. Und die nächste Kältewelle könnte vielleicht sogar Deutschland treffen.

Polarwirbel bis nach Kanada abgedrängt

Ende Januar wurde der Polarwirbel gestört und abgedrängt. Starker Hochdruck aus Sibirien hatte den Polarwirbel zuvor deformiert. Er wurde sozusagen gestreckt. In unteren Schichten lag er über Kanada und in oberen Schichten über Grönland und zeitweise sogar über Nordeuropa.

Gerade in den tiefen Schichten kommt es aber zu extremen Kaltluftausbrüchen. Und genau das ist passiert. Durch die Deformation des Polarwirbels wurde in den unteren Schichten die arktische Kaltluft in Nordamerika nach Süden geführt. Aktuell gibt es selbst über dem ewigen Eis von Grönland keine kältere Luftmasse, als über Neufrankreich in Nordamerika.

Eine nahezu kreisrunde Kaltluftblase erfasst Städte wie Ottawa oder Quebec. Die Temperaturen fallen auf bis zu -30 Grad in den Städten, außerhalb vielleicht sogar noch tiefer.

Kaltluft geht in Schneesturm auf

Und nicht nur Kanada und Neufrankreich haben das zu spüren bekommen. Selbst 2000 Kilometer weiter südlich, in Texas, gab es noch Frost und Stromausfälle. Ein ganzer Kontinent friert im Moment. Doch zum Glück geht die Wetterlage jetzt relativ schnell vorbei.

Die extreme Kaltluft trifft über dem Nordatlantik auf Ausläufer des Golfstroms und geht in einem mächtigen Schneesturm auf. Dieser Sturm trifft allerdings nur noch dünn besiedeltes Gebiet in Kanada und Grönland. Die große Kälte geht damit vorbei und wärmere Luft erfasst weite Teile Nordamerikas.

Der Polarwirbel fängt sich wieder und wandert sogar Richtung Nordpol, zumindest kurzzeitig.

Polarwirbel wird erneut abgedrängt

Schon Mitte Februar beginnt das Spiel von Neuem. Wieder nimmt starker Hochdruck aus Asien Anlauf und bringt extrem warme Luft zum Nordpol. Auch der Polarwirbel wird dabei wieder abgedrängt.

Dass das passiert, ist unstrittig. Aber die Auswirkungen sind noch unklar. Es könnte zu einer Wiederholung des arktischen Wintereinbruchs in Nordamerika kommen, oder auch in einem anderen Teil der Nordhalbkugel. Das ist noch unsicher. Wir wissen noch nicht, wo die Kaltluft zuschlagen wird. Aber die Kaltluft kommt sicher, vermutlich Anfang März.

Video:

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