Am Mittwochabend wurden in Rheinberg-Wallach und in Gescher-Hochmoor zwei Tornados gesichtet. Zwei weitere Verdachtsfälle werden derzeit untersucht.
In den sozialen Netzwerken kursierte ein Video eines vermeintlichen Tornados, der bei Velen im Münsterland gesichtet wurde. Das Video zeigt den typischen rotierenden Luftschlauch einer Trombe, die hinter einem Windrad entlangzog, doch ob die Trombe tatsächlich den Boden erreichte, ist auf den Aufnahmen nicht zu sehen:
Erst bei Bodenkontakt wird aus einer Trombe ein Funnel und damit ein Tornado. Ein weiteres Video aus dem Münsterland zeigt einen Windteufel, der zuerst über eine Wiese zischte und dann die Plane eines LKWs beschädigte, bevor er sich auflöste.
Starke Windböen verursachten im Bereich Kasewinkel bei Münster Sachschäden, als mehrere Bäume auf Straßen stürzten. Das Windereignis selbst wurde nicht beobachtet, doch auch hier gibt es den Verdacht, dass ein Tornado gewütet haben könnte.
Die Feuerwehr Münster erhielt gegen 19:30 Uhr mehrere Notrufe, nachdem umgestürzte Bäume die Straßen blockierten. Rund 30 Einsatzkräfte rückten mit Kettensägen und einer Drehleiter aus, um die Bäume zu beseitigen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, und auch Gebäude, insbesondere Dächer, blieben unversehrt.
Der Deutsche Wetterdienst warnte vor weiteren möglichen Tornados in Nordrhein-Westfalen, da die Wetterbedingungen für solche Ereignisse günstig sind.
Erst im Juli hatten Sturmböen im nahegelegenen Telgte, östlich von Münster, in einem Gewerbegebiet schwere Schäden verursacht. Auch dort wird vermutet, dass ein Tornado die Ursache war.
Pro Jahr gibt es in Deutschland zwischen 20 und 60 Tornadomeldungen. Europaweit sind es etwa 200 bis 400 Tornados pro Jahr, wobei die tatsächliche Anzahl variieren kann, da nicht alle Tornados dokumentiert oder gemeldet werden. Die USA führen die Rekordliste an: Hier wüten durchschnittlich 1.000 bis 1.300 Tornados pro Jahr, was die höchste Tornadoanzahl weltweit ist.
Entstehung von Tornados
Tornados entstehen meist durch starke Gewitter, bei denen warme, feuchte Luft auf kalte, trockene Luft trifft. Diese Gegensätze schaffen instabile Wetterverhältnisse, die zu heftigen Aufwinden führen können. Wenn diese Luftmassen beginnen, sich zu drehen, kann sich ein Tornado formen. Dies geschieht oft entlang einer sogenannten Superzelle, einem besonders starken Gewitter mit rotierenden Aufwinden. D
er entstehende Wirbel reicht dann manchmal bis zum Boden und bildet den Tornado. Die Intensität eines Tornados wird anhand der Fujita-Skala gemessen, die von leichten bis zu extrem zerstörerischen Wirbelstürmen reicht.
🟢 Heute Abend (25.09.2024) kam es gegen 18:30 Uhr zu einem #Tornado östlich von #Velen in #NRW. Über mögliche Schäden ist bislang nichts bekannt. Auch bei #Alpen und #Wesel wurde ein möglicher #Tornado gemeldet. Mehr folgt noch.
📷 Video von ©Tobias Markowiak: pic.twitter.com/VMMU00qWit
— TorKUD.de (@TorKUDde) September 25, 2024