Heftige Unwetter zogen am Dienstag über Deutschland. Im Saarland hinterließ ein Sturm eine Schneise der Verwüstung.
War es ein Tornado? In Baden-Württemberg und Bayern blieb es größtenteils bei umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen.
Schwere Unwetter zogen am Dienstagabend über Deutschland. Einen Ort im Saarland traf es dabei besonders heftig.
In Asweiler in der Gemeinde Freisen hinterließ ein Sturm eine Schneise der Verwüstung. Verletzt wurde zum Glück niemand. Ob es sich um einen Tornado handelte, ist derzeit noch unklar.
Tornado-Verdacht im Saarland bestätigt sich! Sturm hinterlässt in Freisen Schneise der Verwüstung
„Es gibt Meldungen zu einem mutmaßlichen Tornado am Dienstag (11.07.2023) in Freisen-Asweiler im Saarland. Noch ist unklar, was genau passiert ist, die@TornadoAGD ist an dem Fall dran“, schreibt der Meteorologe Thomas Sävert von der „Tornadoliste Deutschland“ auf Twitter.
Der Katastrophenschutz geht mittlerweile von einem Tornado aus. „Ich bin mir sicher, dass es ein Tornado war“, sagte der Leiter des Katastrophenschutzamtes im Landkreis St. Wendel, Dirk Schäfer, am Mittwoch. Das Schadensbild deute darauf hin. Auch Zeugen vor Ort hatten laut Schäfer von einem Luftwirbel berichtet.
30 Häuser beschädigt, drei unbewohnbar
Der Wind habe in einer Schneise von etwa 100 Metern gewütet, berichtete ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. Etwa 30 Häuser wurden beschädigt, drei Häuser sind unbewohnbar.
Ein großes Aufgebot von Feuerwehr, THW und Polizei war vor Ort. „Bei dem Unwetter in Asweiler sind am frühen Abend glücklicherweise keine Menschen verletzt worden.
Das Schadensbild hatte Schlimmeres befürchten lassen“, sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost. Die Einsatzkräfte hatten im Ort über 40 Einsatzstellen zu bewältigen gehabt. Die Bevölkerung sei im Dorfgemeinschaftshaus versorgt worden.
Unwetter über Deutschland: Blitz setzt Haus in Ludwigsburg in Brand
Auch in Baden-Württemberg richtete die Gewitterfront nach Temperaturen von bis zu 37 Grad bei Tage Schäden an, jedoch in geringerem Ausmaß. Es habe eine Vielzahl von Einsätzen wegen umgestürzter Bäume gegeben, teilte die Polizei Freiburg mit. „Bei uns geht es wirklich rund“, berichtete ein Polizist in Reutlingen am Abend.
Es gebe wegen des schweren Sturms mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten. Im Kreis Ludwigsburg schlug ein Blitz in das Dach eines Wohnhauses ein und löste einen Brand aus, der einen Schaden von geschätzt rund 250.000 Euro verursachte und das Haus unbewohnbar machte. Verletzt wurde niemand.
Umgestürzte Bäume in Bayern
Vor allem in Sigmaringen, Ravensburg und im Bodenseekreis war ein schweres Gewitter aktiv. In der Bodensee-Region wurde gegen 23 Uhr vor extremem Unwetter der höchsten Warnstufe 4 gewarnt.
Gegen 24 Uhr gab es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes weitgehend Entwarnung für Baden-Württemberg und die Gewitter zogen weiter in Richtung Bayern.
Auch dort sorgte die Unwetterfront vor allem für unzählige umgestürzte Bäume. Meldungen über Verletzte gab es auch in Bayern zunächst nicht. „Ich wüsste nicht einmal von einer leicht verletzten Person“, sagte ein Sprecher der Polizei Regensburg.
Trotzdem mussten laut Polizeiangaben mehr als 200 Mal Einsatzkräfte in den Landkreisen Rosenheim und Ingolstadt ausrücken. Auch dort beschränkten sich die Notfälle größtenteils auf entwurzelte Bäume und abgerissene Äste.
So stürzte im Landkreis Rosenheim ein Baum auf ein Auto und die Baustellenbeschilderung auf einer Autobahn bei Regensburg wehte auf die Fahrbahn. In Augsburg stürzte ein Baugerüst um.
https://www.youtube.com/watch?v=–5HUbtrzC4