Pyramiden würde man auf Anhieb in Ägypten und nicht in Europa vermuten. Doch auch hier gibt es welche und eine davon steht in Frankreich nahe Nizza (unteres Bild).
Genauer gesagt handelt es sich um die Pyramidenruine von Falicon. Sie wurde aus kleinen, unregelmäßig geformten Steinen erbaut und befindet sich über einer Karsthöhle mit unterirdischen Hohlräumen, die in der Region als „Fledermaus-Höhle“ bekannt ist.
Während der obere Teil des Bauwerks bereits stark beschädigt ist, zeigt sich der untere Bereich gut erhalten.
Lange Zeit hat man gerätselt, wann und von wem die Pyramide erbaut worden ist.
Zunächst gingen Forscher davon aus, dass römische Legionäre mit einem Faible für Ägypten für das Gebilde verantwortlich waren.
Ein Mysterium haben Wissenschaftler zumindest gelüftet: Das „Institut de Préhistoire et d’Archéologie Alpes Méditerranée“ (IPAAM) hat den Zeitpunkt der Erbauung der Pyramide zwischen 1803 und 1812 datiert, also während der Regentschaft von Napoleon Bonaparte, der durch seinen Ägyptenfeldzug die Pyramiden zu Gesicht bekam.
Die große Pyramide von Saint-André, nordöstlich von Nizza an der Côte d’Azur, von der Südseite aus gesehen (Titelbild).
Es ist mehr als 50 Meter hoch und könnte daher als eine der größten auf dem europäischen Kontinent entdeckten Pyramiden angesehen werden, ähnlich der von Barnenez in der Bretagne, Guimar auf den Kanaren und Monte D’Accoddi auf Sardinien. Ein emblematisches Symbol der alten Zivilisation der europäischen Ureinwohner.
Nachdem es als Steinbruch genutzt wurde, wurde es in den 1970er Jahren unerklärlicherweise endgültig abgerissen, um Platz für einen Autobahnkreuz zu machen!