In dem ehemaligen Krankenhaus Sanatorio Durán in Costa Rica wird immer wieder von paranormalen Aktivitäten berichtet – von Gestalten, die am Fenster erscheinen, und Schmerzensschreien auf den Gängen.
Aber passieren dort wirklich unerklärliche Dinge? Oder sollen die Geschichten nur Touristen anlocken?
Als die Geisterjäger ihr Material auswerten, sind selbst sie schockiert. Natürlich, sie hatten bereits viele Geschichten gehört vom Sanatorio Durán, dem alten verlassenen Tuberkulose-Krankenhaus. Diese Geschichten kannte hier in der Region jeder.
Man erzählte sie sich im flackernden Widerschein eines Lagerfeuers, abends, wenn es wieder kalt wurde und der Nebel sich wie ein Schleier über die Region um Cartago legte. Trotzdem, es war eben nur Geschichten – oder etwa doch nicht?
Eine verwischte Audioaufnahme, plötzlich ein Flüstern, eine geisterhafte Stimme säuselt etwas, es klingt wie „Hilfe“. Dann eine Reihe von Fotos, auf denen eine verschwommene Gestalt zu sehen ist, dann ganz klar und deutlich das Bild eines kleinen Mädchens auf einer Treppe. Was das Fernsehteam der „Ghost Hunters International“ hier auswertet, scheint wie der endgültige Beweis dafür, dass im Sanatorio Durán unheimliche Dinge vor sich gehen – Dinge, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen.
Die Anfänge des Sanatorio Dúran
Es ist das Jahr 1918, als der für seine Fähigkeiten berühmte Doktor Carlos Durán in den abgelegenen Bergen von Tierra Blanca de Cartago ein Tuberkulose-Krankenhaus eröffnet, das bald als das beste von ganz Costa Rica bekannt werden sollte.
Durán hofft, hier auch seine eigene kranke Tochter zu heilen, hat von den Reichsten des Landes Spenden für seine Einrichtung erhalten, betreibt bald schon eine Art Klinik für die Eliten.
Die Resultate, die die hier arbeitenden Ärzte und Nonnen erzielen, sind beachtlich. In der kalten und trockenen Luft der Gegend erholen sich tatsächlich viele Patienten nach und nach von ihrer schrecklichen Krankheit. Doch dann übernimmt ein gewisser Blanco Cervantes die Klinik-Leitung, und er entscheidet, dass jeder „Gast“ für eine Dauer von mindestens drei Monaten hier bleiben müsse, um behandelt werden zu können.
Nach Ablauf dieser Zeit sei von Fall zu Fall zu entscheiden, ob jemand entlassen werde oder noch länger bleiben müsse. Viele Kranke fühlen sich nun eher wie Gefangene, reagieren teilweise psychisch und emotional sehr stark auf die Isolation in den einsamen Bergen.
Klinik seit den 1970er-Jahren geschlossen
Der Todesstoß für das Sanatorio Durán ist schließlich die Erfindung von Antibiotika gegen Tuberkulose, und so wird die Klinik 1973 für immer geschlossen, nachdem der Ausbruch des Irazú-Vulkans sie schwer beschädigt hatte.
Schon bald machen Gerüchte von nächtlichen satanistischen Ritualen die Runde, die Wände werden mit bizarren Zeichnungen beschmiert – die Gebäude verfallen unterdessen immer stärker, eines brennt unter mysteriösen Umständen bis auf die Grundmauern nieder.
Schon kurze Zeit später kursieren die ersten Geschichten über Geister und paranormale Phänomene. Mal hört man angeblich Schritte, dann wieder verzweifelte, schmerzerfüllte Schreie und wildes Klopfen, fast so, als würde ein Gefangener von innen gegen die Wand seiner Zelle schlagen.
Auf Fotos von Besuchern sollen vernebelte Gesichter und unerklärliche Lichter erscheinen. Landesweit beginnen Zeitungen über die „Geisterklinik“ zu berichten – dort gingen die Seelen der verstorbenen Patienten um, so erzählt man es sich bald hinter vorgehaltener Hand.
Santiago Leitón, der 2008 gemeinsam mit seiner Tochter Wendoley als Hausmeister das Anwesen betreute, berichtete damals den lokalen Medien von einem besonderen Vorfall: Eine Delegation aus Vertretern besuchte die Einrichtung, weil man darüber nachdachte, das Gelände zu erwerben und dort ein Trainingscamp für Sportler zu bauen.
Ihren Besuch filmten sie, und als sie das Video auswerteten, sahen sie auf den Bildern ganz klar und deutlich einen Mann mit Sombrero, der vor ihnen eine Treppe hochlief. Ein Mann, der definitiv nicht bei der Gruppe gewesen war und dessen „Anwesenheit“ vorher niemand bemerkt hatte. Der Bau des Camps wurde wieder verworfen, angeblich aus anderen Gründen.
„Da ist etwas“
Leitóns Tochter sagte: „Nachts hörten wir Schritte, so als ob jemand mit schweren Lederstiefeln die Gänge entlang laufen würde. Mein Papa hat dann nachgesehen und Fußabdrücke entdeckt, obwohl niemand da war.“ Auch berichtete sie von einer spürbaren „Anwesenheit von Etwas“.
Manchmal höre man Stimmen miteinander reden. „Was man auch hört, ist ein tiefes und wehklagendes Jammern“, so Wendoley weiter. „Nicht nur hier, sondern in ganz Cartago ist es zu hören, und zwar immer kurz vor einem Unglück. Es ist wie ein Schrei, den der Wind mit sich trägt – und am nächsten Tag stirbt eine geliebte Person.“
Die Geister sollen sogar so weit gehen, mit lebenden Menschen zu sprechen. So habe ein junger Journalismus-Student in den Gemäuern der alten Klinik eine Nonne angetroffen und sie zu ihrer Arbeit befragt, auch Fotos habe er von ihr geschossen. Als er kurze Zeit später Wendoley davon erzählte, antwortete sie ihm, dass es auf dem Gelände keine Nonnen mehr gebe.
Dennoch sei auf den Bildern des jungen Mannes ganz klar eine Frauengestalt in einem blauen Kleid zu erkennen gewesen.
Von dieser Frau berichten auch zahlreiche andere Augenzeugen, und dass sie immer ein Glas Wasser in der Hand halte. Der Legende nach handelt es sich dabei um die rastlose Seele einer Schwester, die den Kranken damals kein Wasser habe geben wollen – ihr Geist spuke nun zur Strafe auf ewig im Sanatorio Durán.
https://www.youtube.com/watch?v=DnUwNvWiL_w