Spitzenböen bis Tempo 160: Bora-Orkan an der Adria

Ein schwerer Bora-Orkan fegt zum Start in die neue Woche über die Adriaküste hinweg. Der Sturm hat bereits begonnen und erreicht Montag früh seinen Höhepunkt mit Spitzenböen bis 160 Kilometer pro Stunde.

Das WindRadar zeigt im Video, wie der berüchtigte Fallwind entlang der kroatischen Küste immer mehr an Kraft gewinnt und erst im Laufe des Dienstags langsam wieder abflaut.

Bei der Bora (griech. von Boréas „der Nördliche“) handelt es sich um einen kalten Nordostwind, der vorwiegend an den Küsten Sloweniens und Kroatiens auftritt. Bekannte Einfallstore für die Bora stellen die Bucht bei Triest, die Kvarner Bucht oder der Velebit-Kanal (bei Senj) dar.

Während das Wetterphänomen in der warmen Jahreszeit oft nur wenige Stunden andauert, kann es im Winter über Tage oder sogar Wochen sehr ungemütlich sein.

Wie entsteht die Bora?

Die Bora bläst regelmäßig im Winter auf, wenn über Oberitalien ein Tief seine Kreise dreht und gleichzeitig polare Kaltluft über Mitteleuropa östlich der Alpen in Richtung Balkan strömt.

Das Tief über Italien saugt die Polarluft regelrecht an, die Bora läuft dann zur Hochform auf. Sehr ruppige Windböen peitschen dann die Hänge des Küstengebirges hinab in Richtung Adria.

Eigentlich sollte man im Lee der Küstengebirge bei der Bora von einem Föhn ausgehen. Wegen der geringen Fallhöhe der Küstengebirge erwärmt sich jedoch die Luft nicht genug. Daher gilt die Bora als kalter Fallwind.

Welche Auswirkungen hat die Bora auf die Natur?

Die teilweise völlig kahlen Inseln vor der kroatischen Küste sind unter anderem die Folge der dort häufig auftreten Bora. Nachdem die Bäume und Wälder dort abgeholzt wurden, wehte der Wind den letzten nährstoffreichen Boden davon.

Übrig blieb eine karge Felsenlandschaft. Unter diesen Bedingungen kann sich die Vegetation dort kaum mehr erholen. Bei vergleichbaren geografischen Bedingungen kommt die Bora auch an der Schwarzmeerküste, auf Nowaja Semlja, in Skandinavien und auf der Kanto-Ebene in Japan vor.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein