Der Saltonsee Flache Erde-Test: Wenn Skeptiker auf Leugner treffen (Video)

·

,

In den 1970er Jahren, als der organisierte, wissenschaftlich fundierte Skeptizismus gerade erst auf die Beine kam, konnte jemand wie The Amazing Randi oder Joe Nickell einfach Rätsel wie das Löffelbiegen, Bigfoot, Kornkreise oder den Roswell-Absturz untersuchen und lösen und die Informationen im Skeptical Inquirer- Magazin oder mit Johnny Carson teilen.

Mit ein wenig Sorgfalt und Aufmerksamkeit wurden die meisten verrückten Behauptungen entlarvt und die Schlussfolgerungen verbreitet.

Heute kämpfen Skeptiker nicht nur gegen falsche Behauptungen und Fehlinterpretationen von Fakten, sondern auch gegen ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber der Wissenschaft und eine tiefsitzende Paranoia davor, dass seriöse Institutionen die gesamte Kultur belügen.

So gewaltig diese Probleme für sich genommen schon sind, sie werden exponentiell schlimmer, weil die Verbreiter all dieser Fehlinformationen über eine enorme Reichweite verfügen. Dies ist der Fall bei den Vertretern der Theorie der flachen Erde.

Am Sonntag, dem 10. Juni 2018, trafen sich etwa ein Dutzend Wissenschaftsskeptiker der Independent Investigations Group (IIG) am Center for Inquiry West in Los Angeles mit einer ähnlich großen Gruppe von Flacherde-Verfechtern, um die Erdkrümmung am Saltonsee zu demonstrieren, einem problematischen Salzwassersee 257 Kilometer südöstlich von Los Angeles, dessen Wasserstand sinkt und dessen Salzgehalt steigt.

Außerdem verschmutzt giftiger Staub aus der nahegelegenen Landwirtschaft die Luft in der Gegend. Der National Geographic Explorer war vor Ort, um die Begegnung auf Video aufzunehmen.

Obwohl die Modelle der Flacherde-Theorie erheblich voneinander abweichen, glauben viele, dass Wasser, wie der Rest des Planeten, flach ist. Vorausgesetzt, die Luft ist klar genug und das Teleskop ist stark genug, glauben sie, dass eine Person, die an einem Ufer in der Nähe des Wassers steht, jemanden sehen kann, der meilenweit entfernt an einem anderen Ufer steht.

Tatsächlich lässt die Erdkrümmung eine durchschnittlich große Person hinter einer ähnlich großen Person in einer Entfernung von etwa zehn Kilometern hinter dem Horizont verschwinden.

Wir haben uns aus drei Gründen entschieden, diese Demonstration einer wohlbekannten Tatsache durchzuführen. Erstens halten wir es als wissenschaftlich orientierte Skeptiker für in Ordnung, jede Behauptung mit fundierter Hinterfragung in Frage zu stellen, und wir sind gespannt, welche verdrehten Dementis die anwesenden „hochrangigen“ Anhänger der Flacherde-Theorie vorbringen würden, nachdem sie die Kurve selbst gesehen haben.

Meine achtzehnjährige Erfahrung mit dem Testen außergewöhnlicher Behauptungen hat mich mit einem Berg von lahmen Ausreden konfrontiert. Welche könnten das sein?

Zweitens waren wir ziemlich aufgeregt, die Krümmung selbst zu sehen. Die meisten Menschen wissen, dass die Erde eine Kugel ist, können den Beweis aber nicht so schön durch Teleskope über Wasserflächen hinweg sehen.

Drittens wollten wir diese grassierende Leugnerkultur direkt ansprechen . Skeptiker nutzen die Wissenschaft, um alle möglichen wilden Behauptungen zu überprüfen, sind aber bereit, ihre Meinung zu ändern, wenn ihnen überzeugende Beweise vorgelegt werden.

Leugner weigern sich, Schlussfolgerungen zu akzeptieren, selbst wenn es überwältigende Beweise und wissenschaftlichen Konsens gibt.

Wie vorherzusehen war, verlief die Demonstration genau so, wie es die Wissenschaft vorhersagte. Unser von Küste zu Küste schwebendes, von einem Ballon getragenes Ziel war aus 9,6 Meilen Entfernung erst zu sehen, als es etwa 45 Fuß in der Luft war. Das 9’x 6′ große, auf einem Boot sitzende Ziel verlor den größten Teil eines seiner (einen Fuß breiten) horizontalen Streifen, als es drei Meilen vom Ufer entfernt war.

Das Zurückrudern der Flache-Erde-Befürworter auf diese Bestätigung erfolgte unmittelbar und leidenschaftlich.

Die Gedankenakrobatik reichte von „was wir gerade gesehen haben, ist nicht so passiert“ bis hin zum Verweis auf optische Effekte, die nichts mit der Erdkrümmung zu tun haben und die Ziele verdeckten. Sie bestritten die Gültigkeit der gesamten Demonstration, allerdings erst, nachdem sie sich gegen sie wandte.

Diese beiläufige Missachtung wissenschaftlicher Errungenschaften ist mehr als nur falsch. Sie ist gefährlich. Unsere Spezies macht bedeutende Fortschritte nicht durch öffentliche Meinungen und Webcasts. Sie macht sie durch harte Arbeit und den Erwerb von Fachwissen.

Es war eine gewisse Ironie, dass viele Anhänger der Theorie der flachen Erde eine Art GPS und hochentwickelte Autos nutzten, um zum Saltonsee zu gelangen. Sie geben zu, Computer zu besitzen und verlassen sich in Notfällen auf moderne, wissenschaftlich fundierte Medizin, sehen jedoch keinen Widerspruch zwischen ihrem alltäglichen, impliziten Glauben an die Wissenschaft und dem, was diese Wissenschaft über die Form der Erde sagt.

Der Glaube an eine flache Erde mag wie ein Witz klingen, aber die Befürworter machen keine Witze. Sie wenden wissenschaftlich fundierte Technologie an einer Bevölkerung an, die kein wissenschaftliches Verständnis hat, um ihre leichtgläubigen Legionen zu vergrößern.

Vor Jahrzehnten hatten die Mitglieder dieser Randgruppe Probleme, einander zu finden. Heute werden sie immer zahlreicher.

Mehr über die Innere Erde lesen Sie in „DUMBs 2“ und die Flache Erde in „Antarktis: Hinter der Eiswand“.

Video:

Kommentare

10 Antworten zu „Der Saltonsee Flache Erde-Test: Wenn Skeptiker auf Leugner treffen (Video)“

  1. Avatar von Hans
    Hans

    warum so kompliziert? Auf der einen Seite des Sees einen starken Laser (genau 90Grad zum Boden) und auf der anderen eine Wand aufstellen. Laser an und auf der Wand sieht man den Laserpunkt. Nun messen wie hoch der Abstand in cm Laserstrahl zur Wasseroberfläche ist und das auf beiden Seiten. Dann sieht man ja was raus kommt, ob der cm Abstand gleich ist oder auf einer mehr ist.

    1. Avatar von Jörg Schäfer

      Laserstrahl – klingt einfach. Ist es aber auch nicht. Mindestens zwei Vorgehensweisen sehe ich auf Anhieb, jeweils mit ihren technischen Problemen:
      a) Der Laserstrahler ist in der Höhe verstellbar, auf höchst feinste Weise justierbar. Die Höhe über dem Wasserspiegel am Ufer wird gemessen, dann wird der Strahl mit Funkverständigung so ausgerichtet, dass er einen markierten Punkt triff. Dazu muss der Strahler aber auch zur Seite hin höchst fein justierbar sein. Wird der Zielbereich auf der Leinwand getroffen, wird der Winkel zur Senkrechten gemessen. Dazu braucht man eine Lot-Vorrichtung. Am Zielort wird der Winkel des Strahls auch gemessen. Problem: Streuung des Lichtes.

      b) Der Hochpräzisions-Laserpointer befindet sich auf einer Schiene, die senkrecht im Boden steckt (mit Lot gemessen – das Lot ist an die Schiene gebaut?!), kann an jeder Stelle daran arretiert werden. Der Strahl geht absolut waagerecht raus. Eine herkömmliche Wasserwaage genügt nicht, das sicherzustellen, weil zwischen den Strichen zu viel Spielraum ist. Von oben nach unten bewegt man Schritt für Schritt den Laserpointer tiefer auf der Schiene, bis auf der anderen Seite der Strahl nicht mehr ankommt, weil er auf das Wasser aufschlägt und dort absorbiert oder reflektiert wird. – Problem: Wellen auf dem Wasser.

      „Nun messen wie hoch der Abstand in cm Laserstrahl zur Wasseroberfläche ist und das auf beiden Seiten.“ – Das ist nicht ganz durchdacht. Das Problem der Einstellung der Parallelität des Laserstrahls zum Wasser muss erläutert werden. Vielleicht dachtest Du so: Der Laser wird so eingestellt, dass er am Ausgangspunkt so eingemessen wird, dass er genau parallel zur Wasserfläche steht. Z.B. tritt er 50 cm über der Wasseroberfläche aus und soll, auch 50 cm über dem Wasser auf die Leinwand treffen auf der anderen Seite. Mindestens zwei Probleme bestehen: a) die Streuung des Strahls, b) die hochpräzise Einstellung der Parallelität. Eine feinste Unparallelität wirkt sich um so mehr auf der Leinwand aus, je weiter sie weg ist. Trifft der Strahl dann höher auf als 50 cm, soll dann bewiesen sein, dass die Strecke dazwischen gekrümmt ist?
      Die Streuung des Strahls erfolgt aufgrund von Partikeln in der Luft. Das Experiment sollte zur Vermeidung der Streuung in einem Vakuum stattfinden. Doch Räume in der benötigten Größenordnung, in denen ein Vakuum erzeugt werden kann, existieren nicht.

    2. Avatar von Vortex

      Du meinst wohl parallel zum Boden, entlang der Wasseroberfläche, obwohl die Wasserverdunstung sich ungünstig auf den Laserstrahl sich auswirken wird, bei 10 km Entfernung wird da kaum ein Lichtpunkt erscheinen, eher ein wildes Flimmern mit einen Durchmesser von über 1 m oder so …

  2. Avatar von Dr Shiwago
    Dr Shiwago

    So lasst Euch nicht provozieren von den Pseudu-Skeptikern. Die haben offensichtlich keine Ahnung, und wollen nix lernen.
    Wie war das noch mit Refraktion?

  3. Avatar von Dr Shiwago
    Dr Shiwago

    „I give You Good Flat-Earth“ –
    FlatEarth-President Math Powerland.

  4. Avatar von Dr Shiwago
    Dr Shiwago

    Flat Earth Proof for Dummies
    youtube.com/watch?v=trSuKaw7-SI

  5. Avatar von Jörg Schäfer

    Der Videobeitrag eines Mainstream-TV-Senders zeigt einen Dr. James Bullock. Der behauptet in einem Hörsaal, dass alles mit einem Big Bang begann. – Damit ist er schon als glaubhafte Person raus, disqualifiziert. Kein Wissenschaftler! Unglaubwürdig. Es gibt keine Beweise für einen Big Bang aus dem Nichts. Es ist nur eine These, eine Mutmaßung. Darauf lässt sich wissenschaftlich nichts aufbauen. Die Big-Bang-Theorie ist ein esoterisches Konzept, beruht auf religiöser Lehre. In die Welt gebracht wurde es von der Katholischen Kirche, von Jesuiten, nämlich vom Priester Monseigneur Georges Lemattre (1894-1966): The Primeval Atom – A Hypothesis of the Origin of the Universe.
    Und dann die Fake-Bilder von amerikanischen Astronauten mit Blick auf die Erde (vom Mond). Diese Astronauten waren nicht auf dem Mond. Der Fake ist längst erwiesen. Wen das interessiert, wird die Beweise, die Dokufilme darüber finden, wird Zeugen entdecken, die aussagten. Auch einer der angeblichen Mondbesucher hat es zugegeben.
    Mir fehlt bei beim Autor die Erläuterung des Begriffes „Wissenschaft“. Da fängt alles an. Z.B. Stefan Lanka bei seiner Widerlegung der Virentheorie fängt dort an. Da könnt ihr was lernen. … ist zu leichtgläbig in Bezug auf Wissenschaft. Er verwechselt das mit Lehrmeinungen, die uns von Kindesbeinen an eingetrichtert wurden. Der Artikel schwächelt aufgrund dieses Glaubens an Richtigkeit von Lehren, die als wissenschaftlich hingestellt werden, ohne sie an den Maßstäben, die für Wissenschaft aufgestellt wurden, zu messen. Stefan Lanka hat die Quelle für die Methoden genannt.

  6. Avatar von Ossi
    Ossi

    Die Kugelerde-Scharlatane sitzen dort wo das meiste Geld bezahlt wird, in der Wissenschaft die von der Obrigkeit (NGO`s und Fake-Staat) bezahlt wird=Irreführung auf höchstem Niveau! Warum hat man die Kugelerde erfunden? Damit die allen erzählen können wir wären alleine hier und rasen durch einen imaginären Weltraum auf der Suche nach anderem Leben! Dieser Wissenschaft kann man keinen Glauben mehr schenken wenn die andere Ansichtsweisen von vornherein ausschließen und fadenscheinige Argumente erfinden die alle Andersdenkenden diffamieren und für blöd halten, die sind nur daran interessiert am Geld und das sie alle anlügen können! Ganz oben steht die NASA und bei einem Tagesbudget von 50 Millionen Dollar und 18.000 Mitarbeitern kann man alles der Menschheit aufs Auge drücken mittels von denen hergestellten Berichten und Videos die keiner genaueren Analyse auf dessen Wahrheitsgehalt standhalten würden, auch die gefälschte Mondlandung 1969 oder die ISS die in einem Schwimmbecken ihr Dasein fristet und wo alle ISS-Außenaufnahmen in einem nicht existierenden Weltraum gedreht werden! Viele lassen sich davon täuschen, aber nicht die die zuviel schon rausgefunden haben in was für einem gigantischen Lügenkonstrukt man sich hier befindet, man hat dafür eine „Nase“ entwickelt, man riecht und fühlt förmlich von Weitem wer lügt oder wer die Wahrheit spricht und: Die gekauften Wissenschaftler sind keine Wahrheitsverbreiter, die fälschen Peer-Review-Studien wenn der Preis stimmt, die haben ihre Seele an Pädo-Eliten verkauft und haben dabei die Menschheit denen ausgeliefert und nicht nur über dieses Thema der Kugelerde gegenüber der nicht nur flachen, sondern auch stationären Erde, denn: Wasser lässt sich nicht krümmen!

    1. Avatar von Veritas
      Veritas

      „Wasser lässt sich nicht krümmen!“
      Leider nein, unsere ganzen Steuergelder fliessen in die Staumauern am Ende des Fladens, damit das Wasser nicht ins Weltall abfliesst und andere Zivilisationen unnötig begiesst. Die Mauern sollen uuuralt sein, sooo alt, dass wir uns dies gar nicht vorstellen könnten, und Lecks aufweisen, deshalb würden die Steuern laufend erhöht 🙁 Ausserirdische Nachbarvölker können gar nicht nachvollziehen, wieso wir so über die Steuern meckern, da diese ja einem guten, altruistischen, uneigennützigen, aufopferungsvollen Zweck dienen, nämlich dem des Wassersparens milimetergenau an der Erdachse, äh -kante 🙁

      1. Avatar von Vortex

        Hm, nimm eine große Kugelvase (30 cm Durchmesser: tinyurl.com/hn8rdaue) u. befülle sie zu 1/3 mit Wasser, dann gib sie auf ein Drehteller u. lasse es rotieren u. schon wird sich das Wasser krümmen, welch eine Freude … 🙂

        Anmerkung: Damit simulieren wir hier eine künstliche Gravitation durch die Fliehkraft, während der Rotation, bei der Erde wirkt die Gravitation (anscheinend) nach innen zum Erdmittelpunkt, wie die optische Beobachtung (oben) der Wasseroberfläche ja gleichfalls enthüllten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke mehr von anti-matrix.com

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen