Gravitationsphänomene: Gigantischer Bergsturz in den Alpen – Fotos zeigen das extreme Ausmaß

Der Piz Bernina (4048 Meter) ist der östlichste Viertausender der Alpen und gleichzeitig der einzige der Ostalpen. Das Bergmassiv an der Grenze zwischen dem Schweizer Kanton Graubünden und der italienischen Provinz Lombardei ist eine Legende unter Alpinisten.

Das Massiv hat mehrere Nebengipfel, einer davon ist der Piz Scerscen (3970 Meter), der direkte südwestliche Nachbar des Piz Bernina.

Am Sonntagmorgen brach unterhalb dieses Gipfels dieses Berggiganten ein riesiger Teil des Gipfelaufbaus ab. Laut südostschweiz.ch lösten sich gegen 7 Uhr auf rund 3400 Metern Höhe mehr als eine Million Kubikmeter Gestein heraus.

Die Sektion Bernina des Schweizer Alpen-Clubs SAC spricht angesichts der riesigen Massen von einem Bergsturz, da er das Volumen von mehr als einer Million Kubikmeter Gestein hat.

Eine Million Kubikmeter Stein löste sich unterhalb des Gipfels und donnerten ins Tal
Die riesigen Gesteinsmengen, die sich mit Gletschereis vermischt hatten, rollten über eine Felskante in die Tiefe und ergossen sich über das Hochtal des Val Roseg.

Die Zunge der riesigen Eis- und Steinlawine ist fünf Kilometer lang. Sie machte der Engadiner Post zufolge etwa eineinhalb Kilometer vor dem Hotel Roseg Halt.

Anita Senti, Mediensprecherin der Kantonspolizei Graubünden, teilte dem Portal mit, dass nach dem Eingang der Meldung über den Bergsturz am frühen Sonntagmorgen das Gebiet mit einem Helikopter abgesucht worden sei, um zu kontrollieren, ob Personen oder Gebäude zu Schaden gekommen seien.

„Zum Glück konnte beim Erkundungsflug diesbezüglich nichts festgestellt werden. Auch haben wir keine Vermisstenmeldungen erhalten“, so Senti.

Hubschrauber suchten den Schuttkegel nach Vermissten ab

Die Kantonspolizei Graubünden wurde laut 20min.ch von Skitourengängern über den Bergsturz informiert. „Der Sturz wurde auch vom Erdbebendienst registriert“, so Senti. „Bis zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es auch keine Vermisstenmeldungen.“ Laut Blick.ch habe es aber Leute gegeben, die in der nahe gelegenen Tschiervahütte übernachtet hätten. Diese seien aber wohlauf.

Der Schweizer Pofibergsteiger Roger Schaeli war in um die Zeit des Bergsturzes am gegenüberliegenden Hang unterwegs und berichtet bei Facebook: „Morgens um 6:55 Uhr waren wir beim Aufstieg zum Crast‘ Agüzza auf 3870m. Ich habe ca. 50 weitere Skibergsteiger auf dem Weg zum Piz Bernina gezählt.

Im selben Moment gab es auf der anderen Talseite, am Piz Scerscen 3970m, den großen Eis- und Felsausbruch. Zum Glück ist die Talseite des Ausgangs im Winter weniger frequentiert und niemand wurde begraben!“ Wäre ein Mensch in den gigantischen Schuttstrom geraten, hätte dieser ihn regelrecht zermalmt.

Mehrere Wege wurden vom Bergsturz verschüttet

Der Schuttstrom blockiert einen Teil der Zugänge zu mehreren Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC). Laut SAC sind die Zustiege zur Coaz- und Chamannahütte sowie sämtliche Querungen des Tschiervagletschers zum Piz Roseg, Piz Scerscen und Piz Aguagliouls vom Schuttstrom überfahren worden. Laut SAC sind auf diesen Wegen zu jeder Jahreszeit Menschen unterwegs.

Dem SAC Bernina zufolge war es bereits im Oktober vergangenen Jahres am Piz Scerscen zu einem Felssturz gekommen, der den Tschiervagletscher auf einer Höhe von rund 3200 Meter fast auf ganzer Breite bedeckt hatte.

Im Januar und Februar 2023 hätten sich zudem am Nachbargipfel Piz Umur mehrere Felsstürze ereignet. Dies führte zur Schließung der unteren Aufstiegsroute von der Tschiervahütte zum viel begangenen Eselsgrat am Piz Roseg.

Immer mehr Gipfelwege sind wegen Felssturzgefahr gesperrt

Bei Facebook wird heftig über den Bergsturz diskutiert: „Unglaublich, leider wird es meiner Meinung nach das traurige Schicksal vieler Berge in den Alpen sein, wenn weniger Permafrost kommt und Eis alles zusammen hält, werden Erdrutsche häufiger kommen“, schreibt ein User.

Ein anderer User sieht es ähnlich: „Ja, natürlich sind wir schon fast am Kipppunkt der Grönlandschmelze, also wundert mich bei der Klimaerwärmung nichts mehr.“ Ein weiterer User schränkt ein: „Ja, das Eis in den Rissen, das die Felsen zusammenhält, taut auf. Aber manchmal sind es einfach nur Gravitationsphänomene.“

2 Kommentare

  1. Diese Schlußmeldungen dazu sagen es ja ganz offen .. die Alpen sind scheint’s nur ein Riesenhaufen von ZUSAMMENGEFRORENEM Schutt .. also nicht so richtig ganz MASSIVER Granit, Diorit, etc.
    WOHER gekommen .. eventuell ..????

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