Museum zerstört, 100 Menschen evakuiert nach mehreren Schlammlawinen im Gschnitztal, Tirol (Videos)

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Schwere Gewitter lösten am 30. Juni 2025 gegen 18:00 Uhr Ortszeit (LT) mindestens sechs Erdrutsche in Gschnitz, Tirol, Österreich aus. Über 100 Menschen mussten evakuiert werden, und es entstanden erhebliche Schäden an der Infrastruktur. Weitere Erdrutsche und Evakuierungen dauerten bis zum 2. Juli an, während lokale und militärische Einsatzkräfte umfangreiche Aufräumarbeiten durchführen.

Eine Reihe heftiger Gewitter über der Region Wipptal in Tirol löste am 30. Juni mehrere Schlammlawinen und Murgänge im Gschnitztal aus. Sturzbäche aus Wasser, Felsbrocken und Schlamm stürzten in Richtung des Dorfes Gschnitz und verursachten erhebliche Schäden an Häusern, Infrastruktur und Kulturdenkmälern.

Die örtlichen Behörden gaben um 19:20 Uhr Ortszeit eine Katastrophenwarnung heraus und rieten den Anwohnern, Schutz zu suchen und Keller, Garagen und Gewässer, insbesondere den Gschnitzbach und den Sandersbach, zu meiden. Einsatzkräfte bestätigten im Laufe des Abends mindestens sechs großflächige Hangrutschungen.

Zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehörte das Freilichtmuseum Mühlendorf, ein Kulturdenkmal hinter der Pfarrkirche Maria Schnee. Das Museum wurde durch den Murgang vollständig zerstört, lediglich die Kapelle St. Josef blieb erhalten.

Zwischen 20:00 und 21:10 Uhr Ortszeit wurden rund 100 Menschen, darunter auch in der Bremerhütte, Innsbruckerhütte und Tribulaunhütte gestrandete Wanderer, mit Hubschraubern des österreichischen Bundesheeres evakuiert. Weitere Evakuierungen wurden je nach Wetterlage bis zum 1. Juli fortgesetzt, darunter rund 50 weitere Menschen aus abgelegenen Berghütten.

Es wurden keine Todesopfer oder Verletzten gemeldet, allerdings waren 15 bis 20 Häuser betroffen und einige mit mehr als einem Meter Schlamm überflutet. Ganze Straßenabschnitte und Waldwege waren blockiert, zahlreiche Wanderwege unpassierbar.

Feuerwehren aus Lans, Hall, Wattens und Wipptal sowie 40 Soldaten des österreichischen Bundesheeres leiteten umgehend Aufräumarbeiten ein. Zu den Arbeiten gehörten die Beseitigung von Trümmern, die Umleitung von Bächen und das Abpumpen von Wasser. Stand 2. Juli waren noch 70 Feuerwehrleute und 16 Fahrzeuge vor Ort.

Ein zweiter Erdrutsch ereignete sich am 1. Juli gegen 21:45 Uhr Ortszeit und blockierte vorübergehend die Gschnitztalstraße (L10) bei Gallreide. Ein weiteres kleineres Ereignis folgte am 2. Juli gegen 01:00 Uhr Ortszeit und lagerte Material auf derselben Straße ab. Beide Vorfälle wurden rasch beseitigt, und am Morgen war der Verkehr wieder einspurig.

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