Sorge um Supervulkan in Italien: Simulation zeigt verheerende Folgen eines Ausbruchs (Video)

In den Phlegräischen Feldern nahe der Stadt Neapel im Süden Italiens haben Experten den sogenannten „Supervulkan“ genaustens im Blick.

Seit geraumer Zeit steigt die Sorge unter Forschern, dass der Vulkan ausbrechen könnte. Besonders beunruhigend: Nicht nur im nahegelegenen Neapel, sondern auch auf den Phlegräischen Feldern selbst haben sich über die Jahrzehnte zahlreiche Menschen angesiedelt. Ein Ausbruch wäre verheerend.

Eine Simulation des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) aus dem Jahr 2011 zeigt, wie die Eruption im Detail ablaufen könnte. Das Video sorgt aktuell nach zahlreichen Beben in der Region im Süden Italiens für Aufsehen.

Supervulkan in Italien bereitet Experten Sorgen: Könnten die Phlegräischen Felder erneut ausbrechen?

Die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei) sind ein Vulkan-Gebiet in der Region Kampanien, das direkt am Stadtrand von der Millionenstadt Neapel beginnt und sich insgesamt über eine Fläche von mehr als 150 Quadratkilometer erstreckt.

Auch als Supervulkan bekannt, liegt er damit nicht weit entfernt von dem berühmten Vulkan Vesuv. Beide Vulkane besitzen sogar eine gemeinsame Magmakammer. Neben des Vesuvs fiel auch der Supervulkan über die letzten Jahrzehnte immer wieder mit Aktivitäten auf.

Das Gebiet wird regelmäßig von kleinen Erdbeben heimgesucht. Allein im August wurden rund um Europas größten aktiven Supervulkan 1118 Erdstöße registriert.

Seit elf Jahren gilt für das Gebiet daher die Alarmstufe gelb, die zur Vorsicht aufruft. Doch in letzter Zeit steigt die Sorge bei Experten. Zum einen hat eine Studie, die im Fachjournal Nature Communications Earth & Environment veröffentlicht wurde, gezeigt, dass die Phlegräischen Felder stetig schwächer und anfälliger für Risse werden, wodurch ein Ausbruch wahrscheinlicher wird. Zum anderen wird eine ansteigende Erdbebenaktivität vor Ort verzeichnet.

Erst im Oktober ereignete sich ein Erdbeben mit der Stärke 4,2 in der Region um Neapel. Das Beben führte nicht nur zu Gebäudeschäden, sondern löste auch Panik in der Bevölkerung aus. Viele fragen sich: Was passiert, wenn der Vulkan tatsächlich ausbricht?

Italien: Simulation zeigt, wie verheerend Ausbruch des Supervulkans für Neapel und die Region wäre

Welche Auswirkungen ein Ausbruch des Supervulkans haben könnte, macht die Vergangenheit deutlich: Eine große Eruption vor 30.000 Jahren soll zum Aussterben der Neandertaler beigetragen haben. Der letzte größere Vulkanausbruch in den Phlegräischen Feldern wird auf das Jahr 1538 datiert.

Heute leben in der Region eine halbe Million Menschen. Um die Auswirkungen zu verdeutlichen, hat das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) bereits 2011 eine Simulation erstellt, die zeigt, wie eine Eruption vor rund 4.500 Jahren vermutlich ausgesehen hatte:

Dabei wird vor allem die Wucht der Naturkatastrophe deutlich: Zunächst bricht ein riesiger Schwall aus Lava durch den Erdmantel in die Luft. In nur drei Minuten verteilt sich das Lava anschließend großflächig in der ganzen Region. Neapel würde zurückblickend unter dem Magma begraben werden.

Ob der Vulkan in naher Zukunft ausbrechen wird, kann aktuell niemand genau vorhersagen. Thomas R. Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) bezeichnet sowohl die Phlegräischen Felder als auch den Vesuv im Gespräch mit Merkur.de von IPPEN.MEDIA als „reif für eine Eruption“.

Bei Ersterem sehen die Forscher Veränderungen, während beim Vesuv derzeit „keine größeren Änderungen“ zu vermelden sind.

Laut Informationen des Online-Portals Erdbebennews gaben „die letzten sieben Tage leisen Grund zur Hoffnung, dass sich die Situation entspannt“. Demnach sei im Oktober die Anzahl der Erdbeben wieder leicht zurückgegangen.

Nun müsse man den Vulkan weiter beobachten. Die Lage könnte sich weiterhin entspannen, aber auch erneut eskalieren. „Der Vulkan atmet und damit steigen und fallen auch die Symptome seiner Aktivität“, schreibt das Portal. Eine endgültige Entwarnung wäre somit nicht möglich.

Video:

https://www.youtube.com/watch?v=iqdXz-BxZlQ

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