Unterirdische Magma-Beule: Vulkan bedroht Islands Hauptstadt – Hafen sinkt ein – Beben in der Norwegischen See

Ein Vulkanausbruch südlich von Islands Hauptstadt Reykjavik rückt näher. Nahe der legendären Blauen Lagune hat sich eine unterirdische Magma-Beule gebildet.

Am 25. Oktober hatten Erdbebenschwärme für Vulkan-Alarm in der Kleinstadt Grindavik auf der Halbinsel Reykjanesskagi südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik gesorgt. Die Beben erreichten am Abend des 10. November ihren Höhepunkt, als sich ein 15 Kilometer langer Magmatunnel unter der Erde sammelte.

Vulkan-Ausbruch auf Island rückt näher: „Es hat ein neues Kapitel begonnen“

Die etwa 3700 Einwohner zählende Hafenstadt Grindavik – rund 50 Kilometer von Reykjavik entfernt – wurde evakuiert. Auch die bei Touristen sehr beliebte Blaue Lagune – ein von vulkanischem Thermalwasser gespeistes Badeparadies – wurde geschlossen.

Nachdem die Erdbebenschwärme vorübergehend nachgelassen hatten und Einwohner zur Abholung persönlicher Dinge vorübergehend zurückkehren durften, meldete der nationale Wetter- und Katastrophenwarndienst Veðurstofa Íslands am Freitag (1. Dezember): „Man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass ein neues Kapitel begonnen hat.“

Eine Untersuchung von Daten von GPS-Stationen und Satellitenbildern habe gezeigt hatte, dass in der Gegend von Svartsengi nördlich von Grindavík eine „Bodenhebung“ stattfindet.

In Gebiet von Svartsegi befindet sich auch die Blaue Lagune (Titelbild) und ein Thermalkraftwerk. Mit Bulldozern wurden in den vergangenen Wochen Dämme aufgeschüttet, um das Kraftwerk vor heranströmender Lava zu schützen.

Lava sammelt sich in der Nähe der Blauen Lagune – Island rechnet mit baldigem Vulkan-Ausbruch

„Es wird angenommen, dass das Magma, das sich jetzt unter Svartsengi ansammelt und eine schnellen und konstante Landhebung verursacht, den Magmatunnel speist, der unter Sýlingarfell und Hagafell verläuft“, so Veðurstofa Íslands weiter.„Die seismische Aktivität ist dort mittlerweile am höchsten, nimmt aber weiter ab.“

Mittlerweile gebe es sogar deutlich weniger und kleinere Erdbeben als in den letzten Wochen. In der Nacht Freitag wurden auf 250 schwache Erdstöße entlang des magmatischen Gangs registriert. Am Vortag waren es im Tagesverlauf 360 Beben. In der Nacht auf Freitag waren es nur noch 90. Das ist aber kein Zeichen von einer Entspannung – eher im Gegenteil.

„Der Ausbruch ist immer noch als wahrscheinlich anzusehen, da der Magmazufluss anhält“, heißt es. Weiter berichtet der Wetterdienst, dass „die höchste Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch im mittleren Teil des Damms zwischen Hagafell und Sýlingarfell besteht“. Das Kraftwerk und die Blaue Lagune befinden sich nur einen Kilometer westlich der Linie zwischen diesen beiden Orten.

Der Hafen der isländischen Stadt sinkt ein

Dem isländischen Nachrichtenportal RUV zufolge hat die Erdbebenaktivität auch zur Vertiefung des Hafens von Grindavik geführt. Die Veränderung der Tiefe sei auf die Auswirkungen der Erdbeben zurückzuführen, wird der Hafenmanager Sigurður Arnar Kristmundsson zitiert.

„Die Docks scheinen um 20 bis 30 Zentimeter abgesunken zu sein, als wir vor etwa zehn Tagen gemessen haben, und dann besteht die Möglichkeit, dass, ja, der Grund entsprechend abgesunken ist.“

Laut vulkane.net haben sich im Stadtbereich von Grindavik neue Erdfälle gebildet, die auf eingestürzte Hohlräume unter der Erde zurückzuführen sind. Sie sollen teilweise 20 Meter tief sein. Es entstanden auch neue Gebäuderisse.

Grund könnten tektonische Verschiebungen sein. Island liegt auf der Naht zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen Platte, die auseinanderdriften – dem mittelatlantischen Rücken. Entlang dieses Rückens dringt Lava nach oben, an wenigen Stellen wie in Island steigt dieser Rücken über die Meeresoberfläche auf.

Nicht nur in Island wird ein bevorstehender Vulkanausbruch befürchtet: Auch in den phlegräischen Feldern – einem Supervulkan im Süden Italiens – mehren sich die Zeichen für einen drohenden Ausbruch. Vor den Gewässern Siziliens wurde gerade erst unter der Meeresoberfläche drei neue Vulkane entdeckt.

Erdbeben Mw 5,4 in der Norwegischen See

Gestern Abend ereigneten sich 2 Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich in der Norwegischen See zwischen Norwegen und Grönland und nördlich von Island. Das Epizentrum des stärkeren Bebens mit einer Magnitude von 5,4 wurde vom EMSC 580 km westnordwestlich von Andenes verortet.

Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe, was für gewöhnlich bedeutet, dass es sich um ein flach liegendes Erdbeben handelte, dessen genaue Tiefe nicht feststellbar war. Das schwächere Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,2. Auch hier wurde der Erdbebenherd mit 10 km Tiefe angegeben.

Die Erdbeben manifestierten sich am Mohns-Ridge, das eigentlich die nördliche Fortsetzung des Mittelatlantischen Rückens ist. Das Mohns-Ridge schließt sich an das Kolbeinsey-Ridge an, das wiederum dem Reykjanes-Ridge entspringt.

Dieser Teil des Ozeanrückens dürfte vielen Lesern von Vnet bekannt sein, weil es durch Island verläuft und sich dort in zwei Arme teilt, entlang der die meisten Vulkane der Insel liegen. Auch die Reykjanes-Halbinsel wird von dem Ridge dominiert. Entlang der Riftzone des Rückens driften die Kontinente Europa und Nordamerika auseinander, es handelt sich also um eine divergente Plattengrenze.

Das Reykjanes-Ridge südlich von Island war in der letzten Woche Schauplatz einer Erdbebenserie mit vielen Erschütterungen im 4-er und 5-er Bereich, die im Interesse vieler Leser stand.

Die Beben sind Zeugnisse der Divergenz entlang der Plattengrenze und stehen indirekt mit den Ereignissen auf Island in Zusammenhang, wo sich Magmen akkumulieren, die praktisch den Erdkrustenkitt darstellen, der versucht, die Lücken zu schließen, die aufgrund der Kontinentaldrift entlang des Rückens entstehen. Während die Platten auseinanderdriften, entstehen Zugspannungen, die sich in den Erdbeben entladen. Oft zerreist dabei Gestein entlang der Plattengrenze.

Übrigens liegt noch eine weitere Vulkaninsel in relativer Nähe zu den heutigen Epizentren: Jan Mayen. Der Beerenbergvulkan dort ist aber ruhig.

4 Kommentare

  1. Da kommt mir spontan eine Prophezeiungen Edgar Cayces für die Zeit *nach* 1958 – 1988 in den Sinn. Unter vielen anderen, die sich in der heutigen Zeit andeuten, sagte er im einem seiner Trance-Readings: „Der obere Teil Europas wird sich wie im Handumdrehen verändern.“

  2. Roland, bitte pass auf was du scheinbar glaubst. Unser Schöpfer braucht keine Hellseher, also denk nach , von welcher Seite das dann kommt.
    Ausserdem versprach uns unser Herr Jehowa, daß Seine und somit Unsere Welt niemals zerstört werden kann.

    • Oh Katastrophen gab’s ja nachgewiesenermaßen schon viele. Cayce sagte ja auch nicht, dass die Welt vollkommen zerstört wird. (Sintflut?) Wo sagt Jehova, dass die Welt niemals zerstört werden kann? Unser Schöpfer *braucht* sicher nicht zwangsläufig Hellseher, aber wer sagt denn, dass nicht trotzdem manche Menschen in die Zukunft sehen können.

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