Magnetischer Nordpol verändert seine Position – „Größte Verlangsamung, die wir je erlebt haben“

Die Erde besitzt zwei Nordpole: Einer davon ist der geografische Nordpol, ein fixer Punkt, an dem die Rotationsachse der Erde die Oberfläche berührt. Der andere ist der magnetische Nordpol, der durch Prozesse im Erdinneren entsteht und nicht an einen festen Ort gebunden ist.

Dieser Nordpol wandert über die Erde – jedes Jahr einige Kilometer weit. Jetzt hat eine Organisation festgelegt, wo sich der magnetische Nordpol auf der Erde derzeit befindet.

Im äußeren Erdkern bewegen sich geschmolzene Metalle, die leitfähig sind und durch die Rotation der Erde ständig in Bewegung gehalten werden.

Diese Bewegung erzeugt elektrische Ströme, die ein Magnetfeld mit zwei Polen – dem magnetischen Nord- und Südpol – erzeugen. Diese beiden Pole wandern über die Erdoberfläche und verschieben sich jährlich.

Magnetischer Nordpol wandert über die Erde und verändert seine Position

Die genaue Position des magnetischen Nordpols ist von großer Bedeutung, da diese Daten unter anderem für Navigationssysteme verwendet werden.

Aus diesem Grund aktualisieren die US-Wetterbehörde NOAA und der British Geological Survey (BGS) regelmäßig ihre magnetischen Modelle der Erde. Am 17. Dezember wurde das „World Magnetic Model 2025“ (WMM) veröffentlicht, das bis 2029 gültig sein soll.

William Brown vom BGS erläutert in einer Mitteilung: „Das derzeitige Verhalten des magnetischen Nordpols ist etwas, das wir nie zuvor beobachtet haben.“ Er fügt hinzu: „Seit 1500 bewegt sich der magnetische Nordpol langsam um Kanada herum, aber in den vergangenen 20 Jahren beschleunigte er in Richtung Sibirien.“

Der Forscher betont: „Bis vor fünf Jahren hat er seine Geschwindigkeit erhöht und hat dann plötzlich abgebremst von 50 zu 35 Kilometern pro Jahr. Das ist die größte Verlangsamung, die wir je erlebt haben.“

Veränderung des magnetischen Nordpols hat Auswirkungen auf Reisende

Die Veränderung der Position des magnetischen Nordpols wird Auswirkungen auf Reisende haben, warnt der BGS. Um die Auswirkungen zu verdeutlichen, verwendet der BGS eine Weihnachtsmann-Analogie: „Stellen Sie sich vor, jemand wollte mit dem Schlitten von einem Schornstein in Südafrika zu einem schneebedeckten Dach im Vereinigten Königreich fahren, eine Reise von rund 8500 km.

Wenn er den bisherigen WMM verwendet und nur ein Grad vom Kurs abweicht, würde er etwa 150 km von seinem Ziel entfernt landen. Bei einer Fehlermarge von nur wenigen Zentimetern zwischen den Schornsteinen könnte dies zu erheblichen Problemen führen“, heißt es in der Mitteilung.

Bei Zugvögeln wie dem Rotkehlchen und bei Tauben sitzt der Magnetsinn in den Augen. Die Tiere können das Magnetfeld sehen – und zwar über spezielle Rezeptoren für Licht in der Netzhaut. So orientieren sie sich auf ihren langen Flügen. Experimente zeigen: Haben Tauben einen Stabmagnet im Nacken, sind sie orientierungslos. Was dafür spricht, dass sie mit dem Magnetfeld navigieren.

Bei Regenbogenforellen fanden Biologen bestimmte Proteine in den Körperzellen. Ihre Vermutung: Die „Kompass-Zellen“ wandeln magnetische Informationen in Nervenreize um und geben so Richtungs-Impulse.

Voll auf Empfang! In den Antennen von Ameisen fanden Forscher aus Brasilien magnetische Eisenminerale. Wohl mit deren Hilfe finden die Tiere über das Magnetfeld den Weg zurück zu ihren Nestern.

Die Gehirnwellen des Menschen reagieren auf Magnetfelder – das zumindest lässt eine Studie aus dem Jahr 2019 eines amerikanischen und japanischen Forscher-Teams vermuten.

Der Versuch: Die Forscher setzten 34 Proband:innen bei Dunkelheit in eine Kammer. Darin erzeugten sie ein künstliches Magnetfeld. Mit Elektroden zeichneten sie die Gehirnwellen der Teilnehmenden auf. Das Ergebnis: Veränderten die Forscher:innen das Magnetfeld, veränderten sich auch die Gehirnwellen. Daraus schloss das Team, dass Menschen zumindest unbewusst das Magnetfeld wahrnehmen.

Das Magnetfeld der Erde war nicht immer konstant. Auch jetzt verändert es sich ständig. Der magnetische Nordpol wandert. Das messen Forscher mit Satelliten. Anhand von Lavagestein rekonstruieren sie, wie das Magnetfeld in der Vergangenheit aussah. Es passiert zwar selten, aber: Die Erde kann sich sogar umpolen – dann wird der Nordpol zum Südpol. Der letzte Polsprung war vor rund 780.000 Jahren.

Das Magnetfeld der Erde hat eine wichtige Aufgabe: Es schützt unseren Planeten vor dem Sonnenwind – das sind hochenergetische Teilchen, die die Sonne aussendet. Das Magnetfeld lenkt sie von der Erde ab. In Polar-Regionen kannst du es sehen, wenn der Sonnenwind auf die Magnetfeldlinien trifft: Dann entstehen bunte Polarlichter.

Nur die Flache-Erde-Internettheoretiker wissen nichts davon…

4 Kommentare

  1. Ist doch völlig egal wo sich der magnetische Nordpol befindet, den braucht doch kein Mensch.
    In Zeiten vom GPS verwendet doch niemand mehr den magnetische Nordpol für die Navigation.
    Die Zugvögel orientieren sich auch an geographischen Punkten wie Berge, Flüsse, Seen, Meere, Wälder, Städte.
    Kein Mensch braucht in seiner Heimatstadt ein Navigationsgerät, oder das Erdmagnetfeld zur Orientierung.
    Auch ohne magnetischen Nordpol finden die Zugvögel ihren Weg, man sollte den magnetischen Nordpol nicht überbewerten.
    Und das das Magnetfeld einen erdumspannenden magnetischen Schutzschirm bilden soll, dafür ist das Magnetfeld viel zu schwach.
    Die Magnetwirkung, ist nur sehr minimal, den auf dem Nordpol findet man keinen Berg aus Eisenschrott, da wird kein Eisen auf den Nordpol gezogen, dazu ist das Magnetfeld viel zu schwach.
    Auch haben die Sonnenteilchen denn eine Geschwindigkeit von 400 km in der Sekunde, und bei der Geschwindigkeit nützt ein Magnetfeld gar nichts ab, da geht alles frei durch.
    Versuch: Mit einem Magneten in der stärke des Erdmagnetfeldes, und den beschießt man mit Eisenteilchen mit 400 km in der Sekunde, das sind 1.440.000 km/h , bei der Geschwindigkeit wird nichts mehr abgelenkt, eine solches Magnetfeld gibt es nicht, welches da was ablenken könnte.
    Bei der Geschwindigkeit der Sonnenteilchen müssten die Polarlichter wie Blitze zucken, zumindest in den oberen Schichten, doch da ist nichts, alles ist nur in sehr langsamen Bewegungen.
    Sternschnuppen haben eine Geschwindigkeit von 72 km pro Sekunde, das sind 260.000 km/h und die sind optisch gesehen, um ein vielfaches schneller als ein Polarlicht.

  2. Die relative Verschiebung des mag.Nordpols zum geogr. Nordpol leitet ab Mitte Januar die Ernte
    genetischer Kohlenstoffeinheiten der dritten Bewusstseinsdichte ein. Kombiniere ich mal…

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